Law holte tief Luft und schnaubte.
„Und nun, da du noch so intelligentes Mädchen auch noch den Log-Port zerstört hast. Sind wir komplett von dir abhängig. Denkst du mir macht es Spaß, einen Klotz am Bein zu haben? Glaub mir, ohne deine Fähigkeiten oder dein Wissen um die Weltkarte, hätte ich dich längst jetzt abgeschlachtet für deine Worte."
Nein. Das konnte nicht wahr sein. Law und der Rest wussten über meine Weltkarte bescheid. Ich erstarrte.
Wann war mein Leben eigentlich so sehr aus den Rudern gelaufen? Ich wusste es nicht. Nur, dass ich es ziemlich verkackt hatte. Im Sinne von: Ich war am Arsch.
Aber in einen Punkt musste ich Law Recht geben, ich war wirklich ein Klotz am Bein. Was hatte ich in der Zeit bei ihnen überhaupt großartig erreicht? Nichts. Selbstzweifel übermannten mich und die ersten Tränen begannen mir über das Gesicht zu rinnen.
Heute war wahrlich der Tag, an dem ich alles verloren hatte: Robert, meine Heimat und meine Anonymität. Mein Wissen, meine Sicherheit, alles war nun verloren. Ich wandte den Blick von Law ab. Er sollte meine Tränen nicht sehen, denn ein kleiner Teil von mir schämte sich für die Tränen. Mein Blick fiel automatisch auf Robert, der reglos am Boden lag. Warum er? Ich würde ihn nie wieder lachen sehen, er würde der Crew nie wieder Essen kochen.
Seine Augen starrten reglos in den Himmel. Niemals würde ich mehr ein Funkeln sehen, nie wieder würden seine Grübchen ein Lächeln bilden. Dies alles war Vergangenheit.
Wie von selbst kniete ich neben ihn nieder. Ganz sanft strich ich über sein Gesicht und schloss somit seine Augen. Sie sollten nicht länger ausdruckslos in den Himmel starren. Er wirkte nun etwas friedlicher, obwohl er auf so brutalen Weg aus dieser Welt verstoßen wurde. Meine Tränen durchnässten Roberts Hemd. Law und die Crew ignorierte ich.
Dass Law mich umbringen wollte, verwunderte mich nicht sonderlich. Von Anfang an hatte ich gewusst, dass das mit uns niemals funktionieren würde. Er besaß die Emotionen eines Steines und ich war anscheinend viel zu Nah am Wasser gebaut.
Woher wusste er von meinen Wissen bezüglich der Navigation. Würde er mich nun überhaupt gehen lassen? Oder wollte ich überhaupt gehen. Ich hatte es Robert versprochen, allerdings hasste mich Law. Würde es auf Dauer mit uns beiden funktionieren? Wahrscheinlich nicht. Wir müssten uns dafür vertrauen, einander zuhören und reden können. Sonst würden wir es zu Unicorn schaffen.
„W-Woher?" Fragte ich mit erstickter Stimme. Woher wusste er über meine Fähigkeiten. Ich war mir sicher, dass ich es niemals erzählt hatte. Niemals, nicht einmal auf Cloud 9 wusste jemand bescheid. Woher wusste es also Law? Meine Stimme hörte sich genauso beschissen an, wie ich mich fühlte. Es klang komplett verheult, mich würde es auch nicht weiter wundern, wenn meine Augen komplett gerötet wären.
„In der Bar – du warst ziemlich betrunken." Sprach Law kalt. Ich schaute nicht auf. Alkohol, warum hatte ich getrunken? Ich trank doch sonst nichts. Wahrscheinlich sollte ich nichts mehr trinken. Wie viel hatte ich erzählt? Angst kroch meine Kehle hoch. Es ging niemanden etwas an, was in meiner Vergangenheit passiert ist. Das Einzige, was ich jemals gewollt hatte, war in Frieden leben und nun segelte ich mit einer Piratenbande durch die Gegend – verkackt.
Ein Ruck ging durch meinen Körper. In einen Punkt hatte Law Recht gehabt, ich sah grundsätzlich nur das Schlechte in Menschen. Vielleicht sollte ich anfangen der Crew zu vertrauen? War das der Weg zur Besserung? Ich hoffte es. Aber konnte ich Menschen vertrauen, immerhin hasste ich die menschliche Rasse, obwohl ich zu ihnen gehörte.
Einen letzten Blick widmete ich Robert, dann wandte ich mich zu Law um. Dieser stand noch immer mit verschränkten Armen da und verzog keine Miene. Das brauchte er auch nicht, man konnte es ihm ansehen, dass es unter seiner Maske brodelte.
Vorsichtig trat ich einen Schritt auf ihn zu und biss mir auf die Lippe.
„Elizabeth Donovan." Meinte ich und streckte ihm die Hand hin. Es war meine Art um mich bei ihm zu entschuldigen. Mein Weg einen friedlichen Abschluss zu machen. In diesen Moment wollte ich nichts weiter als Frieden schließen, ob mit mir oder mit Law wusste ich nicht. Obwohl ein kleiner Teil allein bei den Gedanken unruhig wurde, dass Law meine Hand ergreifen könnte.
Er zog lediglich eine Augenbraue in die Höhe und verzog keine Miene. Er war immer noch ein Arschloch. Gerade als ich die Hand wieder sinken lassen wollte, ergriff er sie.
„Trafalgar Law. Ich vergess das nicht." Ich nickte ihm zu. Er würde nicht vergessen, was ich ihn an den Kopf geworfen hatte. Es hätte mich auch gewundert, wenn der Käpt'n das so einfach akzeptieren würde. Dafür war er einfach nicht der Typ Mensch.
„Und jetzt bring uns von dieser verdammten Insel runter, bevor die Marine aufkreuzt." Ohne Log-Port? Wovon träumt der Kerl bitte nachts?
„W-wie bitte?" Stotterte ich. Das konnte er vergessen. Ohne Kompass klappte hier überhaupt nichts. Wir würden uns hoffnungslos verfahren. Am Ende der Welt landen, oder überhaupt niemals eine Insel erreichen.
Law verdrehte genervt die Augen. Oh, stimmt. Er mochte es nicht, wenn ich herum stotterte.
„Mit der Karte in deinen Kopf, sollte das wohl kaum ein Problem sein." Theoretisch ja. Praktisch nein. Meine Augen wurden immer größer. Mit jeder Sekunde, die verstrich, fühlte ich mich unwohler. Liebend gern würde ich der Crew helfen, doch mir waren die Hände gebunden. Ohne Kompass waren meine Fähigkeiten nichts wert.
Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Schloss ihn dann wieder.
„Ähm..ja? A-also, vielleicht kann man den alten Log-Port reparieren?" Stotterte ich herum. Nun schien Law auch endlich zu merken, dass ich mich unwohl fühlte.
„Was haben wir nun schon wieder für ein Problem?" Stöhnte er und fasste sich an die Schläfen.
„Also theoretisch kann ich euch überall hinbringen, nur ich brauch einen Kompass, der auf der Grand Line funktioniert und so etwas gibt es nicht..." Meine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser und Law Gesicht immer dunkler.
„Heißt das wir hier festsitzen?!" Brüllte Law los. Huch, okay. Er hatte die Situation von eben doch nicht so gut verdaut, wie ich angenommen hatte. Nervös trat ich einen Schritt zurück. Doch er trat einen in meine Richtung und packte mich an den Schultern. Sofort zuckte ich zusammen und versuchte mich loszumachen. Doch meine Kraft war verglichen mit der von Law einfach nur erbärmlich. Er begann mich zu schütteln. Der Käpt'n schien nun endgültig den Verstand verloren zu haben. Mein Kopf wurde von links nach rechts geschüttelt. Der Pirat hatte eindeutig ein leichtes Aggressionsproblem.
„Sag bloß nicht, dass wir hier festsitzen!" Schrie er mich wieder an. Dieses Mal würde ich nicht zurückschreien. Wer war ich denn bitte? Niemals würde ich mich mit Law anlegen. So suizidgefährdet war ich dann doch nicht. In meinen Kopf begann sich langsam alles zu drehen. Mein neu gewonnener Freund schüttelte mich munter weiter. Konnte er nicht langsam aufhören? Mein Gehirn fühlte sich von Minute zu Minute dümmer an.
„Law? Ich glaub Liz kriegt bald ein Trauma, wenn du sie so weiter schüttelst?" Murmelte Bepo in einen entschuldigenden Tonfall. Immerhin einer, der mich hier unterstützte.
Aber Law ließ mich daraufhin los. Sofort ging ich ein paar Schritte rückwärts. Etwas Abstand zwischen mir und Law konnte nicht schaden.
„Wir sitzen fest, bis wir hier einen Log-Port gefunden haben? Habe ich das richtig verstanden?!" Oh je. Seine grauen Augen starrten mich drohend an. Automatisch versuchte ich seinen Blick zu entkommen und machte mich ganz klein. Er wollte eine Antwort – ich wollte verschwinden. Dadurch hatten wir einen dezenten Interessenkonflikt und keine Partei wollte so schnell nachgeben.
Ich nickte stumm. Reden war nicht gerade mein Spezialgebiet, aber das war Allgemein bekannt.
Mein neuer Freund stöhnte laut auf und fasste sich an die Stirn. Er wirkte alles andere als begeistert. Er begann sich die Schläfen zu massieren, nun wirkte der Käptn etwas gestresst.
„Okay. Ein Teil der Crew sucht einen Koch. Der andere Teil sucht einen verdammten Log-Port auch wenn ihr dabei die Insel zu Schutt und Asche legen müsst. Der Rest kümmert sich um Roberts Beerdigung. Gruppen könnt ihr selbst einteilen – zügig." Das meinte Law nicht ernst? Es war doch erst eine Insel in Schutt und Asche gelegt worden. Meine Heimat, sollten etwa noch mehr Menschen ihre Heimat verlieren? Bitte nicht. Das hatte niemand verdient.
Die Crew begann sich still einzuteilen. Ausnahmsweise gab es keine Diskussion, dies lag wahrscheinlich an der gedrückten Stimmung, die durch Roberts Tod ausgelöst worden war. Schon bald waren die passenden Gruppen gefunden worden. Selbst Shachi und Pinguin hatten sich bei der Einteilung im Hintergrund gehalten, sie trauerten genauso wie jeder andere um Robert.
Law schien hier am Strand bei Robert bleiben zu wollen, denn er machte keine Anstalten den Mitgliedern seiner Crew in die Stadt zu folgen. Hier bei ihm am Strand wollte ich nicht bleiben, da war mir die Crew einfach sympathischer.
Ich machte Anstalten den anderen zu folgen, mir war es egal, welcher Gruppe ich mich anschloss. Hauptsache weg von Law. Doch der Käpt'n schien andere Pläne zu haben, als ich an ihm vorbei ging, griff er grob nach meinen Arm. Körperkontakt – ekelhaft. Warum musste man jemanden immer gleich anfassen. Ein einfaches ‚Stopp' hätte auch gereicht.
„Das kannst du vergessen. Solange die Regierung und Gott-weiß-was hinter dir her sind, bleibst du schön bei mir und machst keinen Muckser." Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich streng an. Sofort zuckte ich unter seinen strengen Blick zusammen und befreite meinen Arm.
Ich wusste nicht was mich ritt. Aber ich warf Law einen (für meine Verhältnisse) einen giftigen Blick zu. Nicht einmal weg von ihm durfte ich. Ganz toll, Freiheit für'n Arsch.
Wie ein kleines trotziges Kind, setzte ich mich in den Sand und starrte in das Meer. Meinen neuen Freund begann ich zu ignorieren. Er konnte mich mal, ich konnte sehr wohl meine Wege selbst gehen.
Die Wellen wirkten so friedlich, sie bewegten sich harmonisch in einen Rhythmus, den ich nicht erkennen konnte. Tief holte ich Luft und ließ sie wieder entweichen. Das Meer beruhigte mich etwas, obwohl ich grundsätzlich kein Fan von Wasser war.
Ich zog die Beine an und legte meinen Kopf auf mein Knie. Mein Blick starrte in die endlosen Weiten, es schien keinen Anfang und kein Ende zu geben. Die Welt, in der wir lebten war schön und gefährlich zugleich. Jeden Tag brachte sie uns neue Wunder, jeden Tag hatten wir neue Opfer, heute war es Robert gewesen.
Langsam begann sich das Adrenalin aus meinen Venen zu verflüchtigen und mir wurde langsam bewusst was alles passiert war. Wie viel ich verloren hatte. Eine einzelne Träne rann mir über die Wange. Wann war ich eigentlich zu einer solchen Heulsuse geworden?
Erschrocken zuckte ich zusammen als ich eine Bewegung neben mir wahrnahm. Law hatte sich neben mir niedergelassen und starrte genauso verzückt in die Wellen, wie ich.
Hätte mich Jahre später jemand gefragt, wie viel Zeit vergangen war, wo wir so harmonisch beisammensaßen, ich hätte es nicht sagen können. Vielleicht waren es Stunden? Oder nur Minuten gewesen. Mir war in diesen Moment die Zeit egal, ich genoss die Stille einfach, wenn jetzt Law auch noch weg wäre, wäre es ideal.
Die Sonne vor uns neigte sich langsam Richtung Ozean.
„E-es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe." Sprach ich plötzlich. Dadurch durschnitt ich die Stille. Law hob spöttisch eine Augenbraue.
„Immerhin hast du mal mehr als zwei Sätze gesagt." Moment. Hatte das Law gerade eben wirklich gesagt. War das eine Art Kompliment? Für mich? Nein, jetzt mal ernsthaft. Das war wirklich nett von ihm gewesen. Seine Stimme hatte keinen ironischen Unterton oder Sonstiges gehabt. War das seine Art meine Entschuldigung anzunehmen? Dann sollte ich es unkommentiert stehen lassen. Man sollte den Frieden eines Momentes zu wahren wissen.
„D-danke." Stotterte ich schüchtern und wurde ein kleines bisschen rot. Warum wusste ich selbst nicht. Ich umschlang meine Beine fester und starrte fest aufs Meer hinaus.
„Wie bist du damals nach C9 gekommen?" Fragte Law nach einer Weile. Woher auf er auf den plötzlichen Themenwechsel kam, kein Plan. Kurz zögerte ich, eigentlich wollte ich nicht viel von mir preisgeben, aber wir sollten einander vertrauen.
„Mein Vorgänger hatte bei Steve gekündigt, ich suchte Arbeit also bin ich nach C9." Traurig schaute ich aufs Meer. Es viel mir doch schwerer als gedacht über Steve zu sprechen. Auch wenn er Kapitalist wie aus dem Bilderbuch war, nun war er doch tot.
„Was hast du davor getrieben?" Law schien so langsam ein ehrliches Interesse an mir zu hegen. Oder er es war es einfach genauso leid wie ich zu streiten. Seine Beweggründe, würde ich eh niemals verstehen.
„Hab mich bei der Marine beworben und mich mit Nebenjobs über Wasser gehalten." Druckste ich herum. Ein kleiner Teil von mir war auch stolz, dass ich ohne zu stottern gesprochen hatte. Aber seltsamerweise fühlte ich mich gerade in Laws Gegenwart wohl. Er motzte mich nicht an, er versuchte nicht mich irgendwie indirekt verbal anzugreifen. Es war alles recht harmonisch gerade. Mit einer solchen Atmosphäre konnte ich umgehen.
„Bei der Marine?" Lachte Law. Er lachte nicht über mich, sondern eher über die Marine.
„Was denn?" Fragte ich verdutzt nach. Seine Reaktion war mir schon etwas schleierhaft.
„Was für Idioten arbeiten denn da!" Lachte Law wirklich amüsiert weiter. Bitte? Immerhin wollte ich Teil von diesen ‚Idioten' werden! Er war doch ein Arsch. Schade, eben hatten wir uns gut verstanden. Ich kniff die Augen zusammen und starrte bitter ins Meer.
Ihm schien meine Reaktion nicht zu entgehen, denn er lachte noch lauter. Noch nie hatte ich ihn so ausgelassen erlebt. Wahrscheinlich, weil nun der ganze Druck langsam abfiel, auch ihn hatte Roberts Tod getroffen. Vermutlich hatte er nun endlich mal Zeit für sich.
„Nein, nicht du. Du bist bei Weitem keine Idiotin. Meinte eher, wie dumm man sein muss dich abzulehnen." Er schien sich wirklich prächtig zu amüsieren. Nach einer kurzen Lachpause machte er weiter.
„Bei deinen Fähigkeiten, man muss wirklich ein geistiger Tiefflieger sein, um dich abzulehnen. Du würdest jede Organisation dieser Welt bereichern." Das konnte er nicht ernst meinen. Er verarschte mich gerade, oder? Ich war keine ‚Bereicherung', lediglich Ballast.
Ich schüttelte nur den Kopf. Unfähig mit seinen Kompliment umzugehen.
„Hätten die Kerle der Weltregierung genau gewusst, was genau du auf C9 gemacht hättest, hätten sie dich nicht umgebracht. Glaub mir, du bist zu wertvoll. Auch die Regierung weiß Menschen mit Talent zu schätzen und zu gebrauchen." Sein Lachen war nun verschwunden und er klang düster. Fast schon so, als hätte er genug Erfahrung mit der Regierung gemacht.
„Erzähl niemanden etwas, Kleine. Niemals. Du wärst nur noch ein Sklave in ihrem System." Okay, irgendwann würde er mich bestimmt mal mit ‚Liz' anreden und nicht ständig mit ‚Kleine'.
„H-hatte ich nicht vor." Murmelte ich. Meine Fähigkeiten sollten ein Geheimnis bleiben. Ich hatte immer geahnt, dass ich dadurch einmal in Schwierigkeiten geraten könnte. Aber das selbst Law mir das bestätigte, verstärkte meinen Verdacht, dass ich früher oder später zum gejagten Tier werden würde.
Denn er hatte Recht. Die Regierung konnte mich gebrauchen, die Revolutionäre, jeder brauchte gute Navigatoren, die unabhängig segeln konnten und sämtliche Routen der Grand Line im Kopf hatten. Wissen war nun einmal Macht. Jeder von strebt nach Macht, manche auf passive Art, andere auf aktive Art. Aber nur die Wenigsten bekommen wahrlich die Macht.
„L-Law?" Fragte ich schüchtern. Er sah auf und verdeutlichte mir somit weiter zu sprechen.
„Wie kommt es, dass du Arzt und Pirat bist?" Wenn Law schon so redselig ist, sollte ich mir das auch zu Nutze machen.
„Meine Eltern." Antwortete Law knapp. Seine Eltern sind Ärzte? Nun weckte es noch mehr meine Neugier. Wie konnten sie dann zulassen, dass ihr kleiner Junge Pirat wurde. Mit Kopfgeld und allen Gefahren.
„U-und sie nehmen es einfach hin, dass du Pirat geworden bist? Statt auf deiner Heimat zu praktizieren?" Innerlich schrillten die ersten Alarmglocken. Aber ich ignorierte sie. Meine Neugier würde mich noch einmal ins Grab bringen.
„Sie sind tot." Antworte er wieder knapp.
Oh je. Jetzt war ich wieder komplett in das Fettnäpfchen getreten. Law seine Eltern waren tot. Wann er wohl seine Eltern verloren hatte? War er sehr jung gewesen? Mein Interesse an Law wuchs von Sekunde zur Sekunde an. Ich wollte mehr wissen.
Musste man ihm alles aus der Nase ziehen. Echt ekelhaft. Ich war viel zu aufgeregt und blind, um jetzt mit meinen Fragen aufzuhören.
„D-das tut mir leid. A-aber du hättest doch auf deiner Heimat bleiben können und dort arbeiten?" Stotterte ich fragend.
„Ich hatte kein Interesse, dort länger zu verweilen." Ein Teil von mir wusste, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Aber ich nahm es hin. Ich hatte genug gebohrt und Law hatte einen warnenden Unterton gehabt, den ich nicht ignorieren wollte. Am Ende hatte ich eh mehr erfahren, als ich gedacht hatte.
Doch nun drehte Law den Spieß um.
„Was ist mit deinen Eltern?"
Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich wusste es nicht, ich hatte sie nie kennen gelernt. Sie hatten mich vor einen Waisenhaus abgelegt. Nicht einmal ein Kärtchen mit meinen Namen hatten sie dagelassen. Ich war ihnen komplett egal gewesen. Früher, hatte ich oft mit den Gedanken gespielt sie zu suchen, aber ohne Anhaltspunkte – aussichtslos.
„Du weißt es nicht?" Fragte Law erstaunt und musterte mich. Kurz huschte so etwas wie Mitleid über sein Gesicht. Klar, er hatte eine Familie gehabt, auch wenn sie nun tot war. Aber er hatte das Gefühl gekannt geliebt zu werden, während ich mein Leben lang allein war.
„Tut mir leid." Wiederholte er nun meine Worte.
Stille legte sich wie ein Schatten über uns. Weder Law noch ich hatten nun Interesse unsere Konversation fortzuführen. Wir hingen beide unseren Gedanken nach.
Die Sonne senkte sich weiter Richtung Meer.
Gedankenverloren griff ich meine Tasche und holte die silberne Taschenuhr heraus. Ich werkelte etwas herum und öffnete den Verschluss. Das Ziffernblatt hatte sich verändert. Der kleine Zeiger der Uhr zeigte nun wo anderes hin. Aber es war immer noch die falsche Uhrzeit.
Laut dieser Uhr war es ziemlich früh, aber die Sonne ging gerade unter.
Ich begann an dem Rädchen zu drehen um irgendeine Zeit einzustellen. Der Zeiger bewegte sich kein Stück. Deswegen hatte der alte Herr ein solches Drama veranstaltet? Der hatte auch nicht mehr alle Latten am Zaun gehabt. Ich klappte die Uhr wieder zu und starrte ins Meer. Die Crew sollte bald zurück sein.
Frustriert seufzte ich auf. Nun blickte auch Law in meine Richtung. Er hatte einen fragenden Blick. Statt zu antworten schmiss ich ihm die Uhr zu.
„Woher hast du die denn?" Fragte Law und drehte nun die Uhr zwischen seinen Fingern.
„Aus dem Seekartenladen. Der alte Herr hat sie mir vermacht, quasi." Auch Law klappte die Uhr auf und begann zu drehen. Auch er hatte kein Glück. Die Zeiger blieben unverändert. Law drehte die Uhr gefrustet und der Zeiger bewegte sich. Er schien das nicht mitzubekommen. Der große Zeiger, der bei mir noch auf 9 Uhr gestanden hatte, stand bei ihm auf 10 Uhr, aber er hielt die Uhr auch in einen anderen Winkel.
„Kaputt." Meinte er und machte Anstalten sie ins Meer zu schmeißen.
„Stopp!" Brüllte ich. Es hatte Klick bei mir gemacht. Unsere Probleme gehörten nun der Vergangenheit an, wenn meine Theorie stimmte.
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Still falling for you - Trafalgar Law x OC [abgeschlossen]
Fiksi PenggemarLaw x OC // [FERTIGGESTELLT] // Der Kerl starrte mich die ganze Zeit an. Ich mochte seinen forschenden Blick auf mir nicht. Seine grauen Augen hatten einen kalten Ausdruck, der mir eine Gänsehaut einjagte. „Der Name?" Ich stockte. Meinte er mich? E...