Meine Lösung für meine Probleme bestand erst mal darin – mich zu verkriechen. Oh Wunder, heute strotze ich ja geradezu vor Tatendrang. Mein Weg führte in mein altbekanntes Heim – die Navigationskammer. Seit meinem Zusammenbruch hatte ich hier drinnen nicht viel Zeit verbracht und nun überprüfte ich meine Gerätschaften. Innerlich wusste ich, dass es sich hierbei nur um eine Ablenkung handelte, weil ich zu feige war mich mit den wirklichen Problemen zu widmen. Nun saß ich auf meinen altbekannten Stuhl und drehte an verschiedenen Rädchen, um die Sensoren zu kalibrieren. Die Meisten waren noch gut im Schuss. Lediglich ein paar Feinjustierungen mussten vorgenommen werden. Ich genoss die Zeit, die ich nun für mich hatte. Es war schön wieder meinen Kopf in die Arbeit zu stecken, es lenkte mich ab vor den Problemen, die vor mir lagen. Außerdem fand ich hierbei auch eine Art ‚innere Ruhe'. Zum ersten Mal seit geraumer Zeit hatte ich etwas Zeit zum durch schnaufen. Vollkommen entspannt machte ich es mir auf den großen Stuhl bequem und ging in den Schneidersitz. Meine alte Taschenuhr legte ich auf das Armaturenbrett und begann die Zeiger mit dem vom Log-Port zu vergleichen. Es war einfach so faszinierend, wie die Uhr und der Log-Port auf eine Weise harmonierten, die ich nicht verstand. Wer auch immer diesen Kompass erfunden hatte, war ein wahrer Meister seiner Zunft gewesen. Gedankenverloren nahm ich es in die Hand und begann es zu drehen. Es gab keine Hinweise auf den Erschaffer – nichts. Einige Kratzer und schrammen hatte die kleine Uhr, aber sonst war sie gut in Schuss. Des Weiteren konnte ich sie zeitlich gar nicht einordnen, weder das Alter noch sonstiges. Vielleicht war sie erst vor Jahren erschaffen worden, oder auch vor Jahrhunderten.
Es klopfte an der Tür und Bepo trat ein. Er wirkte relativ gut gelaunt und schaute glücklich auf als er mich erblickte. Anscheinend konnte ich doch für Stimmung in einem Raum sorgen. Dann fiel sein Blick auf die Uhr in meiner Hand, kurz runzelte er die Stirn.
„Ist das die Uhr von der Insel?", fragte er und warf mir einen fragenden Blick zu und zog sich den Stuhl neben mir heran. Einen kurzen Moment machte ich mir Gedanken, ob er wusste, was genau es sich mit der Uhr auf sich hatte. Jedoch hatte ich niemanden etwas davon erzählt – zumindest fast niemanden. Okay, ich hatte es niemanden direkt gezählt, eher indirekt, dass ich damit in der Lage war alle Inseln zu finden.
Stumm nickte ich als Antwort und ließ die Uhr in meiner Tasche verschwinden, man sollte nicht noch unnötig Aufmerksamkeit auf den Gegenstand lenken. Ich wusste zwar, dass ich Bepo vertrauen konnte, aber eine kleine Stimme in meinen Kopf hielt mich zurück.
„Du solltest damit zu Tom gehen. Taschenuhren sind schon längst überholt. Lass dir doch ein Armband dafür machen?" schlug Bepo in einen freundlichen Ton vor. Dieser Eisbär war einfach ein erstaunlicher Bär. Immer wieder verblüffte er mich mit seiner resoluten Freundlichkeit, die in der Lage war einen sofort zu entwaffnen. Aber viel mehr interessierte ich mich dafür, was Bepo angesprochen hatte. Die Idee mit dem Armband war wirklich Gold wert – immerhin war eine Armbanduhr bei Weitem unauffälliger als eine Taschenuhr. Klein genug war das Gehäuse, also sollte ich wohl den Vorschlag demnächst umsetzen. Außerdem konnte ich mit diesem indirekten Botengang wieder Zeit verpläppern und so Law aus dem Weg gehen.
Doch ich beschloss Bepo nichts von meinen Überlegungen mitzuteilen und wandte mich fragend an ihn.
„Wie ist es dir als Navigator ergangen als ich... ähm.. verhindert war?", ein besserer Begriff viel mir nicht ein. Das Wörtchen ‚krank' wollte ich nicht in den Mund nehmen, immerhin war ich für den kurze Rest meines Lebens schon krank. Da musste man den Teufel auch nicht gleich an die Wand malen.
Ich hatte absichtlich einen freundlichen und höflichen Ton gewählt, denn ich wollte nicht, dass Bepo die Frage falsch auffasste, dass ich an seinen Fähigkeiten zweifelte.
Prompt wurde Bepo rot und kratzte sich verlegen mit der Pfote hinterm Ohr – ein unheimlich süßer Anblick.
„Ähm..also...eigentlich ganz g-gut?" stotterte Bepo in einen fragenden Ton. Innerlich musste ich schmunzeln und meine Lippen verzogen sich sogar äußerlich zu einem Lächeln. Es lag nicht daran, dass Bepo so schüchtern und tollpatschig wirkte, sondern daran, dass er mich an mich erinnerte. Damals wie ich wie ein verängstigtes Reh in der Ecke saß – was ich immer noch meisterhaft in der Gegenwart von Law beherrschte.
„Aber ein paar Fragen hätte ich da noch!", fiel es Bepo ein und schon begann er mich zu durchlöchern. Er würde einmal ein sehr guter Navigator werden und was sollte schon mit mir als Lehrerin schief gehen?
„Wie ist das mit der Kalibrierung? Wie beeinflussen die verschiedenen Winde die Unterwasserströmung? Wie kann ich ein Gewitter vorhersagen? Kann ich auch neue Karten eingeben und den passenden Alarm aktivieren und deaktivieren?", fragte er aufgeregt und überflutete mich mit seinen Fragen.
So begann ich mich mit meinen Erklärungen und demonstrierte wie man den Inselalarm deaktivierte.
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Still falling for you - Trafalgar Law x OC [abgeschlossen]
FanficLaw x OC // [FERTIGGESTELLT] // Der Kerl starrte mich die ganze Zeit an. Ich mochte seinen forschenden Blick auf mir nicht. Seine grauen Augen hatten einen kalten Ausdruck, der mir eine Gänsehaut einjagte. „Der Name?" Ich stockte. Meinte er mich? E...