Moment mal, wollte Law mich verarschen? Da musste doch etwas sein, ich konnte mir das nicht alles eingebildet haben. Niemals! Irgendwer führte uns gewaltig an der Nase rum. Wir würden weiterhin in eine Falle rennen. Konnte mir nicht einmal jemand glauben?
Oh bitte, lass ihn mir doch einmal etwas glauben – irgendwas.
Ich packte Laws Arm und versuchte verzweifelt in seine Augen zu schauen. Grau gegen Blau – nur das Grau blickte mich kalt und unerbittlich an.
„Law", zischte ich eindringlich und begann beinahe hysterisch durch die Gegend zu fuchteln. Nun würde er mich endgültig für eine geistig Unterbemittelte halten.
„Jetzt reicht es langsam, Liz", meinte Law streng. Anscheinend hatte er nun genug von meinen paranoiden Getue. Derweil waren wir alle in Gefahr und keiner wollte es so recht verstehen.
Konnte mir denn keiner glauben? Bitte. Nur ein einziges Mal wünschte ich mir das Vertrauen von Law. Wir mussten hier weg! Schnell. Unser Leben stand hier auf dem Spiel und keiner hier machte auch nur ansatzweise den Eindruck, als würde er gerne gehen wollen.
Ach nein, wir waren ja Piraten, die jeder Gefahr trotzen konnten – uns interessierten Bedrohungen grundsätzlich nicht – immerhin waren wir unbesiegbar.Verzweifelt wandte ich mich an Will um. Meine Augen flehten ihn an – er möge doch bitte etwas sagen. Meine Theorie mit der Kamera bestätigen, er musste es doch gesehen haben! Ich konnte doch nicht die einzige sein. Alles was ich wollte, war ein Zuspruch! Nur einmal in meinen verdammten Leben. Doch der Koch enttäuschte mich, er zuckte hilflos mit den Schultern und schüttelte den Kopf.
Law wollte sich wieder abwenden, doch meine Finger klammerten sich um seinen Arm. Nein, er sollte mir zuhören.
„Law", hauchte ich ganz vorsichtig. Dies war vielleicht der Punkt, der das Fass zum überlaufen brachte. Zornig starrten mich seine grauen Augen an. Ja, der Käpt'n hatte genug Geduld bewiesen und deswegen war er so nett gewesen. Doch nun wurde er wieder zu dem kalten Wesen. Ich wünschte es hätte anderes geendet.
„Verdammt, ich habe mir den Mist mit der Kamera nun lange genug angehört. Mir ist durchaus bewusst, dass du lieber auf der Death geblieben wärst. Aber nun hör mit deiner verdammten Fata Morgana auf und beruhig dich!", zischte Law mich nun bedrohlich an und machte seinen Arm los. Ich schnappte nach Luft. Stellte er mich gerade als Lügnerin hin? Oder als komplette Idiotin? Ich litt unter keiner Fata Morgana und ich zog etwas (meistens) durch, wenn ich etwas angefangen hatte. Immerhin war ich trotz großer Proteste am Ende von Board gegangen. Arsch.Das konnte doch nicht sein Ernst sein, immerhin versuchte ich gerade uns zu retten. Die Mannschaft, seine Freunde – seine verdammte Crew! Die er gerade ins offene Messer laufen lies. Nein!
„Aber-", begann ich erneut und wollte Law doch nur zur Vernunft bringen. Wieder funkelten seine Augen mich zornig an und einen kurzen Moment hatte ich Angst, dass er die Hand gegen mich erheben würde.
„Nichts aber! Du hältst uns hier unnötig auf. Nur weil du Angst hast und zurück auf die Death möchtest und deswegen Märchen erfindest!", zischte Law und wandte sich ab und ging zurück zur Crew.
Okay, das hatte gesessen. Law unterstellte mir, dass ich lediglich meine eigene Haut retten wollte und deswegen Lügen erfand – nur um diesen Ort zu entfliehen. Hielt er verdammt nochmal so wenig von mir.Fassungslos stand ich da und starrte ihn hinterher. Wie konnte er es wagen? Nach allem, was ich für ihn getan hatte – was wir zusammen erlebt hatten. Hatte er wirklich so wenig Vertrauen in mich? Nahm er meine Befürchtungen denn gar nicht war.
Ich wollte hier alle retten! Konnte er das nicht verstehen, wollte er das nicht verstehen? Ich sah seiner schlanken Silhouette immer noch wie vom Donner gerührt hinterher. Er hatte sich von mir abgewandt und ging davon. Er ging weg von mir – halt. Hier würde bald etwas Schlimmes passieren.
Warum glaubte er mir nicht?
Wer einmal lügt den glaubt man nicht, dies sagte zumindest ein Sprichwort, doch ich hatte nie in seiner Gegenwart gelogen! Ich, verdammt nochmal. Ich wollte doch nur helfen! Weil ich diesen verdammten Mistkerl auf eine verdrehte und ziemlich verrückte Art liebte.
Ich stockte. Nein, ich mochte ihn lediglich. In einer gewissen Hinsicht wusste ich, dass ich mich hierbei selbst belog. Aber noch härter traf mich die Tatsache, dass Law wohl nicht mal ansatzweise das Selbe für mich empfand. Meine innere Stimme begann auf mich einzureden, dass ich lediglich meine Freunde schützen wollte und Law nur ein Mittel zum Zweck war.
Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter. Verdutzt wandte ich mich zu seinem Besitzer um.
„Weine nicht, kleine Liz", murmelte Will und fuhr dann fort,
„Irgendwann wird er wieder zur Vernunft kommen", doch ich schüttelte nur den Kopf. Law war ein sturer Mann, fürs erste war wohl wieder Funkstille zwischen uns beiden angesagt. Ich wischte mit meiner freien Hand über die Augen und blickte auf die glänzende Handfläche. Ja, doch wenn er zu Vernunft kommen würde, wäre es zu spät für uns.
DU LIEST GERADE
Still falling for you - Trafalgar Law x OC [abgeschlossen]
FanfictionLaw x OC // [FERTIGGESTELLT] // Der Kerl starrte mich die ganze Zeit an. Ich mochte seinen forschenden Blick auf mir nicht. Seine grauen Augen hatten einen kalten Ausdruck, der mir eine Gänsehaut einjagte. „Der Name?" Ich stockte. Meinte er mich? E...