Part 6

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Kein Funken Licht war zu erkennen. Es war so schwarz, dass ich nicht mal  die Hand vor meinen Augen erkennen konnte. Ich wusste nicht wie viel  Zeit vergangen war. Es hätten Stunden oder Tage sein können. Noch immer  saß ich fest. Versteckt in einem Schrank im Navigationsraum um den  Dieben der Death verborgen zu bleiben. Fest umschlang ich meine Knie mit  meinen Armen und machte mich ganz klein. Meinen Kopf legte ich auf  meinen Knien ab und schloss gequält die Augen.
Enge Räume, Stimmen  die durch die Gänge hallten, das Trampeln verschiedener paar Stiefel, es  war schrecklich. Noch nie in meinen Leben hatte ich mich so hilflos  gefühlt. Die Angst, dass jede Sekunde jemand auftauchen könnte und mich  entdecken würde. Was würde dann passieren? Würden sie mich zuerst  foltern und dann umbringen. Oder war mir etwa ein schneller Tod gegönnt?  Es gab weitaus schlimmere Dinge, die ein Mann einer Frau antun konnte  als der Exitus.
Zum ersten Mal in meinen Leben fühlte ich mich  hilflos, ich war allein auf einem U-Boot. Die Hoffnung, dass Steve  kommen würde und mich retten war ziemlich bescheiden. Bis die nächste  Marine Basis? die Verfolgung aufnahm konnten Stunden vergehen – Zeit,  die ich nicht hatte. Wie lange konnte ich in meiner eigenen  Gefangenschaft zu recht kommen? Selbstverständlich hatte ich noch etwas  Wasser übrig und auch ein paar belegte Brötchen, die demnächst anfangen  würden zu schimmeln. Der Geruch könnte sie erst recht auf mich  aufmerksam machen.
Ich biss mir auf die Lippe und hoffte, dass das  die Tränen zurückhalten würde. Aber natürlich half es nicht, dicke  Tränen rollten mir übers Gesicht. Es war alles meine Schuld, hätte ich  die Diebe eher bemerkt hätte ich Alarm schlagen und meine eigene Haut  retten können. Eine kleine Stimme in meinen inneren Strafte mich dafür  so egoistisch zu denken. Nervös kaute ich auf meine Unterlippe herum.
Die  gesamte Situation war aussichtslos. Früher oder später würden sie mich  entdecken, aber mich ihnen freiwillig stellen, das war absolut  hirnrissig. Vielleicht kam die Marine rechtzeitig und brachte das Schiff  wieder zurück auf Cloud 9. Wieder redete diese kleine nervige Stimme  auf mich ein und fragte mich, wie man bitte ein U-Boot unter Wasser  entdecken sollte. Die Hoffnung schwand jede Sekunde mehr und die  Aussichtslosigkeit meiner Situation wurde mir immer mehr bewusst.
Ja, Hoffnung war wirklich das übelste aller Übel, weil sie das Leiden der Menschen verlängert.
Mein  Herz trommelte in meiner Brust. Jede Sekunde kämpfte ich gegen die in  mir aufsteigende Panik an. Ich vergrub meinen Kopf noch mehr zwischen  den Knien. Mein Magen knurrte wieder, ich hatte zu viel Angst nach der  Tasche zu greifen und dort ein Brötchen heraus zu kramen. Dies würde  wieder Lärm verursachen und sie unnötigerweise auf mich aufmerksam  machen. Zwar hörte ich momentan keine Schritte, das Risiko eingehen  wollte ich allerdings auch nicht.
Früher hatte ich immer gedacht,  dass die Dunkelheit mir nichts ausmachen könnte. Nun sehnte ich mich  gerade zu nach dem Licht. Die undurchdringliche Schwärze machte mir doch  mehr zu schaffen, als ich gedacht hatte. Selbst wenn ich normalerweise  ins Bett ging schien immer etwas Licht durchs Fenster, aber nun war kein  Mond hier, der den Schrank erhellen könnte.
Genau genommen wusste ich nicht mal, ob wir schon abgetaucht waren oder noch oberhalb des Wassers agierten.
Schritte  nährten sich. Diesmal lauter. Ich zuckte erschrocken zusammen und  schalt mich im nächsten Moment selbst. Es konnte doch nicht so schwer  sein bewegungslos auszuharren. Doch, dass war es. Jeder der schon mal  versucht hatte länger als zwei Minuten in einer Position zu verharren  würde mir zustimmen. Noch immer rannen mir Tränen über das Gesicht. Ich  war ein nervliches Wrack
Es war nur noch eine Frage der Zeit bis ich zu zittern begann.
Das  Quietschen der Tür machte mich darauf aufmerksam, dass wohl jemand in  meinen Raum gekommen war. Ein Licht wurde eingeschaltet und nun drang  durch den Schlitz der Schranktüren fiel ein schmaler Streifen Licht.  Paradoxerweise war ich demjenigen, der den Raum betreten hatte dankbar,  dass die Dunkelheit etwas gewichen war.
Die Menschen in den Raum  machten sich nicht gerade die Mühe leise zu sein. Ich versuchte die  Schritte zu zählen um zu berechnen wie viele Personen sich im Raum  aufhielten. Bei dem Versuch scheiterte ich natürlich kläglich. Deswegen  tippte ich einfach mal auf zwei Personen. Spätestens wenn sie anfingen  zu sprechen, würde es für mich leichter werden.
„Hast du dir das  System schon angeschaut?" Diese Stimme. Selbst wenn ich sie Jahre nicht  mehr vernommen hätte, würde ich sie immer wieder erkennen. Unverkennbar  war es Laws Stimme. Die Art wie er sprach passte einfach zu seinem  gesamten Auftreten. Er sprach kühl, beinahe völlig emotionslos. Einen  Blick durch den Schranktürspalt zu werfen, um mir endgültig sicher zu  sein, wagte ich jedoch nicht.
Ein Gefühl der Genugtuung beschlich  mich. Von Anfang hatte ich gewusst, dass etwas mit ihm nicht stimmte.  Seine Aura, die so unnahbar wirkte, die kalten Augen, die mir tief in  die Seele blickten. Law war ein Pirat! Ein Schauder jagte meinen Rücken  hinunter. Nun fühlte ich mich immer mehr wie ein Lamm, was auf dem Weg  zur Schlachtbank getragen wurde. Mein Herz begann wie wild zu klopfen.  Es pumpte unregelmäßig Blut in meinen Organismus. Ein Pirat. Ein Mörder,  jemand, der vor nichts zurück schreckte. Jemand, der der Regierung ein  Dorn im Auge war und ich war quasi sein blinder Passagier. Angst  schnürte meine Kehle zu. Piraten hatten keine Skrupel, sie eliminierten  jeden, der ihnen im Weg stand. Meine Überlebenschancen gingen immer  weiter gegen null.  Ich war verloren.
Meine Theorie diesbezüglich  hatte komplett gestimmt. Die beiden anderen Stimmen, die zuvor im Gang  vernommen hatte mussten dementsprechend Shashi und Pinguin sein.  Crew-Mitglieder und geistige Tiefflieger.
Es beschlich mich die  Ahnung, dass Law von Anfang an nie geplant hatte das U-Boot mit legalen  Mitteln zu erwerben. Seine Crew Mitglieder, die damals „zufällig" auf  ihn gestoßen waren, hatten wahrscheinlich die Gegend ausgekundschaftet.  Die Death sollte wohl das neue Schiff einer Piratenbande werden und ich  saß auf ihr fest.
Mir stockte der Atmen. Mit Dieben hätte man  grundsätzlich noch verhandeln können, aber nun standen mir Piraten  gegenüber, die mir alles andere als wohlgesinnt waren. Piraten waren  nicht nett, sie raubten, plünderten und streckten alles nieder was ihnen  in den Weg kam. Täglich standen Berichte über die Gräueltaten von  Piraten in der Zeitung, eine schlimmer als die andere. Wie würden sie  dann erst mit einen blinden Passagier umgehen? Zerstückeln? Verbrennen?  Ertränken. Mein Herz pochte unaufhörlich und ich begann zu zittern.
Meine  Situation hatte sich gerade von Scheiße in Megascheiße verwandelt.  Tendenz zu Ultrascheiße. Warum musste gerade mir das passieren?

Still falling for you - Trafalgar Law x OC [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt