Kein Funken Licht war zu erkennen. Es war so schwarz, dass ich nicht mal die Hand vor meinen Augen erkennen konnte. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Es hätten Stunden oder Tage sein können. Noch immer saß ich fest. Versteckt in einem Schrank im Navigationsraum um den Dieben der Death verborgen zu bleiben. Fest umschlang ich meine Knie mit meinen Armen und machte mich ganz klein. Meinen Kopf legte ich auf meinen Knien ab und schloss gequält die Augen.
Enge Räume, Stimmen die durch die Gänge hallten, das Trampeln verschiedener paar Stiefel, es war schrecklich. Noch nie in meinen Leben hatte ich mich so hilflos gefühlt. Die Angst, dass jede Sekunde jemand auftauchen könnte und mich entdecken würde. Was würde dann passieren? Würden sie mich zuerst foltern und dann umbringen. Oder war mir etwa ein schneller Tod gegönnt? Es gab weitaus schlimmere Dinge, die ein Mann einer Frau antun konnte als der Exitus.
Zum ersten Mal in meinen Leben fühlte ich mich hilflos, ich war allein auf einem U-Boot. Die Hoffnung, dass Steve kommen würde und mich retten war ziemlich bescheiden. Bis die nächste Marine Basis? die Verfolgung aufnahm konnten Stunden vergehen – Zeit, die ich nicht hatte. Wie lange konnte ich in meiner eigenen Gefangenschaft zu recht kommen? Selbstverständlich hatte ich noch etwas Wasser übrig und auch ein paar belegte Brötchen, die demnächst anfangen würden zu schimmeln. Der Geruch könnte sie erst recht auf mich aufmerksam machen.
Ich biss mir auf die Lippe und hoffte, dass das die Tränen zurückhalten würde. Aber natürlich half es nicht, dicke Tränen rollten mir übers Gesicht. Es war alles meine Schuld, hätte ich die Diebe eher bemerkt hätte ich Alarm schlagen und meine eigene Haut retten können. Eine kleine Stimme in meinen inneren Strafte mich dafür so egoistisch zu denken. Nervös kaute ich auf meine Unterlippe herum.
Die gesamte Situation war aussichtslos. Früher oder später würden sie mich entdecken, aber mich ihnen freiwillig stellen, das war absolut hirnrissig. Vielleicht kam die Marine rechtzeitig und brachte das Schiff wieder zurück auf Cloud 9. Wieder redete diese kleine nervige Stimme auf mich ein und fragte mich, wie man bitte ein U-Boot unter Wasser entdecken sollte. Die Hoffnung schwand jede Sekunde mehr und die Aussichtslosigkeit meiner Situation wurde mir immer mehr bewusst.
Ja, Hoffnung war wirklich das übelste aller Übel, weil sie das Leiden der Menschen verlängert.
Mein Herz trommelte in meiner Brust. Jede Sekunde kämpfte ich gegen die in mir aufsteigende Panik an. Ich vergrub meinen Kopf noch mehr zwischen den Knien. Mein Magen knurrte wieder, ich hatte zu viel Angst nach der Tasche zu greifen und dort ein Brötchen heraus zu kramen. Dies würde wieder Lärm verursachen und sie unnötigerweise auf mich aufmerksam machen. Zwar hörte ich momentan keine Schritte, das Risiko eingehen wollte ich allerdings auch nicht.
Früher hatte ich immer gedacht, dass die Dunkelheit mir nichts ausmachen könnte. Nun sehnte ich mich gerade zu nach dem Licht. Die undurchdringliche Schwärze machte mir doch mehr zu schaffen, als ich gedacht hatte. Selbst wenn ich normalerweise ins Bett ging schien immer etwas Licht durchs Fenster, aber nun war kein Mond hier, der den Schrank erhellen könnte.
Genau genommen wusste ich nicht mal, ob wir schon abgetaucht waren oder noch oberhalb des Wassers agierten.
Schritte nährten sich. Diesmal lauter. Ich zuckte erschrocken zusammen und schalt mich im nächsten Moment selbst. Es konnte doch nicht so schwer sein bewegungslos auszuharren. Doch, dass war es. Jeder der schon mal versucht hatte länger als zwei Minuten in einer Position zu verharren würde mir zustimmen. Noch immer rannen mir Tränen über das Gesicht. Ich war ein nervliches Wrack
Es war nur noch eine Frage der Zeit bis ich zu zittern begann.
Das Quietschen der Tür machte mich darauf aufmerksam, dass wohl jemand in meinen Raum gekommen war. Ein Licht wurde eingeschaltet und nun drang durch den Schlitz der Schranktüren fiel ein schmaler Streifen Licht. Paradoxerweise war ich demjenigen, der den Raum betreten hatte dankbar, dass die Dunkelheit etwas gewichen war.
Die Menschen in den Raum machten sich nicht gerade die Mühe leise zu sein. Ich versuchte die Schritte zu zählen um zu berechnen wie viele Personen sich im Raum aufhielten. Bei dem Versuch scheiterte ich natürlich kläglich. Deswegen tippte ich einfach mal auf zwei Personen. Spätestens wenn sie anfingen zu sprechen, würde es für mich leichter werden.
„Hast du dir das System schon angeschaut?" Diese Stimme. Selbst wenn ich sie Jahre nicht mehr vernommen hätte, würde ich sie immer wieder erkennen. Unverkennbar war es Laws Stimme. Die Art wie er sprach passte einfach zu seinem gesamten Auftreten. Er sprach kühl, beinahe völlig emotionslos. Einen Blick durch den Schranktürspalt zu werfen, um mir endgültig sicher zu sein, wagte ich jedoch nicht.
Ein Gefühl der Genugtuung beschlich mich. Von Anfang hatte ich gewusst, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Seine Aura, die so unnahbar wirkte, die kalten Augen, die mir tief in die Seele blickten. Law war ein Pirat! Ein Schauder jagte meinen Rücken hinunter. Nun fühlte ich mich immer mehr wie ein Lamm, was auf dem Weg zur Schlachtbank getragen wurde. Mein Herz begann wie wild zu klopfen. Es pumpte unregelmäßig Blut in meinen Organismus. Ein Pirat. Ein Mörder, jemand, der vor nichts zurück schreckte. Jemand, der der Regierung ein Dorn im Auge war und ich war quasi sein blinder Passagier. Angst schnürte meine Kehle zu. Piraten hatten keine Skrupel, sie eliminierten jeden, der ihnen im Weg stand. Meine Überlebenschancen gingen immer weiter gegen null. Ich war verloren.
Meine Theorie diesbezüglich hatte komplett gestimmt. Die beiden anderen Stimmen, die zuvor im Gang vernommen hatte mussten dementsprechend Shashi und Pinguin sein. Crew-Mitglieder und geistige Tiefflieger.
Es beschlich mich die Ahnung, dass Law von Anfang an nie geplant hatte das U-Boot mit legalen Mitteln zu erwerben. Seine Crew Mitglieder, die damals „zufällig" auf ihn gestoßen waren, hatten wahrscheinlich die Gegend ausgekundschaftet. Die Death sollte wohl das neue Schiff einer Piratenbande werden und ich saß auf ihr fest.
Mir stockte der Atmen. Mit Dieben hätte man grundsätzlich noch verhandeln können, aber nun standen mir Piraten gegenüber, die mir alles andere als wohlgesinnt waren. Piraten waren nicht nett, sie raubten, plünderten und streckten alles nieder was ihnen in den Weg kam. Täglich standen Berichte über die Gräueltaten von Piraten in der Zeitung, eine schlimmer als die andere. Wie würden sie dann erst mit einen blinden Passagier umgehen? Zerstückeln? Verbrennen? Ertränken. Mein Herz pochte unaufhörlich und ich begann zu zittern.
Meine Situation hatte sich gerade von Scheiße in Megascheiße verwandelt. Tendenz zu Ultrascheiße. Warum musste gerade mir das passieren?
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Still falling for you - Trafalgar Law x OC [abgeschlossen]
FanficLaw x OC // [FERTIGGESTELLT] // Der Kerl starrte mich die ganze Zeit an. Ich mochte seinen forschenden Blick auf mir nicht. Seine grauen Augen hatten einen kalten Ausdruck, der mir eine Gänsehaut einjagte. „Der Name?" Ich stockte. Meinte er mich? E...