Kapitel 5

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Wir alle gehen ihm sofort neugierig hinterher. Er steckt zwei Stocke in den Sand und spannt ein Seil dazwischen auf. Daneben stellt er sein tragbares Radio und schaut uns an. "So Jungs, ihr lauft jetzt um die Wette! Immer zu zweit!" sagt er und wir schauen ihn an. "Meinst du das Ernst?" fragt Marlon und Willi nickt. "Hier? Zwischen den ganzen Steinen?" fragt Fabi und Willi lacht. "Natürlich! Wo den sonst?" antwortet Willi ihm. "Aber Willi? Wenn wir da einen falschen Schritt machen brechen wir uns doch die Füße!" beschwere ich mich und Willi schaut zu mir runter. "Lea, dann würde ich mal vorschlagen, dass du keinen falschen Schritt machst. Ihr müsst doch lernen wie man den dicken Michi und seine unbesiegbaren Sieger austanzen kann. Maxi und Marlon zuerst!" sagt Willi und die beiden gehen auf die andere Seite und stellen sich nebeneinander auf. "Los geht's!" ruft Willi und klatscht sich in die Hände. Als zweites stellen sich Fabi und Leon auf. "Leon, Fabi! Los!" ruft unser Trainer wieder und die beiden laufen los. "Nein, über die Steine drüber!" ruft Willi, als die beiden anfangen nur an Ihnen vorbei zu rennen. "Na gut, die nächsten!" ruft Willi und Juli und ich stellen uns auf. "Gut, gut, gut! Flutscht durch sie hindurch, so das sich die Mistkerle selber die Beine brechen." ruft er uns beiden zu. Als Marlon und Maxi wieder dran sind stolpern am Ende beide über das Seil und fallen übereinander auf den Bode. Willi verzieht nur kurz das Gesicht und schaut wieder zu uns. "Und die nächsten!" sagt er zu Leon und Fabi. "Ja, ja, ja! Gut!" sagt Willi, aber achtet dabei nicht wohin er läuft. Dadurch fällt er einen kleinen Abhang herunter und ich muss laut anfangen zu lachen. "Willi? Ist alles in Ordnung bei dir?" frage ich dann und Willi steht wieder auf. "Bei mir ist alles bestens, aber warum sehe ich dich nicht laufen Lea?" fragt er und wir beide lachen. Juli und ich laufen wieder los und kurz vorm Ziel stolpert Juli über seine eigenen Füße und fällt hin. "Augen! Ihr müsst gucken wo ihr hinlauft!" sagt Willi und ich helfe Juli wieder auf die Beine. "Alles okay?" frage ich und er klopft sich den Sand von den Klamotten. "Ja alles bestens!" sagt er und wir lachen. Wir versammeln uns um Willi und schauen ihn an. "Eure Füße müssen Augen bekommen!" sagt er und wir wechseln die Paare durch. Als erstes laufen jetzt Maxi und Leon. "Den Kopf braucht ihr für den Gegner! Den entscheidenden Pass!" sagt Willi und ich merke schon wie es für alle von uns immer leichter wird ohne Probleme das Ziel zu erreichen. "Ja!" ruft Leon, als er vor Maxi im Ziel ankommt. "Nicht schlecht Jungs!" lobt uns Willi, nachdem wir alle noch ein paar mal gerannt sind. "Und jetzt tanzen wir alle!" sagt er und macht seine Musik an. "Wirklich jetzt Willi? Ist das dein Ernst?" fragt Leon und auch wir anderen schauen ihn leicht ungläubig an. "Jungs! Uns sieht hier doch niemand und Willi kennt sich doch aus. Also wird das tanzen auch einen guten Grund haben." sage ich und schaue meine Freunde motiviert an. "Hört auf Lea!" sagt Willi und ich lache. "Aber noch besser ist es wenn ihr das dabei tragt!" sagt er und hält uns Tücher entgegen. "Sollen wir uns jetzt alle so eine Frisur machen wie du Willi?" fragt Marlon und ich lache. "Ihr sollt euch die Augen verbinden!" sagt er und lacht. "Ich hoffe die hast du gewaschen nachdem du sie das letzte Mal getragen hast!" sage ich und wir alle nehmen uns eins der Tücher. "Ihr sehr super aus Jungs! Dann kann es ja losgehen!" ruft Willi, nachdem wir uns alle die Augen verbunden haben und macht seine Musik an. Ich fange mich als erste an im Rhythmus der Musik zu bewegen und höre wie nach und nach auch meine Freunde damit anfangen. Am Anfang merkt man wie fremd und unangenehm uns das doch ist, aber schnell scheinen wir alle Freude dran gefunden zu haben. Wir alle tanzen wild durch die Gegend, stoßen manchmal mit jemand anderen zusammen und lachen viel. "Heiliger Muckefuck! Leon, wenn mich so jemand sehen kann dann bringe ich mich um!" sagt Fabi und ich muss lachen. "Nein, den bringen wir um. Das verspreche ich dir!" antwortet unser Anführer und wir alle lachen. "Halt! Hört sofort auf damit! Stopp!" schreit Leon dann und Willi macht seine Musik aus. "Was um alles in der Welt ist das?" fragt Leon und ich ziehe mir das Tuch von den Augen. Neben einem Baum steht ein Mädchen mit ihrem Fahrrad. Ich schaue zwischen ihr und Leon hin und her uns hebe leicht eine Augenbraue. "Was?" fragt Fabi verwirrt? "Das da direkt vor deiner Nase!" antwortet Leon und jetzt schauen wir alle zu dem Mädchen rüber. "Oh das!" sagt Fabi und grinst über beide Ohren. Oh nein, er hat sich verliebt. "Das... Das... Das ist ein..." stottert Raban leicht, nachdem er seine Brille wieder aufgezogen hat. "Mädchen!" beende ich seinen Satz, meine Freunde schauen mich alle an und ich zucke mit den Schultern. "Das ist ein Mädchen! Wollt ihr sie nicht fragen was sie hier will?" sagt Willi und jetzt schauen wir alle ihn an. "Will? Wieso denn? Von uns?" fragt Marlon und Fabi grinst noch breiter. "Hallo. Du da." sagt er, winkt ihr dabei zu und ich muss mir das lachen verkneifen. "Reiß dich gefälligst zusammen!" sagt Leon, schubst Fabi leicht und dreht sich wieder zu dem Mädchen. "Also, was ist? Sag es und hau wieder ab." sagt er nicht gerade freundlich und ich verdrehe die Augen. "Ich... Ich würde gern mit trainieren. Ich bin neu hier in der Stadt." sagt sie leicht schüchtern uns schaut uns an. "Das Training ist aus! Oder Willi?" sagt Leon und dreht sich zu unserem Trainer. Dieser nickt nur leicht. "Und morgen?" fragt das Mädchen und ich lächele leicht. Da ist aber jemand sehr hartnäckig. "Morgen bist du immer noch das!" sagt Leon und ich schaue ihn an. "Was?" fragt sie ihn. "Ein Mädchen! Tschau Willi!" sagt Leon und geht. "Tschau! Bis morgen Willi!" verabschieden auch wir anderen uns von ihm und gehen unserem Anführer hinterher. "Tschau Jungs!" ruft Willi uns hinterher. Während Leon an dem Mädchen vorbei geht mustert er ganz genau ihr Fahrrad und ich muss leicht lachen. Sie lächelt ihn leicht an und nickt ihm zu, während er sie abwertend anschaut. "Leon! Komm!" sagt Joschka und zieht Leon am Arm mich sich. Dieser schaut das Mädchen noch kurz an und geht dann mit den anderen mit. Ich bleibe kurz neben ihr stehen und lächele sie an. "Die sind manchmal bisschen dickköpfig. Versuch es weiter! Bei Fabi am besten. Der blonde mit den Locken!" sage ich leise und klopfe ihr auf die Schulter. Sie lächelte mich an und ich laufe schnell meinen Freunden hinterher bevor sie merken, dass ich fehle. Als ich neben Leon stehe schaut er nochmal zu ihr zurück und ich lache. Sofort dreht er sich zu mir um. "Was ist so lustig Lea?" fragt er und ich lache wieder. "Ach nichts Leon!" sage ich und laufe zu seinem Bruder rüber. "Du weißt aber schon, dass ich auch ein Mädchen bin oder?" frage ich ihn dann noch und die anderen müssen leicht lachen. "Bei dir ist das was anderes. Du bist so wie wir! Du bist wild!" sagt er und ich lache. "Da fühle ich mich aber geehrt. Was ein Glück ich doch habe!" sage ich sarkastisch und Marlon klatscht mit mir ein. Wir alle machen uns auf den Weg nach Hause und man merkt, dass Leon die ganze Zeit irgendwas beschäftigt. Als ich zuhause angekommen bin sitzen meine Eltern gerade am Tisch und essen. Sofort setze ich mich dazu und erzähle ihnen alles was heute passiert ist. "Was ist das denn für ein Mädchen?" fragt mein Vater dann und ich zucke mit den Schultern. "Weiß ich nicht. Sie hat gesagt sie ist neu in der Stadt. Sie ist aber auch kein Mädchen!" sage ich und mein Vater schaut mich an. "Wie meinst du das denn jetzt Lea?" fragt er und ich lache. "Ich habe so das Gefühl sie ist so wie ich und ihr wisst ja, dass mich mein Gefühl noch nie im Stich gelassen hat." sage ich und meine Mutter lacht. "Dass wäre sie doch eine Bereicherung!" sagt meine Mutter und ich seufzte. "Ja, aber versuch das mal in die Köpfe der Jungs zu bekommen." sage ich und wir drei lachen. Wir reden noch ein bisschen, dann gehe ich hoch in mein Zimmer und lege mich ins Bett.

Lea und die wilden Kerle gegen die unbesiegbaren Sieger (DWK 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt