Ich höre seine Schritte, als er die Treppen hinunter gelaufen kommt.
"Was zur Hölle machst du hier?!", flüstert er aufgebracht, sobald er vor mir steht.
Ich antworte nicht und sehe einfach nervös weg. Wieso ich hier bin kann ich ihm unmöglich sagen...
'Ich brauche dich' würde doch so.. komisch klingen...
Mit noch feuchten Augen sehe ich in Chenles, während er mich leise anbrüllt: "Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht herkommen! Weisst du in was für eine Scheiße du mich gerade reinreiten könntest?!"
Gerade will ich ihn einfach nur in eine Umarmung ziehen, in der Hoffnung, dass er aufhört mich anzuschreien...
"Es tut mir leid, Chenle...", flüstere ich und wische mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht. Auf den Weg hierher habe ich wieder geweint.
"Es interessiert mich nicht, ob es dir leid tut. Du hättest einfach auf mich hören sollen!"
Im Hintergrund kann ich weitere Schritte hören.
Es sind mehrere Leute.
Er aber scheint sie nicht zu bemerken, während er spricht.
Erst als seine Worte enden, scheint er sie zu realisieren.Ein leises "Fuck" kommt aus seinem Mund, gefolgt von einem genauso leisen, aber strengen: "Du musst verschwinden! Sofort!"
Ich starre ihn einfach nur an.
Ich will nicht gehen.
Seine Hände fassen an meine Schultern und er will mich nach draußen drängen, doch es scheint schon zu spät zu sein.
"Wen haben wir denn dort?~ Was macht denn unser kleiner Park hier?"
Mein Kopf dreht sich nach rechts und ich erblicke Jeno, Renjun und Jaemin, welche ein paar Meter von uns entfernt auf der Treppe stehen.
Es war Jenos Stimme.
Ich schweige und sehe weg.
"Er ist plötzlich aufgetaucht. Keine Ahnung was er hier will. Ich hab ihm schon gesagt, er soll verschwinden, aber er rührt sich nicht.", erklärt ihnen Chenle genervt.
Kurz darauf nehme ich wahr, wie jemand auf mich zukommt.
"Dann müssen wir ihm wohl zeigen, dass er uns zu gehorchen hat."Bevor ich reagieren kann, fasst Jeno, welcher vor mir steht, schon an meinen Hals und drückt mich gegen die Glasscheibe des Eingangs.
In schon einer Sekunde schlägt mein Herz schneller.
Der Sauerstoff wird weniger und ich starre ihm in die Augen.
Im Hintergrund höre ich Chenle mit den anderen zwei reden.
Was genau er sagt, verstehe ich nicht, aber ich merke, dass seine Stimme immer noch sehr aufgebracht ist.
Jeno will zum reden ansetzen, aber ich unterbreche ihn angespannt und mit lauter Stimme: "Lass mich los, Schwuchtel! Oder willst du, dass die ganze Schule weiß, dass du mit Jaemin auf der Party mehr als nur rumgemacht hast?!"
Ich schlucke.
Seine Augen weiten sich kurz, ehe er seine Hand von mir löst.
Die Stimmen im Hintergrund sind verstummt.
Dass ich die meisten Gerüchte mitbekomme, stellt sich mir wohl als Vorteil heraus.
Es entgeht mir nicht, dass Jeno ausholen will, um mich zu schlagen, weshalb ich mich schnell umdrehe und die Türklinke nach unten drücke, um zu fliehen.
Dadurch trifft Jenos Faust auf meinen Hinterkopf, wodurch meine Stirn gegen die Glasscheibe der Tür knallt, jedoch lasse ich mich davon nicht aufhalten und renne aus dem Gebäude."Wir bringen ihn um!!", höre ich Jenos Stimme schreien, bevor sie mir alle hintereinander nachlaufen.
Durch den Aufprall ist meine Sicht kurz verschwommen, doch ich renne einfach weiter.
Ich versuche die Kopfschmerzen zu ignorieren und blende auch völlig die Umgebung aus.
In meinem Leben gibt es gerade nur eine Aufgabe:
Laufen. Einfach nur laufen. So schnell wie möglich und nicht stehenbleiben.
Mein Herzschlag ist womöglich gleich laut wie mein Atem.
Die Schritte hinter mir werden nicht weniger und ich höre ihre Stimmen mir zurufen:
"Warum läufst du denn weg, Feigling?"
"Dein großes Maul sollte man dir mal stopfen, findest du nicht, Memme?"(Trigger warning - Gewalt)
Nach einer Weile geht mir die Puste aus und ich werde immer langsamer. Es ist, wie als würde ich schon seit Stunden rennen, obwohl es nur etwa 3 Minuten waren.
Den Sportunterricht zu schwänzen war wohl doch keine gute Idee.
Plötzlich werde ich nach hinten gezogen und gegen das Gitter eines anderen Spielplatzes geschubst. Keine Sekunde später rammt Jeno seine Faust mehrmals in meinen Bauch und Jaemin schlägt mir genauso oft ins Gesicht, während Renjun mich festhält, so dass ich keine Chance habe den Schmerzen auszuweichen.
Jeder Schlag in den Magen schlägt mir die Luft aus den Lungen und mir wird immer schlechter.
Die ganze Tortur lang lasse ich meine Augen geschlossen. Ich versuche leise zu bleiben und meine Tränen zu unterdrücken, aber es gelingt mir nicht.
Ich hätte einfach leise sein sollen...
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𝑹𝒂𝒊𝒏𝒚 𝑫𝒂𝒚𝒔 / {𝐶ℎ𝑒𝑛𝑗𝑖}
Fiksi PenggemarJisung wird bald 16 und für seinen Geburtstag hat er nur ein Ziel im Kopf; der Tod. Jedoch erzählt er dies niemanden. 16 Jahre lang wurde er von seinen Eltern und der restlichen Welt wie ein niemand behandelt. Dazu kommt noch, dass er seit vier Jahr...