„Bin mal kurz Luft schnappen." Robert war so freundlich und ließ mich aus der Bank raus. Kaum erhob ich mich, begann der Raum sich zu drehen. Aber hier war es mir nun zu warm. Also musste ich raus. Meine Sicht war eigenartig, so verschwommen. Die Farben wirkten so verzehrt. Wo war nochmal die Tür? Draußen war es bestimmt angenehm kühl.
„Soll ich mit?" fragte Robert fürsorglich. Dankend lehnte ich ab. Ich würde es wohl bis nach draußen schaffen. Die Insel war ja gar nicht so schlecht. Zwar nicht so hübsch, wie C9, aber immer noch ansehnlich. Was sollte da schon groß passieren?
Irgendwie taumelte ich Richtung Tür. Mir entgingen die Blicke der Männer nicht, einige stießen sich an und zeigten auf mich. Nervös kicherte ich. Seit wann bekam ich so viel Aufmerksamkeit. Eventuell sollte ich öfter etwas trinken, machte es mich etwa hübscher? Attraktiver für das männliche Geschlecht. Anscheinend. Ein kleiner Teil von mir verstand immer noch nicht, warum sie mich auf einmal aufmerksam musterten. Sonst war ich doch eher die graue Maus, die in der Masse verschluckt wurde.
Zum ersten Mal in meinen Leben fühlte sich mein Leben lebenswert an. Ich fühlte mich großartig, als könnte ich Berge versetzen. Mutig, stark und selbstbewusst, Dinge die ich normalerweise niemals von mir behaupten würde. Das einzige was meine Stimmung etwas trübte war, dass meine Sicht so komisch war. Farben wirkten verzerrt. Gegenstände waren nicht dort, wo ich sie in Erinnerung hatte. Alles wirkte komisch.
Meine Brust schwellte weiter an vor Stolz als ich es ohne Zwischenfälle an die Tür schaffte. Sofort riss ich diese auf und trat nach draußen. Hinter mir fiel die Tür wieder ins Schloss. Nun stand ich also auf den dreckigen Straßen von Grey Spooks. Was ich am Anfang gehabt hatte. So unheimlich war die Stadt doch gar nicht. Wie dumm und naiv ich gewesen war – hier gab es doch absolut nichts wovor man Angst haben musste.
Selbst wenn, ich war eine starke Frau – niemand konnte mir das Wasser reichen. Sollen sie doch kommen! Ich werde sie alle besiegen. Mein Triumpfgefühl kannte keine Grenzen mehr. Ich lachte ausgelassen und drehte mich im Kreis. Upps, das war eine schlechte Idee mir wurde schwindelig. Woran das nur lag?
Die kühle Nachtluft umfing mich und mein Verstand schien kurz wieder zu merken, was eigentlich Sache war. Ich war allein – in einer Welt die grausam war und keine Rücksicht kannte. Mein Lächeln verschwand. Vielleicht sollte ich wieder rein gehen. Aber warum sollte ich? Hier draußen hatte ich die Straße für mich. Abgesehen von den paar Gestalten, die rülpsten und auf mich zeigten. Was für Idioten. Aber selbst die könnten es niemals mit mir aufnehmen – ich war einfach zu großartig.
Selbstbewusst ging ich die Richtung der Männergruppe. Dabei grinste ich wie ein Honigkuchenpferd. Würde man mich im Nachhinein fragen, was mich damals geritten hatte – ich wusste es nicht. Ein kleiner Teil in mir wusste, dass es ein Fehler war. Aber der Alkohol überwiegte wohl. Mit ihm lies ich meine Hemmungen fallen und torkelte in die Richtung.
Kaum angekommen nahm ich einem großen Kerl den Krug aus der Hand und nahm einen kräftigen Schluck. Igittt, das Zeug schmeckte ja ekelhaft. Hatten die nichts besseres zu trinken? Ich fand ihn ganz ansehnlich. Er war fast so groß wie Law und hatte braune Haare. Obwohl ich Law tausend Mal hübscher fand, aber warum dachte ich jetzt überhaupt an das Arschloch.
„Hey Kleine! Was gibst du mir als Gegenleistung?" Fragte der große Kerl mich. Seine Kumpels lachten nur und schauten mich neugierig an. Aber auch ein Hauch von Gier war in ihren Augen zu sehen. Der große Kerl starrte mich unverhohlen an.
„Hä? Was willssst..?" lallte ich. Schon wieder Gegenleistung ich hatte doch schon Schulden bei jemanden. Am Ende musste ich noch einen Kredit bei der Bank beantragen.
„Lass es. Die ist so dicht, die checkt eh nichts mehr." Meinte ein Kumpel in Richtung des großen Kerles.
„Das nennt sich ideale Bedingungen. Außerdem ist die doch ganz süß. Für ne Nummer in der Ecke taugt sie alle Mal." Wie eine Nummer? Ich hatte doch gar keine Teleschnecke. Verwirrt guckte ich ihn an. Irgendwie hing mein Gehirn auch nur noch auf halb acht. Alle Kerle sprachen in Rätseln und da meinten die immer wir Frauen wären Schuld. Lächerlich. Wir drückten uns immer klar und verständlich aus.
Ich zuckte mit den Schultern und wandte mich ab. Die Kerle diskutierten derweil weiter über die ‚Nummer'. Mann, einfach morgen in einen Laden gehen und eine Teleschnecke kaufen. So schwer war das nun auch nicht.
Die Straße verschwamm immer mehr in meinen Augen. Dennoch taumelte ich munter weiter, nichts würde mich aufhalten können. Ich war das Supereinhorn! Fast wäre ich über eine leere Flasche gestolpert. Fing mich aber in letzten Moment wieder. Aus einer spärlich belichteten Gasse vernahm ich Stimmen.
Sofort gewann meine Neugier die Oberhand. Aus der Gasse kam nun ein erstickter Schrei. Wurde da jemand etwa abgestochen? Faszinierend. Vielleicht sollte ich den Arzt meines Vertrauens rufen – und das war definitiv nicht Law. Er war nur der erotischste Arzt. Mit seinen schwarzen Haaren und den sturmgrauen Augen.
Mutig wagte ich mich in die Gasse. Zwei Männer beugten sich um eine am Boden liegende Frau. Ich konnte die Silhouette nur erahnen. Was machten die da. Anscheinend versuchten sie der Frau zu helfen. Da konnte ich ja auch mitmachen.
„Stich sie einfach ab. Wir hatten unseren Spaß mit der Hure. Niemand vermisste eine Hure – Holen wir uns ne neue, die mehr aushält." Meinte der eine. Der andere beugte sich daraufhin über die am Boden liegende Gestalt und stieß etwas in die Brust. Wahrscheinlich einen Lungenschnitt, der ihr das Atmen erleichtern sollte. Wirklich sehr hilfsbereite Leute
„Ehy..? Braucht ihr Hilfe?" Fragte ich und torkelte auf sie zu. Derweil stützte ich mich an der Wand ab. So richtig laufen konnte ich auch nicht mehr. Meine Sicht war nun ziemlich verschwommen und meine Beine konnten mich auch nicht mehr so recht tragen.
Die Zwei wirbelten sofort herum und starrten mich an. Sofort kam einer auf mich zu und packte mich und donnerte mich gegen die Wand. Hey, was sollte das? Was war falsch mit den beiden – ich hatte ihnen Hilfe angeboten. Das hieß nicht, dass sie mich gegen die Wand donnern mussten. Verwirrt hob ich den Kopf. Nun drehte sich alles noch mehr.
„Heute läuft es bei uns. Guck mal Frischfleisch. Dann noch ne ganz Hübsche!" Meinte einer und begutachtete mich. Langsam kam mein Gehirn wieder zur Vernunft. Anscheinend hatte der Schlag gegen die Mauer mich wieder zur Besinnung gebracht.
Mein Kopf ruckte in Richtung der am Boden liegenden Frau. Ein Messer ragte aus ihrer Brust. Sie war nur noch spärlich bekleidet und ihr Unterleib war voller Blut. An ihrem Kopf hatte sie eine dicke Platzwunde. Diese Männer hatten doch nicht etwa? Mir wurde auf einmal schlecht. Ich stand hier neben einer Leiche und ein kleiner Teil flüsterte mir immer wieder zu, dass diese Männer nicht freundlich zu ihr waren.
Die Männer musterten mich nun unverhohlen. Ich versuchte einen Schritt mich wegzubewegen wurde aber prompt am Arm gepackt und zu Boden geschleudert. Nein, das waren keine Freunde. Es waren Mörder und Vergewaltiger und ich war allem Anschein nach die nächste auf ihrer Liste.
„Zeugen können wir nicht gebrauchen." Murmelte der eine zum anderen. Wie Zeugen?
Erneut versuchte ich auf die Beine zu kommen. Der Mann zögerte nicht eine Sekunde und trat mir mit voller Wucht auf das Schienenbein. Ein unangenehmes Knacken ertönte. Schmerz durchfuhr mich. Kurz war ich dankbar, dass ich so viel Alkohol im Blut hatte, so war der Schmerz nicht ganz so präsent. Sofort bekam ich Panik zu bekommen. Ich verstand das alles nicht warum brach der Mann mir mein Bein.
Ich schrie aus voller Kehle. Irgendjemand musste mich retten kommen. Mir war egal wer es war – es musste nicht mein Ritter mit dem weißen Pferd sein. Nur irgendjemand.
„Halt gefälligst still! Und halt deinen verfickten Mund!" Angst schnürte meine Kehle zu und ich begann unkontrolliert zu zittern. Mein Herz raste in meiner Brust. Adrenalin pumpte durch meine Adern. Ich musste hier weg. Oder ich würde so enden, wie die Hure neben mir. Tod, getränkt im eigenen Blut. Nein, ich wollte nicht heute sterben.
„Willst du die erste Runde, oder darf ich?" Nun war wirklich nicht die Zeit gönnerhaft zu sein. Die erste Runde? Mir wurde schlecht. Mein Magen drehte sich um. Ich erbrach mich. Gott steh mir bei. Aber ich wusste, dass selbst Gott mir in dieser Situation nicht mehr helfen könnte. Wenn es einen Gott gab, war nun ein guter Moment sich zu zeigen.
Die Kerle würden kurzen Prozess mit mir machen. Erst würden sie mich vergewaltigen und dann würde ich neben der Hure liegen. Der andere zuckte mit den Schultern und wandte sich nun mir zu.
„Selten hatte ich meinen Schwanz in einem so hübschen Ding." Er klang beinahe euphorisch. Ich schmeckte Galle in meine Mund. Weg – hau einfach ab. Schrie die Stimme in meinen Inneren. Wie? Ich war ihnen hoffnungslos ausgeliefert. Hoffnung, das übelste aller Übel, da sie das Leiden der Menschen verlängert.
Erneut versuchte ich mich aufzurichten, aber kaum bewegte ich mein Bein durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Schmerzhaft stöhnte ich auf. Das war alles meine Schuld, nie hätte ich diese Insel betreten dürfen. Nie hätte ich auf der Death arbeiten sollen. Nie. Alles meine Schuld. Ich selbst hatte mich in diese Misere gebracht und nun würde ich sie mit dem Leben bezahlen. Niemand würde mich retten kommen.
Tränen stiegen mir in die Augen. Als mir langsam die Ausweglosigkeit der Situation bewusst wurde. Der Mann beugte sich nun über mich und riss an meinen T-Shirt herum. Ein Ruck ging durch den Stoff und schon lag ich nur noch im BH vor ihm.
Warum ich? Ich war nur zur falschen Zeit am falschen Ort, tja und das würde mir am Ende das Leben kosten.
„B-bitte.." Flehte ich. Noch nie in meinen Leben hatte ich solche Angst. Nun hatte ich jegliche Kontrolle verloren und war nur noch fremdbestimmt.
Verzweifelt kratzte ich alles zusammen was mir noch geblieben war und schrie. Ich schrie wie noch nie zuvor in meinen Leben. Verzweifelt versuchte ich alle Geräusche der Nacht zu übertönen, doch ich wusste hier auf Grey Spooks würde mir niemand zur Hilfe eilen. Hier war jeder sich selbst der nächste.
Die Quittung bekam ich prompt. Eine saftige Ohrfeige. Ich schmeckte Blut. Erst verstümmelten sie mich, dann würden sie mich vergewaltigen und anschließend wie ein abgestochenes Tier in der Gasse zurücklassen.
Der Kerl nestelte nun an seiner Hose herum und entblößte seinen bereits erigierten Schwanz. Erneut stieg die Galle hoch. Verzweifelt zog ich die Beine an und versuchte meinen Unterleib somit abzuschirmen. Der Schmerz war unerträglich, aber gleichzeitig machte mich der Alkohol auch benommen.
Grob fasste der Kerl mich an der Taille an und begann mir meine Hose runterziehen. Verzweifelt versuchte ich ihn mit meinem anderen Bein zu treten. Er lachte bloß.
„Anscheinend haben wir eine kleine Wildkatze vor uns liegen." Der andere Kerl kam ihm nun zu Hilfe und drückte mich zu Boden. Ich hatte keine Kraft um mich zu wehren. Die Männer waren einfach zu stark. Erneut schrie ich und schloss die Augen. Ich wollte ihnen den Triumph nicht gönnen, mein Leid in meinen Augen zu sehen.
Mittlerweile trug ich nur noch meine Unterwäsche. Mein Zittern wurde aber nicht von der Kälte verursacht. Zwischen meinen geschlossenen Augen traten immer mehr Tränen. Konnten die mich nicht einfach umbringen.
„Finger weg." Hörte ich eine Stimme, die ich unter tausend anderen wieder erkannt hatte. Law. Noch tiefe Dankbarkeit durchströmte mich. Pure Erleichterung. Der Druck fiel langsam von mir ab. Law war hier. Er würde mich retten. Er würde mir doch helfen? Immerhin brauchte er mich, doch? Ich schlug die Augen auf. Law stand am Eingang der Gasse und schaute uns an. Seine Mine konnte ich nicht erkenne, dafür war es zu dunkeln.
„Ehy, Alter. Die Kleine reicht für uns drei." Versuchte der eine Kerl zu schlichten. Anscheinend wollten die es erst mit Diplomatie versuchen. Schwachköpfe. Als könnte man mit Law verhandeln – ich musst es ja wissen. Ich sprach aus Erfahrung.
Law trat näher an uns heran. Unsere Blicke trafen sich. Ich starrte ihn aus verquollen Augen an. Er starrte nur kalt zurück. Wollte ich Mitleid? Immerhin hatte ich mich selbst in diese Lage gebraucht. Ich wandte den Blick wieder ab.
„Ich teile nicht. Niemals." Seine Stimme hatte nun einen drohenden Unterton angenommen. Wenn nicht sogar einen vernichtenden. Law war nun in einem Zustand, in dem man nicht mehr mit ihm spaßen sollte.
„Pech für dich." Meinte der eine und zog der Hure das Messer aus dem Bauch und drehte es spielerisch in den Händen. Law nahm nun Kampfhaltung ein. Er stellte sich breitbeiniger hin und balancierte sich somit besser aus. Der andere Typ zog nun auch ein Messer. Zwei gegen einen. Und Law war unbewaffnet – meine Karten waren also noch schlechter als gedacht.
Die beiden schienen nicht länger zu warten und stürmten auf ihn zu.
Law hob lässig eine Hand.
„Room." Seine Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. Eine Art blaue Kuppel bildete sich um die zwei. Verwirrt hielten die beiden eine Sekunde lang inne. Law nutzte die Gelegenheit und entwand einem das Messer und rammte es ihm in den Hals. Der Kerl taumelte und hielt sich den Hals und ging zu Boden. Er würde jämmerlich sterben oder an seinem eigenen Blut ersticken.
Sofort löste sich der andere aus der Starre, auch die blaue Kuppel verschwand. Es folgte einem kurzen Schlagabtausch dann rammte Law das Messer in sein Herz.
„Ich bin kein Kind, was Pirat spielt." Sagte Law und drehte das Messer im Herzen des anderen um. Der Kerl sank auf die Knie und Law zog die kleine Klinge wieder heraus. Er machte sich nicht die Mühe die Klinge zu reinigen, sondern schmiss sie einfach weg. Eine Aura des Grauens umgab Law. Nun ging er in meine Richtung. Doch nun bekam ich wieder Angst – Law war grausam. Er hatte nicht eine Sekunde lang gezögert. Er hatte die Klinge einfach umgedreht. Er hatte seinem Opfer zusätzliche Qualen bereitet.
Mein Verstand war immer noch vernebelt vom Alkohol. Zum Glück – hoffentlich würde ich das alles morgen vergessen haben.
Automatisch rutschte ich weg als Law sich mir näherte. Kurz wich seine kalte Maske und er starrte mich voller Mitleid an. Dann schüttelte er den Kopf und der kalte Ausdruck kehrte zurück.
„Kleine, ich tu dir nichts." Nicht einmal jetzt sprach er mich mit meinen Namen an. Er hob beruhigend beide Hände um mir zur signalisieren, dass alles gut war. Doch nichts war gut. Ich lag hier halbnackt in einer Gasse umgeben von drei Leichen. Die Kälte erfasste nun meine Glieder.
„Law?" Lallte ich fragend. Gott war mir schlecht. Nun kniete Law sich vor mich hin. Er begab sich somit mit mir auf Augenhöhe. Wenn auch nur körperlich.
Vorsichtig streckte Law die Hand nach mir aus. Sofort wich ich zurück wie ein geschlagenes Tier. Gleichzeitig stöhnte ich auf vor Schmerzen. Mein Bein. Meine Sicht wurde trüb.
„Warum?" lallte ich fragend. Ich wollte antworten. Auch wenn mein Verstand sich komplett verabschiedet hatte. Nun, wo das Adrenalin nicht mehr durch meine Adern schoss, übernahm der Alkohol wieder die Kontrolle.
„Wie warum?" Fragte Law. Er hatte keinen weiteren Versuch unternommen mich anzufassen, wofür ich ihm sehr dankbar war.
„Warum ich? Warum hast du mich nicht einfach umgebracht?" lallte ich. Was redete ich da für wirres Zeug. Er schwieg lediglich und betrachtete ausführlich mein Gesicht. Dann wanderte sein Blick weiter zu meinem Bein. Er ballte beide Hände zu Fäusten. Seine Mine wurde noch eine Spur dunkler. Auch die Atmosphäre wirkte nun wieder bedrohlicher.
„Ich hätte sie leiden lassen sollen." Was wen meinte er? Litten nicht schon genug Menschen.
„Verdammt, Kleine." Fluchte er. Konnte er sich nicht entscheiden. Erst war er ziemlich angespannt und sauer und nun fluchte er. Gab er mir die Schuld etwa?
Law seine Augen schweiften über meinen Körper. Wäre es mir nicht so betrunken, wäre es mir unfassbar peinlich. Er musterte das zerrissene T-Shirt und streifte sich die Jacke ab und hielt sie mir auffordernd hin. Zitternd streckte ich meine Hand danach aus. Dabei streifte ich kurz seine Hand. Sofort zuckte ich zurück, als hätte ich mich verbrannt.
„Hör mir zu. Ich verspreche, dass ich dir kein Leid zufügen werde. Nicht heute." Sagte Law und starrte mir tief in die Augen. Er würde mich immer verletzen, das wusste ich.
„Seelisch oder körperlich?" Lallte ich.
„Wie bitte?" Die Situation war so absurd. Ich saß geschunden an der Mauer gelehnt da und versuchte verzweifelt nicht zusammenzubrechen. Während er versuchte mir Sicherheit zu geben.
„Law, du bist nicht nett. Ich hab echt Schiss vor dir." Lallte ich. Bevor er etwas erwidern konnte lallte ich weiter. Mir war es schleierhaft, ob er überhaupt etwas verstand.
„Du wirst mich nie tolerieren. Stattdessen wirssst du weiterhin jede Gelegenheit nutzen um mich bloßzustellen. Law, du ruinierst mich nicht körperlich, aber seelisssch." Lallte ich weiter. Das war auch der Grund warum ich solche Angst hatte.
Wieder schwieg Law. Stattdessen schmiss er mir die Jacke hin. Er ging nicht auf meinen Satz ein. Warum sollte er auch.
„Warum bringst du mich nicht einfach um und setzt meinen jämmerlichen Leben ein Ende?" Verzweifelt traten mir wieder Tränen in die Augen. Nun war es so weit – ich wollte sterben. Jeglicher Sinn in meinen Leben war gewichen.
„ Du bist mir von Nutzen. Deshalb hab ich dir den Arsch gerettet. Wenn du deine Aufgabe erledigt hast – bring ich dich um. Wenn du es möchtest." Meinte er und blickte mir kalt in die Augen.
„Versprichst du es mir?" lallte ich weiter. Mit ziemlicher Sicherheit würde ich morgen den Kater meines Lebens haben.
„Versprochen." Meinte Law. Dann stand er auf und zog mich auf die Füße. Ich keuchte vor Schmerz auf und lehnte mich automatisch gegen Law um mein Bein zu entlasten. Er zog mir die Jacke an und rückte meine Hose zurecht. Ungerührt ließ ich alles über mich ergehen. Ich war nichts weiter als eine Puppe, der man Klamotten anzog.
Law fragte mich nicht, ob ich laufen konnte, sondern ging einfach los. Ich versuchte mit meinen Fuß aufzutreten. Der Schmerz kam sofort. Ich sackte zusammen und wäre beinahe gestürzt doch Law fing mich auf. Ohne zu zögern hob er mich hoch und trug mich nun im Brautstil durch die Gassen von Grey Spooks.
Ich kuschelte mich automatisch an Law. Er war meine Wärmequelle und auch irgendwie gab er mir die Sicherheit, die ich gerade brauchte. Auch wenn ich eine riesige Angst vor ihm hatte.
„Law?" lallte ich fragend.
„Was?" Zischte dieser unverhobelt.
„Mach, dass ich das alles vergesse. Ich will mich nicht erinnern. Ich kann nicht noch mehr Albträume ertragen." Lallte ich müde.
„Bei der Menge Alkohol im Blut, würde es mich wundern, wenn du morgen überhaupt noch etwas weißt." Da war er wieder der arrogante Kerl.
Es muss schon ein seltsamer Anblick gewesen sein, wie Law mich im Brautstil Richtung Hafen trug. Law schien mein Gewicht nichts auszumachen. Er ging im gleichmäßigen Tempo Richtung Death. Der gleichmäßige Takt seiner Schritte wiegte mich fast in den Schlaf.
„Law?" lallte ich wieder. Langsam musste er ziemlich genervt von mir sein.
„Was?" Erwiderte dieser trocken.
„Hasst du mich?" lallte ich. War ich überhaupt noch verständlich.
„Nur ein bisschen."
„Ich mag dich ein bisschen zu sehr. Aber gleichzeitig hab ich Angst vor dir. Du hast so schöne Augen Law und wenn du lachst funkeln sie." Law geriet daraufhin aus dem Takt und schwieg. Meine Augen waren mittlerweile zugefallen. Es war zu anstrengend sie offen zu halten.
„Du wirst dich morgen hassen für alle deine Worte." Meinte er trocken.
„Aber es war alles die Wahrheit." Murmelte ich ganz leise. Nur für mich. Ob es Law hörte oder nicht, wusste ich nicht.
Den Rest des Weges verbrachten wir schweigsam.
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Still falling for you - Trafalgar Law x OC [abgeschlossen]
FanficLaw x OC // [FERTIGGESTELLT] // Der Kerl starrte mich die ganze Zeit an. Ich mochte seinen forschenden Blick auf mir nicht. Seine grauen Augen hatten einen kalten Ausdruck, der mir eine Gänsehaut einjagte. „Der Name?" Ich stockte. Meinte er mich? E...