Part 27

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Gemächlich trottete ich Law hinterher, nicht das ich es besonders eilig  gehabt hätte. Immerhin war ich erst frisch aus dem Bett gefallen –  direkt in seine Arme. Wahrscheinlich war das für meine Verhältnisse  wieder eine Spitzenleistung. Der Käpt'n legte ein zügiges Tempo an den  Tag, anscheinend hatten ihn meine Thesen zu einem gewissen Grad  beunruhigt. Zwar, wusste ich nicht wovor jemand wie er Angst haben  musste, aber er schien in Gedanken versunken. Wahrscheinlich überlegte  er wie er am Besten mit der Insel umgehen sollte.
Im besten Falle  war es einfach eine Insel, die nie entdeckt worden war. Alle Einwohner  waren freundlich, keine Kannibalen,  jeder liebte jeden – wie eine  richtig kleine Familie. Obwohl ich zugeben musste, dass dieser Gedanke  an Utopie grenzte.
Am Ende würden wir alle bei dieser Insel  draufgehen. Die Einheimischen würden uns bei lebendigen Leib braten und  anschließend verzehren, gut, letzteres würde ich wahrscheinlich nicht  mitkriegen, braten wahrscheinlich auch nicht, weil ich vorher in  Ohnmacht falle.
Law stieß die Tür zum Gemeinschaftsraum auf und  positionierte sich im Türrahmen, ich lugte über seine Schulter,  natürlich musste ich mich auf Zehenspitzen stellen.
Will war der  Erste, der mich entdeckte und bot mir gleich einen Tee an. Elendiger  Schleimer, konnte sich ruhig mal etwas anderes überlegen, ein belegtes  Brot wäre nicht schlecht. Allerdings fragte ich nie, nach irgendwas zum  Essen, also konnte ich es ihm auch nicht verübeln, dass er mir selten  außerhalb der regulären Essenszeiten etwas anbot.
„Liz! Alles wieder gut?", fragte Shachi, der mich nun auch entdeckt hatte.
Ich  lächelte ihm zaghaft zu und nickte. Der Rest der Crew wurde nun auch  auf uns aufmerksam und schien uns beide neugierig zu mustern. Aber keine  wagte es genauer nachzufragen.
Law der sich der Aufmerksamkeit bewusst war, begann mit seiner Rede.
„Wir  nähern uns einer unbekannten Insel, wahrscheinlich erreichen wir sie in  ein paar Stunden. Ich werde mit den Whitebeardpiraten alles Weitere  besprechen. Ihr solltet auf alle Eventualitäten vorbereitet sein, da wir  überhaupt nicht einschätzen können, was uns genau erwartet", klärte er  die Situation schnell.
Sofort sprang Will auf.
„Dann werde ich  gleich den Proviant vorbereiten!", Proviant? Also ich hatte nicht vor  länger als nötig auf dieser verdammten Insel zu verweilen. Wollte Will  dort noch Kaffee und Kuchenkränzchen halten? Pfeife.
„Scharfe Klingen  wären wohl vorteilhafter", schmiss Law ein und drehte sich in meine  Richtung, um den Raum wieder zu verlassen. Ging er davon aus, dass wir  in eine Konfrontation geraten würden? Hoffentlich nicht. Falls nicht,  ich würde es wirklich präferieren, wenn ich hier an Deck bleiben könnte.  Das wäre für meinen Gesundheitszustand wirklich vorteilhafter. Außerdem  konnte ich eh nicht kämpfen.
Dann warf Law noch einen bitterbösen  Blick über die Schulter Richtung Bepo. Dieser zuckte wohlwissend  zusammen. Seit wann hatten die beiden sich verkracht? Normal waren die  beiden ein Herz und eine Seele, obwohl Bepo wohl meistens beide  Eigenschaften für Law übernahm.
„Und du, zeigst Liz, was genau du  versaut hast!" sagte Law in einem strengen Ton. Betreten zuckte Bepo  zusammen und murmelte eine Entschuldigung nach der Nächsten. Dieser  Eisbär würde wohl nie sonderlich selbstbewusst werden. Er war einfach zu  reumütig, nicht dass dies eine schlechte Eigenschaft war, allerdings  stand diese ihm manchmal im Weg.
Der Arzt schob sich an mir vorbei und kurz darauf gab mir Bepo zu verstehen, dass ich ihm folgen sollte.
„Alles  gut?", fragte ich zögerlich als Bepo (immer noch niedergeschlagen)  neben mir her trottete. Eigentlich war es nicht meine Art zu fragen, was  genau zwischen den beiden vorgefallen war, aber ich hatte Mitleid mit  dem Bären. Erst vor kurzen musste ich am eigenen Leib spüren, wie  schlimm es werden konnte, wenn man sich mit Law anlegte. Es endete in  den meisten Fällen nicht gut für einen.
„Na-ja, kurz nachdem zu den  Whitebeards bist, habe ich ein bisschen an den Rädchen gedreht, weil auf  einmal die ganzen Bilder verschwammen u-und ich wusste nicht, was ich  tun sollte. Also habe ich an allen Rädchen in verschiedenen Richtungen  gedreht. Als das nichts gebracht hat, habe ich einfach mal ein paar  Knöpfe gedrückt. Manche etwas öfter, weil ich nicht wusste, ob ich s-sie  schon gedruckt hatte. Ich war etwas n-nervös", stotterte Bepo mehr als  verlegen.
Fast hätte es mich auf die Fresse gelegt, denn ich geriet  nach seiner Aussage ins Stolpern. Diese Pfeife, hatte im gesamten  Navigationszentrum irgendwelche Knöpfe gedrückt. Wahrscheinlich hatte er  alle meine Einstellungen zu nicht gemacht. Meine Arbeit, mein  Lebenswerk hatte er wunderbar zerstört. Innerlich stellte ich mir vor  wie sich meine Hände um seinen plüschigen Hals schlossen und kräftig  drückten. Dieser Idiot, nun konnte ich die nächsten Stunden, wenn nicht  sogar Tage damit verbringen, alle technischen Skalen zu überprüfen.  Hatte er überhaupt eine Ahnung wie viel Ahnung es war.
Dann machte  es wieder Klick in meinen Kopf. Kein Wunder, dass wir auf einen  unbekannte Insel zusteuerten, wir waren ja komplett schief. Dank Bepo,  hatten wir nun einen Knick in der Route. Ach, welche Route, wir konnten  von Glück reden, wenn wir demnächst wieder auf unsere alte Route kamen.  Bepo hatte alles zerstört, zwar war es nicht willentlich gewesen, aber  der Schaden war nun angerichtet.
Über den gesamten Zeitraum, hatte  ich mir Vorwürfe gemacht, nicht auf den Kurs geachtet zu haben, aber  stattdessen war der Kurs nun vollkommen verschoben.
„Liz?", fragte Bepo mich ganz vorsichtig. Wahrscheinlich hatte er meinen Blick gesehen.
„Was!", schnauzte ich ihn an.
„Kannst du bitte anders schauen, du erinnerst mich gerade an Law", bitte?
Meine  Miene verzog ich nicht stattdessen stieß ich die Tür zur meiner Arbeit  auf, die ich eigentlich schon erfolgreich abgeschlossen hatte.
Ehrlich  gesagt, hatte ich nicht wirklich Lust auf eine Kommunikation mit Bepo.  In meinen Augen konnte er mir fürs erste gestohlen bleiben. Er hatte  meine Arbeit, mein Herzenswerk, innerhalb ein paar Stunden vernichtet  -  Applaus für diese grandiose Einheit.
Genervt zog ich mir einen  Stuhl heran und begutachtete Bepos Meisterwerk. Wahnsinn, was für ein  Schaden ein solch plüschiger Eisbär anrichten konnte. Es war ein  ziemliches Chaos, alles war durcheinander. Kein Rädchen zeigte auch nur  annähernd in die richtige Richtung. Bepo trat hinter mir vorsichtig  durch die Tür und zog den Kopf ein. Fast so als, würde er erwarten, dass  ich hin eine überbraten würde – wonach mir beim Anblick meiner  neuen/alten Arbeit wirklich war.
„Wie schlimm ist es?", fragte Bepo  nun sehr vorsichtig. Ach, eigentlich war es gar nicht so schlimm. Bis  auf das meine Zeit wieder einmal verschwendet wurde – aber hey, ich  wurde ja nicht nach Stunden bezahlt, sondern überhaupt nicht. Wenn es  nichts zutun gab, könnte ich mich entspannt an Deck legen oder ein  spannendes Buch lesen. Aber nein, ich konnte stattdessen – dank Bepo –  meine Zeit hier unten verbringen. Klasse.
„Wir werden alle jämmerlich sterben", knurrte ich ziemlich angefressen und setzte mich auf einen Stuhl.
Entsetzt  riss Bepo die Augen auf und begann aufgeregt im Kreis zu rennen. Konnte  dieser Kerl nicht einmal seinen Kopf benutzen? Wir waren mitten auf den  Meer, hatten einen Log-Port und einen Kompass, so schnell würde keiner  sterben. Genervt fuhr ich mir durch die Haare und begann mein Gedächtnis  zu durchsuchen. Auch wenn ich nicht gerade von Intelligenz gesegnet  war, so war mein fotografisches Gedächtnis immer wieder ein Segen – bis  auf die gelegentlichen Kopfschmerzen. Ich begann die Rädchen wieder zu  ordnen und schaute auf meine „Uhr", ob alles korrekt war. Dieses kleine  Schmuckstück an meinem Handgelenk, war ein wirklicher Segen.
Ich  ließ den Eisbärn noch etwas aufgeregt im Kreis hüpfen, während ich in  Ruhe meine Arbeit machte. Immer wieder murmelte der Bär Sachen wie:
„Ich  habe uns ins Verderben gestürzt!", „Alles nur meine Schuld", „Wie soll  ich das Law beibringen". Während er so vor sich hin philosophierte  begann ich mit dem Back-up meiner Kartendatei, damit das  Inselsuchfunktion wieder lief. Der Eisbär war immer noch so in seiner  Panik versunken, dass er gar nicht merkte, dass ich bereits fertig war.  Es war wirklich nichts Dramatisches gewesen, wie ich am Anfang  befürchtet hatte. Er hatte keine Daten zerstört, zumindest rechnete ich  ihm das hoch an. Es waren auch alle Knöpfe noch da, diese waren nur  verdreht. Hätte ich kein gutes Gedächtnis wäre ich wohl die nächsten  Tage mit der Bereinigung der Knöpfe beschäftigt gewesen. So aber, war  das Problem schnell behoben worden.
Sofort warf ich einen Blick auf  die Inselscanner. Die Insel, die wir demnächst betreten würden, war im  System mit einen Fragezeichen versehen – für Unbekannt. Mein Gedächtnis  hatte mich also wirklich nicht im Stich gelassen, diese Insel war mir  noch nicht untergekommen. Auf der einen Seite, freute ich mich, dass ich  quasi eine unbekannte Insel gefunden hatte. Auf der anderen Seite  überwiegten die Gefahren. Diese Insel würde wohl mein Schicksal  besiegeln. Außerdem mochte ich keine Überraschungen – lieber griff ich  auf Altbewährtes zurück.
„Fertig", murmelte ich und Bepo hielt in der Bewegung inne und starrte mich entgeistert an.
„Werden wir jetzt gleich sterben?", fragte er entsetzt.
„Solange  du den Selbstzerstörungsknopf nicht gedrückt hast, wird nichts  passieren", meine ich trocken. Huch, da konnte ich fast mit Law  mithalten. Diese Seite von mir kannte ich noch gar nicht. Allerdings  musste ich Bepo auch etwas in Schutz nehmen, immerhin hatte ich ihn  damals quasi einen Freibrief gegeben. Er hatte mein Einverständnis  gehabt zu experimentieren. Wenn man es genau nahm, hatte er lediglich  meine Anweisungen befolgt.
„Gibt es so einen Knopf?", huch, damit  hatte er mich eiskalt erwischt. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung.  Wie auch? Es hatte nichts mit meiner alten Abteilung zutun. Leider war  ich noch nicht Gott und wusste somit nicht alles.
„Weiß nicht",  murmelte ich gedankenverloren. Bepo hatte sich genauso schnell beruhigt,  wie er in die Luft gegangen war. Er hatte sich nun auf den Stuhl neben  mir bequem gemacht, natürlich schaute er mich nun mit diesem  erwartungsvollen Blick an. Wie ein junger Welpe, der unbedingt etwas von  der Welt lernen wollte.
Innerlich seufzte ich auf und begann meine  Lehrstunde von Neuem. Es half ja nichts, ich konnte ihn schlecht  zusammenscheißen, würde eh nichts mehr bringen. Der Fehler war behoben  und es war im Endeffekt nichts Dramatisches gewesen.
„Grundsätzlich  brauchst du nie irgendetwas verstellen, Bepo. Das System ist relativ  sicher aufgebaut, solltest du irgendwas verstellen, so kannst  normalerweise auf das Back-Up zurückgreifen. Zwar solltest du das nicht  unbedingt jeden Tag machen müssen...", begann ich mit ihm zu  philosophieren. Anschließend begann ich ihm zu erklären, wie er Insel  eingeben konnte. Wenn die Insel sich in der näheren Umgebung befand, so  würden automatisch die Umrisse gescannt werden und mit der Datenbank  abgeglichen werden.

Still falling for you - Trafalgar Law x OC [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt