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Yoongi

Zu sagen, dass es mich nicht verletzt hätte, als er sagte, er wollte den Fans nicht vormachen verliebt zu sein, wäre glatt gelogen. Auch das er unsere Nacht wohl nur als einmalige Sache sah, tat irgendwie weh. Ein Weilchen hatte es gedauert, bis ich mich soweit beruhigt hatte, dass ich sicher war, mich nicht durch Tränen zu verraten.

Lieber wirke ich abweisend, als das irgendwer meine Tränen sieht. Ich hasse es, wenn man mir meine Verletzlichkeit ansieht, sie sollen mich lieber fürchten, als bemitleiden.

Doch als Yeosang sich neben mich fallen ließ und ich merkte, dass er weinte, löste sich meine Fassade aus falschem Stolz, direkt in Luft auf und die Sorge um den Jüngeren gewann überhand.

Ich wusste nicht, was genau mit ihm los war, aber ich musste ihn trösten. Unsere Situation war ja schon nicht gerade einfach zu verdauen. Er war plötzlich gefangen in einer Ehe, mit jemanden, den er offensichtlich nicht liebte... und ich, hatte nun die Person, in die ich verliebt war zwar bei mir, aber was nützte das, wenn er meine Gefühle nicht erwiderte?

Egal wie man es drehte, wir waren beide am Arsch. Es blieb uns nichts anderes übrig, als uns irgendwie zu arrangieren, sonst würde das ganze nur schwerer werden.

Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann konnte ich Yeosang nicht mal böse sein, da er nichts von meinen Gefühlen wusste und mich nicht absichtlich verletzt hatte.

Seufzend zog ich ihn noch enger an mich und strich ihm beruhigend durch die Haare. Er drehte sich mehr zu mir, schlang die Arme um meine Seiten und legte seinen Kopf auf meiner Brust ab. Nach ein paar Minuten wurden seine Schluchzer immer leiser und gingen in gelegentliches Schniefen über, bis auch das abklang und ich an seinen regelmäßigen, ruhigen Atemzügen feststellte, dass er wohl eingeschlafen war.

Immerhin schien er sich bei mir wohl zu fühlen, genug um sich zu entspannen und das war doch schonmal ein Anfang, auf den man aufbauen konnte.

Viel hätte nicht gefehlt, dass ich auch eingeschlafen wäre, aber durch leises Klopfen an die Zimmertür, wurde ich daran gehindert. Vorsichtig ließ ich Yeosang los und entwand mich seiner Umarmung, bedacht ihn nicht zu wecken, bevor ich zur Tür lief und leise hinaus schlüpfte.

Namjoon stand vor mir und sah mich einfach nur an, ob er sauer, enttäuscht oder verwirrt war, sah man ihm nicht an, er schien sich Mühe zu geben, das ganze sachlich anzugehen und nicht auszuflippen.

"Ist er da drin?" fragte er mich ruhig.
"Ja, aber er schläft. Es geht ihm nicht sonderlich gut. Du wirst wohl mit mir alleine reden müssen."
meinte ich schulterzuckend und ging vor in Richtung Namjoons Zimmer, dass er mit Taehyung teilte.

Dieser schien gerade nicht da, doch man hörte Duschgeräusche aus dem Badezimmer.
Ergeben setzte ich mich und wartete ab, wartete auf die Fragen, die unausweichlich folgen würden.

Seufzend ließ Namjoon sich neben mir nieder und sah mich wieder an.
So langsam machte mich sein stummer Blick nervös, es wäre mir fast lieber, er würde mich anschreien, doch er sah mich nur an und seufzte ab und zu.
"Namjoon, ich..." fing ich an, doch wurde unterbrochen, da Taehyung aus dem Bad kam, mich sah und direkt ansprach.

"Yoongi, was zum Fick?" fassungslos schaute er mich an, ehe auch er sich zu uns aufs Bett fallen ließ."
"Ja was soll ich jetzt sagen... es war ein Versehen... ups?" schulterzuckend hob ich eine Augenbraue und grinste blöd. Was sollte ich auch sonst sagen? Ich wusste ja, dass ich total verkackt hatte.

"Wie... wie verdammte Scheiße, kann man bitte versehentlich heiraten?" fragte Namjoon nun etwas lauter, da seine Beherrschung wohl nachgelassen hatte.
"Indem man besoffen zu einer Hochzeitskapelle geschickt wird und die Sprache nicht zu 100% beherrscht..." versuchte ich mich zu verteidigen.

"Welcher Idiot hat auch so eine dumme Aufgabe stellen müssen?" fügte ich noch leicht schmollend hinzu, worauf Taehyung mich schuldbewusst ansah.
"Hey, woher hätte ich denn wissen sollen, dass du dann stattdessen heiratest?" wehrte er sich direkt.

"Siehst du? Tae ist schuld, schau nicht mich so vorwurfsvoll an." versuchte ich   mich an einem  Scherz, der leider kläglich scheiterte, da Namjoon sich nur kopfschüttelnd abwendete und sich dann die Schläfen rieb.

"Was hat der Manager gesagt, der ist vorhin mit so nem anderen Typ abgedüst, die haben weder Hallo noch Tschüss gesagt. Sahen schwer gestresst aus." fragte mich Taehyung dann und ich erzählte ihnen alles.

"Also heißt das dann, dass wir mit den Jungs von Ateez zusammenziehen werden?" fragte Taehyung dann aufgeregt, ihn würde das sicher freuen, denn er war gut mit allen befreundet und sie hingen ständig im Discord, während sie zusammen zockten.

Doch was mich überraschte, war eher Namjoons plötzliches Grinsen.
Skeptisch schaute ich ihn an, verwundert, dass er mich nicht anmeckerte.
"Na, dann hat diese ganze schwachsinnige Aktion aber doch noch was gutes zustande gekommen." meinte er dann und ließ uns alleine, da er nun ins Bad ging.

"Ich vermute mal, der hat selbst wen bei denen, den er gern versehentlich geheiratet hätte." meinte Taehyung lachend.
"Die Sache mit dem zusammenziehen hat sicher noch nen Haken. Keine Ahnung, aber die Manager planen da sicher noch irgendwas, die sahen so aus, als käme da noch mehr, was sie uns noch nicht gesagt haben..."

Oh FuckWo Geschichten leben. Entdecke jetzt