„Hast du es gewusst?" fragte ich Bepo tonlos.
„Was?" fragte Bepo. Er schien schnellstmöglich verschwinden zu wollen. Wahrscheinlich hatte er Angst, dass die Fremden zurückkehren konnten.
Als Antwort hob ich lediglich die Zeitung und las die Schlagzeile vor.
„Eine blühende Stadt in Trümmern. Die Weltstadt und beliebte Touristeninsel ‚Cloud 9' wurde von einer Piratenbande dem Erdboden gleich gemacht. Es gibt keine Überlebenden, die Marine versuchte verzweifelt Überlebende zu retten scheiterte jedoch. Noch immer sind Spuren der Verwüstung zu sehen. Kinder, Familien und Urlauber wurden heimtückisch in ihren Betten ermordet. Die Weltregierung nahm heute Anteil und versprach den Verwandten der Verstorbenen Schmerzensgeld. Diese mögen sich umgehend bei der Regierung melden und ihren aktuellen Aufenthaltsort preisgeben. Die Insel galt als eine der strahlensten der gesamten Grand Linie. Unter anderem war sie auch für ihre Innovationen bezüglich des Schiffsbau bekannt und genoss hohes Ansehen bei der Regierung. Auch die Marine bedauert, dass die Insel auf solch brutale Weise ausradiert wurde und sucht nun verzweifelt nach der schuldigen Piratenbande..."
Meine Heimat niedergebrannt von Trafalgar Law und den Heart-Piraten.
Nie wieder würde ich Cloud 9 wieder sehen. Die Insel war dem Erdboden gleich gemacht. Alles wofür ich die letzten Wochen gekämpft hatte war vergebens. All meine Bemühungen Laws Ansprüchen gerecht zu werden – sinnlos. Tiefe Trauer erfasste mein Herz. Meine Heimat, meine geliebte Heimat war nur noch ein Trümmerfeld. Keine Überlebenden. Alle, die ich einst gekannt hatte, waren von der Welt geschieden. Ermordert. Eiskalt und hinterhältig von der Piratenbande, wo ich indirekt unterstütze. Es war alles meine Schuld. Und nun half ich ihnen auch noch mit dem Navigationssystem, dass sie die nächsten Inseln sicher erreichen würden. Niemals würde ich zulassen, dass es anderen Inseln genauso erging wie C9.
Unbändige Wut erfasste mich. Sie hatten es alle gewusst. Die gesamte Crew hatte zur Vernichtung meiner Heimatinsel beigetragen, trotzdem hatten sie mir weiter in die Augen geblickt. Ohne auch nur einen Funken Reue zu haben. Diese elendigen Piraten, sollen sie doch alle zur Hölle fahren.
Mein Blick wanderte zu der Leiche, die immer noch am Boden lag. Hatte Bepo mit meinen Nachbarn das Selbe getan? Wahrscheinlich. Seine Kaltherzigkeit konnte wohl mit der von Law gleichziehen.
In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich jeglichen Sinn verloren hatte. Mein Ziel auf meine Heimat wohlbehütet zurückzukehren war nun Geschichte. Denn meine Heimat gab es nicht mehr. Sie wurde zerstört von den Piraten, die mit mir segelten. Verräter. Mörder.
Hatten sie überhaupt ein Gewissen? Wie es wohl gewesen sein musste unschuldige Kinder in ihren Betten zu ermorden. War es für sie eine Art Genugtuung gewesen? Eine Art höhere Gerechtigkeit. Sie sollten so leiden, wie ich litt. Sie hatten Familien zerstört, Häuser niedergebrannt – warum? Sie hatten doch die Death zu diesem Zeitpunkt schon. Es gab nur eine Antwort. Hass. Piraterie. Mörder. Ich hätte nie anfangen sollen den Mitgliedern zu vertrauen. Bepo und Robert elendige Heuchler. Die gesamte Zuneigung war nichts weiter als eine Phrase gewesen, damit ich in Ruhe das Navigationssystem fertig stellte.
Diese Welt brachte wohl die scheußlichsten Kreaturen zur Welt – Menschen. Der Hass kroch meine Kehle immer weiter hoch. Wie konnten sie es wagen mir weiterhin ins Gesicht zu schauen.
„Liz-" setzte Bepo an und wollte etwas sagen. Doch ich ignorierte ihn und ging vorbei zur Tür. Ich wollte nicht mit einem elendigen Handlanger reden, der mir vorgegaukelt hatte er wäre mein Freund. Oder zumindest jemand, den ich vertrauen konnte. Vertrauen ist eine heikle Sache, wir schenken es nicht nur Menschen, die es gut mit uns meinen, sondern oft auch solchen, die es ausnutzen und gegen uns verwenden.
Aber auf sein Herz zu vertrauen ist die riskanteste Sache von allen.
Letztendlich sind die einzigen Menschen, denen wir vertrauen können, wir selbst. Das würde ich von nun an tun. Ich hatte es satt von allen ausgenutzt zu werden. Ich war eine selbstständige Persönlichkeit.
Nein. Ich wollte das Unkraut an der Wurzel packen – Trafalgar Law. Wir haben noch eine Rechnung offen. Meine Miene zeigte keinerlei Reaktion als ich an Bepo vorbei ging.
Bepo fing versuchte nach mir zu greifen. Doch ich schlüpfte an ihm vorbei. Genug der netten Worte. Nun sollten Taten sprechen.
„Liz..bitte!" Starte er einen neuen Versuch. Doch wieder blockte ich ab. Nein, es war vorbei.
Ich trat hinaus aus die Straße. Dass meine Hände immer noch voller Blut war und meine Kleidung verdreckt interessierte mich nicht. Ich wollte Rache. Rache für meine Heimat – meine Zukunft. Sie hatten mir alles genommen. Meine Freunde, meine Kollegen und meine Berufung. Sie hatten alles zerstört. Nun konnte ich genauso gut draufgehen bei dem Versuch Law zu töten. Denn genau das hatte ich vor. Rache. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Mir war klar, dass ich nicht jedes einzelne Leben rächen konnte, aber einen Versuch war es wert.
Mein Ziel jemals wieder auf Cloud 9 zurückzukehren hatte sich genauso in Rauch aufgelöst, wie die Insel. Alles wofür ich gekämpft hatte war vergebens. Nun konnte ich mir genauso gut ein neues Ziel suchen und dabei den Löffel abgeben. Rache für meine Heimat. Die Insel, die mir so viele Jahre eine Heimat war. Verbrannt. Zerstört von meinen angeblichen Freunden. Wütend kniff ich die Augen zusammen und marschierte über das Kopfsteinpflaster.
Noch immer waren die Straßen voller Dreck und wirkten genauso elendig wie immer. Was für eine ekelhafte Stadt. Keine Stadt könnte jemals in die Fußstapfen von C9 treten. Es gab keine Städte, die mit den wunderschönen Fassaden von C9 mithalten konnten. Nein, meine Heimat war einmalig gewesen.
Wenn jemanden alles genommen wird, bleibt einen nichts weiter übrig als Rache. Bei der Vergeltung wie auch im Leben, führt jede Handlung zu einer entgegengesetzten Reaktion. Letztendlich werden die Schuldigen fallen. Und wenn ich falle – nehme ich Law mit.
Die Passanten warfen mir neugierige Blicke zu. Teilweise auch etwas ängstlich. Sollten sie doch. Sie waren nicht mein Ziel. Meine Schritte hallten von den Backsteinhäusern wieder.
Hinter mir hörte ich wie Bepo mir hinterher kam. Sollte er doch. Elendiger Verräter.
„Liz-" Begann er erneut. Wieder unterbrach ich ihn. Nein. Er hatte nun nichts mehr zu melden. Von mir aus konnte er sterben. Wie viele Kinder hatte der Bär wohl umgebracht? Hatte er die Häuser in Brand gesteckt. Wahrscheinlich. Ein kleiner gemeiner Teil von mir dachte, dass er es auch genossen hatte so viel Angst und Schrecken zu verbreiten.
„Schweig." Noch nie in meinen Leben hatte sich meine Stimme so kalt angehört. Sie könnte beinahe der Stimme von Law Konkurrenz machen.
Bepo erstarrte und starrte erschrocken mich an. Zum ersten Mal konnte ich so etwas wie Angst in seinen Blicke erkennen. Mein Blick wanderte wieder nach vorne und ich marschierte meinen Weg weiter – ohne Rücksicht auf ihn zu nehmen.
„Wir-" Versuchte er es erneut. Nein. Wir hatten genug geredet. Er hatte damals wahrscheinlich auch nicht geredet als er unschuldige Kinder umgebracht hatte. Häuser verbrannt und alles in einen Trümmerfeld zurückgelassen hatte. Genug der netten Worte, genug der schlauen Worte – genug der Heulerei. Sollen sie doch fallen.
Ich wirbelte zu ihm herum und holte mit meiner rechten Hand aus. Ein unangenehmes Klatschen ertönte. Und Bepo zuckte getroffen zurück. Meine rechte Hand hatte ich komplett im Gesicht erwischt. Sein ehemaliges weißes Fell wies nun Spuren auf. Es war nicht sein Blut, sondern das Blut des alten Mannes. Der nun bei den Toten ruhte. So wie bald Law.
Bepo seine Augen wurden immer größer und er starrte mich schockiert an.
„Liz.." Hauchte er. Nun hatte ich ihn verletzt. Aber wie viele Menschen hatte er wohl verletzt. Wahrscheinlich unzählige.
Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich wieder um. Bepo schien zutiefst getroffen und stand immer noch dort. Zumindest hörte ich keine Schritte mehr hinter mir. Er blieb zurück und ich setzte meinen Weg fort.
Man sagt, Rache zerreißt das Herz und peinigt das Gewissen, wenn daran etwas Wahres ist, dann weiß ich jetzt mit Sicherheit, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Denn ein kleiner Teil von mir fühlte sich schuldig gegenüber Bepo, doch mein Hass überwiegte. Bepo war ein Mörder, der es genoss unschuldige zu töten. Er hatte nur das bekommen, was er verdient hatte.
Mein Pfad ging weiter. Richtung Strand. Dort sollte die Crew sein.
Das Meer hatte ich nie gemocht. Lieber hatte ich festen Boden unter den Füßen. Genauso wenig mochte ich den Strand. Es war immer unangenehm, wenn der Sand in die Schuhe kam. Genauso war hier. Wasser war nie eines meiner bevorzugten Elemente gewesen.
Vor mir erkannte ich die Umrisse der Heart-Piraten Crew, einschließlich Law. Ich steuerte direkt auf sie zu. Sollte Law mich doch töten. Er war jämmerlich. Ein Pirat, der Unschuldige im Schlaf ermordete. Verdiente nicht einmal den Titel ‚Pirat'. Viel eher würde der Titel „Mörder" passen.
Ein paar Meter von der Gruppe hielt ich inne. Sofort wandten sich einige zu mir um. Auch Robert. Sofort wandten sich einige zu mir um. Einige lächelten mich schüchtern an, erstarrten jedoch als sie mich musterten.
„Liz? Alles okay? Du bist voller Blut..." Fragte der Koch stockend. Er hatte die Augen weit aufgerissen und musterte mich schockiert. Zögerlich ging Robert einen Schritt in meine Richtung und streckte die Hand nach mir aus, fast schon so als wollte er mich trösten. Er ließ die Hand jedoch wieder sinken, als er meinen nicht vorhandenen Gesichtsausdruck bemerkte.
Anscheinend war Robert wirklich kein schlechter Schauspieler. Beinahe wäre ich wieder auf seine Schauspielkunst hereingefallen. Was für ein Verräter. Er hatte genauso mitgemacht wie alle anderen. Möge er dafür in der Hölle schmoren. Um ihn würde ich mich als nächstes kümmern, wenn ich Law erledigt hatte. Tiefe Trauer erfasste mein Herz, ich hatte den liebenswerten Koch vertraut. Ja, ihn stellenweise sogar gemocht. Rache zerreißt einen wirklich das Herz.
Getrieben von meinen Hass verzog ich keine Miene, sondern blickte Law kalt an.
Dieser schaute nun zum ersten Mal auf. Kurz huschte so etwas wie Überraschung über sein Gesicht. Der feine Herr war also doch zu Emotionen fähig. Das er überhaupt etwas wie Gefühle besaß. Immerhin brauchte man diese nicht als Mörder.
„Wie war es?" Fragte ich tonlos in Richtung Law. Er warf mir darauf hin einen irritierten Blick zu. Anscheinend wollte er die Frage nicht verstehen.
„Wie war was." Zischte er genauso kalt zurück und richtete sich auf.
„Kinder in ihren Betten abzuschalten. Frauen und Männer zu töten, die unbewaffnet waren. Wie war es eine Insel in Schutt und Asche zu legen. Hast du es genossen? Habt ihr es genossen? Wie war es wehrlose Menschen anzugreifen. Cloud 9 ist nichts weiter als eine Ruine. Wie war es eine ganze Insel auszulöschen." Daraufhin ging ich einen Schritt in Law seine Richtung.
„Ich habe jede einzelne Sekunde auf Cloud 9 genossen." Meinte Law nur trocken. Die restlichen Mitglieder schauten sich schockiert an, aber das kümmerte mich nicht. Nur Law war interessant. Nur der verdammte Käpt'n. Genossen hatte er es also – genossen Kinder zu töten, alte Männer ohne Waffen auszuschlachten.
Dieser Mörder. Er gab es ohne Reue in seinen Augen zu. Was für ein Mann. So kaltherzig ohne jedes Gefühl. Es kommt ein Moment im Leben, da uns die Kontrolle entgleitet, die uns geistig gesund erhalten hat. Die meisten versuchen, sie zurück zu gewinnen. Chaos bekämpft man am besten durch Chaos.
Es gibt Tage, da erhält man die Rechnung für seine Taten. Dieser Tag war nun für Law gekommen.
Eine einzelne Träne bahnte sich aus meinen Augen. Es waren keine Tränen der Trauer, sondern Tränen der Wut.
Einen weiteren Schritt ging ich auf Law zu.
Blau gegen grau. Ich stand nun relativ dicht vor ihm. Unter normalen Umständen würde ich mich nie auf so viel Nähe einlassen, aber nun überwiegte der Zorn. Law erwiderte meinen Blick genauso kalt wie ich seinen. Keiner von uns beiden war gewillt mit auch nur einer Wimper zu zucken.
Ich war nicht so dumm auf Law zu zustürmen. Er war der bessere Kämpfer. Nein, ich musste da drücken, wo es weh tat.
„Was los, Kleine-" Begann Law zu höhnen. Doch ich lies ihn nicht ausreden.
„Trafalgar Law. Ein wundervolles erfülltes Leben hier – die Marine wird sich sicherlich über meinen Anruf freuen." Mit diesen Worten löste ich den Log-Port von meinem Handgelenk und ließ ihn zu Boden fallen. Mit meinem gesunden Bein trat ich zu. Nicht auf Law, sondern auf den Log-Port.
Der Log-Port zerbrach. Die Heart-Piraten erstarrten. Eine beinahe gespenstige Stille legte sich über den Strand. Die Crew saß nun hier fest. Sie mussten sich erst einen neuen Log-Port beschaffen und dieser musste sich erst kalibrieren. Bis dies alles abgeschlossen war, wäre die Marine bereits hier. Law und seine Crew wären erledigt.
Zum ersten Mal lächelte ich Law an. Law erstarrte und kniff die Augen zornig zusamnen. Wütend trat er einen Schritt auf mich zu. Wir standen nun fast schon Stirn an Stirn gegenüber.
„Bist du nun vollkommen geistig behindert?! Du glaubst wirklich, dass wir die Insel zerstört haben?!" Rief nun Shachi entsetzt.
„Welchen Grund sollten wir haben?!" Fügte nun auch Pinguin hinzu.
„Ihr seid Piraten. Wie Bepo bereits sagte: ‚Zeugen braucht keiner'." Mit diesen Worten wollte ich mich umdrehen. Doch Law packte mich am Arm. Dieser elendige Mistkerls sollte seine Hände wegnehmen.
„Hör mir mal ganz genau zu, Mädchen. Deine Insel ist mir scheißegal, aber ich hab keiner Seele dort ein Haar gekrümmt." Zischte Law und stieß mich zu Boden. Ich fiel in den trockenen Sand.
„Lügner." Zischte ich und starrte hasserfüllt zu ihm hoch. Law schüttelte nur enttäuscht den Kopf und verzog das Gesicht, als er die Trümmer des Log-Ports betrachtete.
„Denkst du wirklich so schlecht von uns?" Murmelte Bepo traurig. Anscheinend war er nun auch zu der Crew gestoßen. Er stand etwas abseits, er war mir wohl wieder hinterher gelaufen.
Die Piraten hatten die Insel zerstört. Ohne jeden Zweifel, das war ich getan hatte war rechtens gewesen.
„Bravo!" Sagte eine fremde Stimme. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung. Ich saß ja immer noch im Sand. Ekelhaft.
Es waren nicht mehr zwei Männer in Schwarz, sondern drei. Sie standen wenige Meter vor uns. Die Kerle hatten wohl unser Gespräch verfolgt. Wir hatten uns lediglich auf uns fokussiert und unsere Umgebung außer Acht gelassen. Law schien der gleiche Gedanke gekommen zu sein. Denn ein Schatten huschte über sein Gesicht. Sofort stellte er sich breitbeiniger hin um einen sicheren Stand zu haben.
Er schien die Männer als Bedrohung anzusehen.
„Bravo. Wirklich!" Meinte der Kerl amüsiert. Er war nicht dabei gewesen, in der Seekartenhandlung.
„Ihr schon wieder!" Zischte Bepo und baute sich nun wieder auf. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Diese Männer waren unheimlich und gefährlich.
„Schon wieder? Bis jetzt hatten wir noch nicht das Vergnügen." Schmunzelte der Kerl amüsiert. Law nahm nun auch Haltung ein. Die Bedrohung war also auch für ihn spürbar. Gänsehaut überzog nun meine Haut, es war zwar nicht kalt, aber eine Art innere Unruhe erfasste mich. Bald würde etwas Schreckliches passieren.
„Eben in der Seekartenhandlung als deine Kollegen den alten Mann niedergestochen habt." Diese Aussage schien den Kerl zu verärgern. Er warf einen wütenden Seitenblick auf seine Kollegen. Kurz nickten die beiden anderen und warfen ihren Anführer einen entschuldigenden Blick zu.
Dann fiel sein Blick auf mich.
„Ach, ein Mädchen in einer Piraten Crew. Wie herzzerreißend." Wütend schnaubte ich auf. Als wäre ich Teil von dieser Verräter-Bande. Niemals.
„Diese Crew hat meine Heimat in Schutt und Asche gelegt." Funkelte ich wütend in ihre Richtung. Das Thema war für mich beendet. Ich hatte nichts mehr mit Law zutun. Diese Aussage konnte ich einfach nicht unkommentiert lassen.
Der Kerl lachte amüsiert auf.
„Eine Überlebende von Cloud 9? War schon immer klar, dass die Marine ihre Arbeit nicht sauber macht. Immer muss die arme Weltregierung aufräumen. Wirklich ärgerlich." Er schüttelte beinahe schon tragisch den Kopf. Der Kerl hatte wirklich nicht alle Latten am Zaun.
Nun kroch mir eine Gänsehaut hoch. Die Marine? Nicht die Piraten. Waren es etwa doch nicht die Heart-Piraten gewesen, sondern die Marine. Aber die Marine war doch für Recht und Ordnung zuständig. Sie hatten keinen Grund die Insel zu zerstören. Ganz im Gegenteil. Steve hatte immer mit der Marine kooperiert. Sie waren gute Geschäftspartner.
„Aber.. in der Zeitung stand doch, dass die Piraten.." setzte ich an. Der Kerl lachte nun amüsiert auf.
„Ach Mädchen, denkst du wirklich die Medien unterliegen nicht unserer Kontrolle? Schätzchen, wir haben Cloud 9 den Erdboden ausgemacht und nun löschen wir jeden aus, der mit der Insel irgendetwas zutun hatte." Der Kerl schien sich prächtig zu amüsieren. Wahrscheinlich über mich und meine Naivität.
Die gesamte Stimmung wurde angespannt.
„Warum?" Fragte ich tonlos und erneut traten mir Tränen in die Augen. Der Kerl ging einen Schritt auf mich zu. Noch immer lag ich am Boden. Dort waren nur unschuldige Menschen gewesen.
„Wissen ist Macht. C9 hatte die weltweit größte Sammlung an Seekarten. Nicht auszumahlen, was dieses Wissen in den falschen Händen bedeuten würde. Außerdem jetzt wo sich eine der schlimmsten Generationen überhaupt anbahnt, müssen wir schauen, dass sie es möglichst schwer haben. Dementsprechend werden sämtliche Seekarten, Log-Ports etc bald vernichtet. Die Marine verfügt dadurch über mehr Macht. Außerdem können wir so Ordnung in der neuen Welt schaffen."
Ordnung? Wissen das über Jahrtausende zusammengetragen wurde einfach zerstören. Deswegen keine Überlebenden. Wissen war schon immer Macht. Je weniger die Menschen wussten, desto leichter waren sie zu kontrollieren.
Nur ein dummes Volk lässt sich beherrschen. Ich erstarrte. Ich war eine Überlebende nun war ich ganz weit oben auf der Abschussliste. Meine Wut verwandelte sich langsam in Angst.
„So Kleine, du hast also überlebt. Faszinierend." Ich erstarrte mitten in der Bewegung. Der Kerl starrte mich neugierig an.
„Auf der gesamten Grand-Line werden nun Menschen ausgelöscht, die etwas mit Cloud 9 zutun hatten. Es gibt lediglich ein paar, die uns noch fehlen. Gut, dass die Verwaltung von C9 so gut organisiert war. Wer bist du denn Mädchen? Steinway, Heroldsberg, Donovan, Sully oder doch Bean?" Meinte der Kerl das Ernst. Als würde ich meinen Namen verraten. Niemals. Ganz geistig behindert war ich doch nicht. Nun merkte ich wie Law immer angespannter wurde.
„Sie muss Donovan sein. Die anderen sind alles Kerle." Warf ein Kollege den Anführer zu. Oh verdammt. Die Weltregierung wusste nun wer ich war. Ich war am Arsch. Selbst wenn hier und jetzt lebend raus kam würden sie mich jagen. Töten. Wie ein Reh in einen Wald. Für mich gab es keine Hoffnung mehr.
„Donovan. Sie war auch bei der Schiffswerft beschäftigt. Also eigentlich ein Jackpot, dass wir sie gleich auf der nächsten Insel treffen." Meinte der nächste Kerl trocken. Ich war erledigt. Noch immer saß ich im Sand.
„Miss Donovan, nun kommen wir zum offiziellen Teil." Schmunzelte der Anführer amüsiert. Eine Gänsehaut kroch mir über den Rücken. Nicht gut. Ich musste hier weg. Noch immer lächelnd starrte der Kerl auf mich herab. Er schien die Piraten komplett zu ignorieren. Law machte noch keine Anstalten einzugreifen. Er wirkte angespannt. Er schien abwarten zu wollen.
„Im Namen der Weltregierung wirst du Elizabeth Donovan zum Tode verurteilt. Auf Grund von Hochverrat und Weitergabe von vertraulichen Informationen an Piraten. Das Urteil wird sofort vollstreckt. Die Strafe ist selbstverständlich der Tod." Noch immer war der Anführer amüsiert und bei bester Laune.
Wie bitte? Was zur Hölle lief hier gerade?
Der Anführer, der Männer in Schwarz nickte seinen Kollegen zu und dieser ging auf mich zu.
Nun kam auch Bewegung in die Heart-Piratenbande. Law zögerte nicht und packte mich am Arm. Er riss mich förmlich hoch und zog mich hinter sich. Nun schirmte er mich quasi ab. Warum tat Law das? Ich hatte eben seinen Log-Port zerstört. Eigentlich sollte ich nun Staatsfeind Nummer 1 sein. Warum half mir Law. Was versprach er sich davon.
„Trafalgar Law. Wollt ihr die Weltregierung behindern?" Fragte nun der Anführer trocken. Er nickte seinen Kollegen zu und alle nahmen Haltung ein. Kampfhaltung. Gar nicht gut. Die Situation hatte sich zugespitzt. Das war überhaupt nicht gut. Nun war ich Law doch dankbar, dass er mich quasi hinter sich positioniert hatte.
Der Käpt'n begann zu lächeln. Es war ein teuflisches Lächeln.
„Pirat? Schon vergessen."
DU LIEST GERADE
Still falling for you - Trafalgar Law x OC [abgeschlossen]
FanfictionLaw x OC // [FERTIGGESTELLT] // Der Kerl starrte mich die ganze Zeit an. Ich mochte seinen forschenden Blick auf mir nicht. Seine grauen Augen hatten einen kalten Ausdruck, der mir eine Gänsehaut einjagte. „Der Name?" Ich stockte. Meinte er mich? E...