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In der Nacht hatte ich nicht geschlafen. Bis in die frühen Morgenstunden hatte ich mit Charlie auf dem Sofa gesessen, bis er letzten Endes eingeschlafen war. Ich hatte ihn zugedeckt, alles abgeschlossen, das Licht ausgemacht und mich an der Wand bis zu meinem Zimmer entlanggetastet. Dort hatte ich leise die Tür hinter mir geschlossen. Kaum das sie zu war und ich meinte, dass Charlie mich nicht hören würde begann ich bitterlich zu weinen. Die Worte meiner Schwester hatten mich tief getroffen. Mein Herz schmerzte wie ich es nie für möglich gehalten hatte. Ich liebte sie, ich hatte ihr vertraut. Vermutlich tat es deswegen so sehr weh. Die Beine zog ich so eng es ging an meine Brust und vergrub mein Gesicht an meinen Knien. Die Tränen durchtränkten den Stoff meiner Jeans. Doch trotz all der Tränen nahm die Intensität des Schmerzes nicht ab. Ich hatte das Gefühl innerlich Stück für Stück zu zerbrechen. Wieso hatte sie das getan? War es vielleicht wirklich meine Schuld? Hatte sie recht mit mir? War es die Wahrheit? Ich war nichts besonderes. Warum also sollte ich ich sein wollen? War die Entscheidung meine Haare zu tönen womöglich doch unterbewusst ein Versuch gewesen auch nur im Ansatz wie Bella zu sein? Bella war toll, makellos, perfekt. Sie war alles was ich niemals sein würde.
Eine zeitlang, die sowohl eine Minute als auch eine kleine Unendlichkeit hätte sein können, weinte ich bis mein Körper keine Tränen mehr hatte. In meinem Schädel pochte es. Durch die Nase bekam ich schon lange keine Luft mehr. Der Schnodder lief mir aus der Nase über die Lippen. Mit meinem Ärmel wischte ich achtlos darüber. Ich dachte ich würde mich besser fühlen, wenn ich erst einmal alles herausgelassen hätte, doch ich fühlte mich nur elend. Schwerfällig rappelte ich mich auf, wobei ich mich an der Türklinke hochziehen musste. Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding.Schleichend begab ich mich ins Badezimmer. Als ich mein Spiegelbild sah erschrak ich. Meine Augen waren gerötet. Eigentlich war mein gesamtes Gesicht gerötet. Ausdruckslos starrten mir diese nichts sagenden Augen entgegen. Mit einem Haargummi band ich meine Haare im Nacken zusammen. Aus dem Wasserhahn ließ ich Wasser in meine zu einer Schüssel geformten Handflächen fließen, welches ich mir dann ins Gesicht spritzte. Das kühle Nass benetzte meine erhitzte Haut. Es tat gut, auch wenn es nichts gegen meine Kopfschmerzen tun konnte. Nachdem ich mich soweit frisch gemacht hatte, mich gewaschen und meine Zähne geputzt hatte, griff ich in den Badezimmerschrank, um mir eine Aspirin zu nehmen. Mit ein wenig Leitungswasser schluckte ich die Tablette runter. In meinem Zimmer zog ich mir meinen Pyjama an bestehend aus einem weiten, dünnen Pullover und einer karierten Schlafanzughose an. Ich legte mich in mein Bett, versuchte zu schlafen, doch ich fand keine Ruhe. Immer wieder holte mich der Scherz ein, sodass ich erneut in Tränen ausbrach. Gegen vier Uhr morgens gab ich es schließlich auf. Es war als wäre ich kurz davor entgültig zu zerbrechen. Ich bekam das Gefühl, dass ich all diese Emotionen, all diese Last keine Minute länger alleine tragen konnte. Charlie wollte ich meine Probleme nicht auch noch aufbürden. Er litt mindestens genauso sehr wie ich. Wie von selbst tastete meine Hand nach dem Telefon auf dem Nachttisch. Ich schaltete auch sogleich die Lampe an, die die Dunkelheit in meinem Zimmer verscheuchte und es in ein warmes, gelbliches Licht tauchte. Ich entsperrte mein Handy und scrollte mit der entsprechenden Taste durch meine Kontakte. Bei dem Richtigen angelangt ließ ich die Verbindung aufbauen. Ich presste das kleine Mobilfunkgerät an mein Ohr.
"Hallo...", kam eine verschlafene Stimme vom anderen Ende der Leitung.
Ich schloss meine Augen für einen Moment und genoss einfach nur den Klang. Dieses kleine Hallo half mir mich weniger alleine zu fühlen.
"Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe...", wisperte ich. 'Aber ich habe es alleine nicht mehr ausgehalten', fügte ich in Gedanken hinzu, doch ich behielt diesen Teil für mich.
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Twilight - Bis(s) zur Dichotomie
WerewolfDichotomie: Eine Phase, in der ein Mond oder Planet vom Betrachter zur Hälfte beleuchtet gesehen wird. Bella und Adriana Swan ziehen zu ihrem Vater Charlie in die Kleinstadt Forks in Washington. Keine der Schwestern ahnt, welche Mysterien sich ihnen...