Part 23

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„Der ist bereits anwesend und nun zieh Leine", drohte Law, dessen Hand  zur Faust geballt war. Noch immer wirkte Law ziemlich angepisst, was  auch sein gutes Recht war. Immerhin war ein Mitglied seiner Crew  verletzt worden.
Nun schien auch Bepo zu merken, dass Law langsam  Anstalten machte auf Ace loszugehen. Bepo vertrat wohl ähnliche  Ansichten, wie ich und wollte die neuen diplomatischen Beziehungen nicht  unnötig gefährden, deswegen erhob sich Bepo, stellte sich neben mich  und zog mich hoch. Er hatte meinen Oberarm fest im Griff, in diesem  Moment war ich einfach nur dankbar, aus eigener Kraft hätte ich mich  kaum auf den Beinen halten können. Ich war einfach so erbärmlich  schwach. Aus diesem Grund klammerte ich mich auch an Bepo fest, obwohl  mein Griff eher schwach war.
Ebenfalls stand nun Marco neben Ace und  stupste ihn auffordernd an. Der Kollege des Monsters schien auch zu  merken, dass ein gewisses Konfliktpotenzial hier herrschte.
„Komm,  wir haben noch etwas zu erledigen", meinte Marco sanft. Mir war immer  noch schleierhaft warum Marco Ace den Befehl gegeben hatte mir zu  drohen, obwohl ich doch gestanden hatte, dass ich die Navigatorin war.  Wahrscheinlich hatte er mir nicht geglaubt, naja, verübeln konnte ich es  ihm auch nicht, immerhin schaute ich ziemlich erbärmlich aus. Wer würde  ein zu klein geratendes Mädchen, dass ziemlich krank aussah für ein  vollwertiges Crewmitglied halten? Niemand. Außerdem was war überhaupt  mein momentaner Status? War ich ein Mitglied oder ein Gast? Die  Gefangenschaft hatte sich mittlerweile erledigt, zumindest hoffte ich  das – bei Law konnte man nie vollkommen sicher sein.

Ace hatte  lediglich seinen Befehlen Folge geleistet hatte war klar, dennoch konnte  ich es ihm nicht verzeihen, dass er mich, wenn auch unabsichtlich,  verletzt hatte. Jeder hatte die Wahl und Ace hatte die Falsche  getroffen. Das Mitleid, das er gehabt hatte, als wir zusammen auf der  Kiste saßen, war wohl nur von kurzer Dauer gewesen, sonst hätte er  vielleicht anders gehandelt. Oder ihm waren die besorgten Blicke der  Crew aufgefallen, die mich nicht aus den Augen gelassen hatten.
Wie  auch immer, ich kannte ihn nicht – wie sollte ich da seine Beweggründe  verstehen. Für mich zählte allein die Tatsache, dass er mich verletzt  hatte. Außerdem hatte ich auch nicht das Bedürfnis ihn näher kennen zu  lernen. Das Marco mit mir Law unter Druck setzten wollte war klar, in  erster Linie wollte er das Spiel beenden, aber Law hatte sich nicht  drauf eingelassen. Somit musste er härtere Maßnahmen anwenden und ich  war das Opfer – mal wieder. Herzlichen Dank nach oben.
Dies brachte  mich zum nächsten Punkt in meinen Überlegungen – Law hatte keine  Anstalten gemacht mich zu verteidigen. Ich spürte ein Stechen in meiner  Brust, doch dieses Mal war es ein anderer Schmerz, der Schmerz eines  Menschen, dessen Vertrauen erneut gebrochen wurde. Aber was hätte Law  tun sollen? Hätte er eingegriffen, hätte er das Spiel verloren und er  war nicht der Typ, der gerne verlor. Ich verstand zwar seine  Beweggründe, konnte sie jedoch nicht gutheißen, weil ich diejenige war,  die darunter litt. Seine Taktik und seine Intelligenz in allen Ehren,  doch am Ende war ich diejenige gewesen, die wieder etwas abbekam. Seit  wann war ich zu einem solch wehleidigen Wesen mutiert? Ekelhaft.

Jedes  Mal, wenn ich dachte, dass die Beziehung zwischen Law und mir ein  kleines Stück bergauf ging, schubste er mich mit aller Kraft den Berg  wieder hinunter. Bis ich am Boden lag und allein nicht mehr aufstehen  konnte, dann reichte er mir immer wieder seine Hand, nur um mich erneut  fallen zu lassen. Ich konnte mir bei Weitem schönere Dinge vorstellen,  als jedes Mal auf die Fresse zu fliegen. So langsam war der Punkt  erreicht, an dem ich nicht mehr konnte. Jedes Mal musste ich wieder  kämpfen und verlor letzten Endes – es war einfach frustrierend.
„Ich  komm später vorbei", sagte Ace in meine Richtung, als Marco ihn erneut  aufforderte ihn auf das fremde Piratenschiff zu folgen.
„Du brauchst  überhaupt nicht in ihre Nähe zu kommen", zischte Law bedrohlich. Er  hatte eindeutig ein Problem mit dem Schwarzhaarigen. Vielleicht sollte  er über ein Anti-Aggressionstraining nachdenken – eine Option wäre es  auf jeden Fall. Okay, aber wer wollte schon eine fremde Crew an Board  des eigenen Schiffes haben? Ich auf jeden Fall nicht. Genau genommen,  sollte niemand hier auf der Death sein. Das Schiff sollte sicher auf  Cloud 9 liegen und dort sämtliche Annehmlichkeiten genießen.
Der  Angesprochene zuckte gelassen mit den Schultern, um seine  Gleichgültigkeit zu betonen. Dies hieß mein Käpt'n nicht gerade gut und  presste die Mundwinkel aufeinander und seine Augen wurden schmal.
„Komm  ich bring dich zur Krankenstation", murmelte Bepo und hob mich hoch. Er  schien kein Vertrauen in meine Beine zu haben und trug mich im  Brautstil zur liebevollen dekorierten Folterkammer, die ich ja so lang  nicht mehr gesehen hatte. Ich beschwerte mich nicht, dass er mich trug –  Bepo mochte ich inzwischen (etwas). Ich warf noch einen letzten Blick  nach draußen und sah, dass Ace und Law sich gegenseitig anstarrten und  leise zischten. Zu gerne hätte ich gewusst, was die beiden genau  besprachen, aber ich war zu weit weg um ihre Stimmen zu vernehmen.

Still falling for you - Trafalgar Law x OC [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt