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Ich war froh als die Schule endlich zu Ende war. Den restlichen Schultag war ich immerhin nicht mehr alleine gewesen. Besonders mit Hamish verstand ich mich auf Anhieb gut. Leider hatte sich meine Vermutung allerdings bestätigt. Er war im Abschlussjahrgang. Da fand ich einen potenziellen guten Freund und dann würde er nicht mehr lange auf dieser Schule sein.
Nach der letzten Stunde wartete ich auf dem Parkplatz an unseren Wagen gelehnt auf meine Schwester. Zehn Minuten später tauchte sie schließlich in Begleitung ihrer neuen Clique auf. Allerdings stellte sie uns nur kurz vor ehe sie mich anwies einzusteigen.Auf der Fahrt nach Hause gab das Radio zwischenzeitlich immer wieder den Geist auf. Bella war verschwiegener als gewöhnlich. Die ganze Aufmerksamkeit hatte sie genauso ausgelaugt wie mich. An einem Tag wie diesen würden wir uns entweder gemeinsam mit Mom auf die Couch mümmeln, oder ich würde zu Cassy fahren. Wir waren seit dem Kindergarten befreundet. Doch Cassy war nicht hier, genauso wenig wie Mom. Abgesehen davon sagte mir etwas, dass Bella heute vermutlich keine Lust auf eine Sitcom hatte. Als wir vor dem Haus zum stehen kamen blieb ich sitzen, nachdem Bella bereits ausgestiegen war. Nachdenklich starrte ich gerade aus.
"Adi? Kommst du?"
"Wäre es okay, wenn ich mir das Auto bis heute Abend nehme? Ich würde gerne ins Reservat fahren und Jake besuchen."
"Klar. Ich sag Charlie Bescheid.", Bella weigerte sich unseren Vater Dad zu nennen. Ihr kam es richtiger vor ihn beim Vornamen zu nennen. "Sollen wir mit dem Essen auf dich warten?"
"Nein, aber lasst mir etwas übrig! Ich wärme es mir später auf."
Sie übergab mir die Schlüssel, während ich zur Fahrerseite herum ging. Mit einem Nicken verschwand sie im Haus.
Kurzentschlossen startete ich den Motor und fuhr los.
Ich war noch nie selbst zum Reservat gefahren. Das letzte Mal musste ich 2001 hier gewesen sein. Das war das Jahr in dem Bella sich geweigert hatte wieder nach Forks zu fahren, sie hasste Regen. Seitdem war Charlie immer in den Ferien zu uns gekommen. Zum Glück war der Weg bis zum Reservat ausgeschildert. Danach fuhr ich ein wenig planlos, im Schneckentempo umher und wartete darauf, dass ich eines der Häuser erkennen würde.
Es funktionierte. Ich wusste sofort, welches das Haus der Blacks war, als ich es sah. Hier war ich oft genug gewesen. Jacob, Rebekkah, Rachel und ich hatten früher zusammen gespielt, wenn ich bei meinem Vater war. Wir waren befreundet. Ich freute mich darauf neben Jake auch seine Schwestern wiederzusehen.
Ich parkte vor dem Haus. Den Zündschlüssel zog ich ab und stieg aus. Inzwischen hatte es bereits wieder angefangen zu regnen. Leider hatte mein beigefarbender Mantel keine Kaputze. Eigentlich war meine gesamte Garderobe nach all den Jahren nicht mehr auf das Wetter in Forks ausgerichtet. Das weiße Oberteil, welches bis zu meiner Taile eng geschnittenen war und danach fließend, leicht ausgestellt auf Höhe meiner Hüften endete war zu dünn. Meine schwarzen Stiefeletten hatte ich wohl vergessen zu imprägnieren, denn ich konnte spüren wie die Nässe langsam durchsickerte, als ich über den durchweichten, von Pfützen übersähten Untergrund lief.
Ich wollte schon an der Tür klingeln, als ich über das Prasseln des Regens leise Musik aus dem Schuppen hörte. Nachdem ich einige Sekunden unentschlossen mit dem Finger kurz vor der Klingel stand entschied ich mich schließlich dafür zunächst zum Schuppen zu gehen. Den Mantel über meinem Kopf haltend rannte ich über den matschigen Rasen zum Schuppen.
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Twilight - Bis(s) zur Dichotomie
WerewolfDichotomie: Eine Phase, in der ein Mond oder Planet vom Betrachter zur Hälfte beleuchtet gesehen wird. Bella und Adriana Swan ziehen zu ihrem Vater Charlie in die Kleinstadt Forks in Washington. Keine der Schwestern ahnt, welche Mysterien sich ihnen...