„Der ist bereits anwesend und nun zieh Leine", drohte Law, dessen Hand zur Faust geballt war. Noch immer wirkte Law ziemlich angepisst, was auch sein gutes Recht war. Immerhin war ein Mitglied seiner Crew verletzt worden.
Nun schien auch Bepo zu merken, dass Law langsam Anstalten machte auf Ace loszugehen. Bepo vertrat wohl ähnliche Ansichten, wie ich und wollte die neuen diplomatischen Beziehungen nicht unnötig gefährden, deswegen erhob sich Bepo, stellte sich neben mich und zog mich hoch. Er hatte meinen Oberarm fest im Griff, in diesem Moment war ich einfach nur dankbar, aus eigener Kraft hätte ich mich kaum auf den Beinen halten können. Ich war einfach so erbärmlich schwach. Aus diesem Grund klammerte ich mich auch an Bepo fest, obwohl mein Griff eher schwach war.
Ebenfalls stand nun Marco neben Ace und stupste ihn auffordernd an. Der Kollege des Monsters schien auch zu merken, dass ein gewisses Konfliktpotenzial hier herrschte.
„Komm, wir haben noch etwas zu erledigen", meinte Marco sanft. Mir war immer noch schleierhaft warum Marco Ace den Befehl gegeben hatte mir zu drohen, obwohl ich doch gestanden hatte, dass ich die Navigatorin war. Wahrscheinlich hatte er mir nicht geglaubt, naja, verübeln konnte ich es ihm auch nicht, immerhin schaute ich ziemlich erbärmlich aus. Wer würde ein zu klein geratendes Mädchen, dass ziemlich krank aussah für ein vollwertiges Crewmitglied halten? Niemand. Außerdem was war überhaupt mein momentaner Status? War ich ein Mitglied oder ein Gast? Die Gefangenschaft hatte sich mittlerweile erledigt, zumindest hoffte ich das – bei Law konnte man nie vollkommen sicher sein.Ace hatte lediglich seinen Befehlen Folge geleistet hatte war klar, dennoch konnte ich es ihm nicht verzeihen, dass er mich, wenn auch unabsichtlich, verletzt hatte. Jeder hatte die Wahl und Ace hatte die Falsche getroffen. Das Mitleid, das er gehabt hatte, als wir zusammen auf der Kiste saßen, war wohl nur von kurzer Dauer gewesen, sonst hätte er vielleicht anders gehandelt. Oder ihm waren die besorgten Blicke der Crew aufgefallen, die mich nicht aus den Augen gelassen hatten.
Wie auch immer, ich kannte ihn nicht – wie sollte ich da seine Beweggründe verstehen. Für mich zählte allein die Tatsache, dass er mich verletzt hatte. Außerdem hatte ich auch nicht das Bedürfnis ihn näher kennen zu lernen. Das Marco mit mir Law unter Druck setzten wollte war klar, in erster Linie wollte er das Spiel beenden, aber Law hatte sich nicht drauf eingelassen. Somit musste er härtere Maßnahmen anwenden und ich war das Opfer – mal wieder. Herzlichen Dank nach oben.
Dies brachte mich zum nächsten Punkt in meinen Überlegungen – Law hatte keine Anstalten gemacht mich zu verteidigen. Ich spürte ein Stechen in meiner Brust, doch dieses Mal war es ein anderer Schmerz, der Schmerz eines Menschen, dessen Vertrauen erneut gebrochen wurde. Aber was hätte Law tun sollen? Hätte er eingegriffen, hätte er das Spiel verloren und er war nicht der Typ, der gerne verlor. Ich verstand zwar seine Beweggründe, konnte sie jedoch nicht gutheißen, weil ich diejenige war, die darunter litt. Seine Taktik und seine Intelligenz in allen Ehren, doch am Ende war ich diejenige gewesen, die wieder etwas abbekam. Seit wann war ich zu einem solch wehleidigen Wesen mutiert? Ekelhaft.Jedes Mal, wenn ich dachte, dass die Beziehung zwischen Law und mir ein kleines Stück bergauf ging, schubste er mich mit aller Kraft den Berg wieder hinunter. Bis ich am Boden lag und allein nicht mehr aufstehen konnte, dann reichte er mir immer wieder seine Hand, nur um mich erneut fallen zu lassen. Ich konnte mir bei Weitem schönere Dinge vorstellen, als jedes Mal auf die Fresse zu fliegen. So langsam war der Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr konnte. Jedes Mal musste ich wieder kämpfen und verlor letzten Endes – es war einfach frustrierend.
„Ich komm später vorbei", sagte Ace in meine Richtung, als Marco ihn erneut aufforderte ihn auf das fremde Piratenschiff zu folgen.
„Du brauchst überhaupt nicht in ihre Nähe zu kommen", zischte Law bedrohlich. Er hatte eindeutig ein Problem mit dem Schwarzhaarigen. Vielleicht sollte er über ein Anti-Aggressionstraining nachdenken – eine Option wäre es auf jeden Fall. Okay, aber wer wollte schon eine fremde Crew an Board des eigenen Schiffes haben? Ich auf jeden Fall nicht. Genau genommen, sollte niemand hier auf der Death sein. Das Schiff sollte sicher auf Cloud 9 liegen und dort sämtliche Annehmlichkeiten genießen.
Der Angesprochene zuckte gelassen mit den Schultern, um seine Gleichgültigkeit zu betonen. Dies hieß mein Käpt'n nicht gerade gut und presste die Mundwinkel aufeinander und seine Augen wurden schmal.
„Komm ich bring dich zur Krankenstation", murmelte Bepo und hob mich hoch. Er schien kein Vertrauen in meine Beine zu haben und trug mich im Brautstil zur liebevollen dekorierten Folterkammer, die ich ja so lang nicht mehr gesehen hatte. Ich beschwerte mich nicht, dass er mich trug – Bepo mochte ich inzwischen (etwas). Ich warf noch einen letzten Blick nach draußen und sah, dass Ace und Law sich gegenseitig anstarrten und leise zischten. Zu gerne hätte ich gewusst, was die beiden genau besprachen, aber ich war zu weit weg um ihre Stimmen zu vernehmen.
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Still falling for you - Trafalgar Law x OC [abgeschlossen]
FanfikceLaw x OC // [FERTIGGESTELLT] // Der Kerl starrte mich die ganze Zeit an. Ich mochte seinen forschenden Blick auf mir nicht. Seine grauen Augen hatten einen kalten Ausdruck, der mir eine Gänsehaut einjagte. „Der Name?" Ich stockte. Meinte er mich? E...