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Oktober:

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Bellas Zustand verbesserte sich nicht, obwohl nun schon mehrere Wochen vergangen waren seit die Cullens Forks verlassen hatten. Im Gegenteil. Körperlich war sie unversehrt, jedoch war sie geistig ganz weit weg. Die Depression in die sie verfallen war machte mir Sorgen. Egal wie sehr ich mich bemühte, ich konnte ihr nicht helfen. Sie war nicht mehr sie selbst. Sie sprach kaum noch, aß kaum noch, sondern stocherte lediglich in ihrem Essen herum. Das machte sich bemerkbar. Ich musste zusehen wie sie abmagerte. Ihre Wangen waren eingefallen, ihr Gesicht ausdruckslos. Sie wirkte wie ein Geist ihrer selbst. Dad und ich fühlten uns hilflos. Wir wussten uns nicht weiter zu helfen. Alles was ich tun konnte war weiter zu versuchen für sie da zu sein und sie zurück ins Leben zu holen.
Immer wieder lud ich sie ein etwas mit mir und meinen Freunden zu unternehmen. Auch Mike versuchte sein Bestes was ich ihm hoch anrechnete. Er war ein guter Kerl. Seine Bemühungen Bella ein guter Freund zu sein brachte ihm meine Sympathien ein.
Auf der Arbeit unterhielten wir uns nun öfter. Da Bella die ganze Zeit neben sich stand übernahm ich ihre Arbeit im Newtons für sie. Sie erschien zu ihren Schichten, doch etwas anderes als die Regale einzuräumen und stundenlang vor sich hinzustarren tat sie nicht. Als Mrs. Newton mich darauf ansprach, dass sich Kunden bei ihr beschwert hatten trafen Mike und ich eine Vereinbarung. Bella würde nie alleine im Laden sein und wir würden versuchen ihr jegliche Arbeit mit Kunden abzunehmen, damit sie ihren Job nicht verlor. Die Schule und ihre Arbeit bei Newtons waren alles was sie dazu brachte das Haus zu verlassen. Würde etwas davon wegfallen befürchtete ich wir könnten sie komplett verlieren. Sie kapselte sich schon jetzt von allem und jedem ab.

Die Sorge um meine Schwester prägte mein eignes Leben. Ich hatte Schwierigkeiten mich zu konzentrieren. In der Schule baute ich die ersten zwei Wochen ein wenig ab, doch ich fing mich wieder. Lydia und Lola halfen mir. Allerdings fühlte ich mich oft schuldig, wenn ich Zeit mit meinen Freunden verbrachte. Für wenige Stunden vergaß ich was Zuhause los war, doch sobald ich durch die Haustür trat strömte alles wieder auf mich ein und ich fühlte mich schlecht, dass ich Dad damit alleine ließ. Er versuchte weniger zu arbeiten, um für Bella da zu sein, doch all seine Bemühungen zeigten keinen Erfolg.

In den Semesterferien im Herbst kamen Hamish und Devery für eine Woche nach Hause. Ich war unglaublich froh sie zu sehen. An einem Tag fuhren wir gemeinsam mit Lola, Lydia, Embry, Quil und Jake zu einem Herbstfest in eine nahgelegene Stadt. Es tat gut für kurze Zeit loszulassen. Wir liefen durch ein Maislabyrinth, schnitzten Halloweenkürbise, worin Quil und Devery kein Talent aufwiesen und aßen kandierte Äpfel. Meine Lieblingsattraktionen waren das Riesenrad, sowie das Geisterhaus. Zwar blieb bei der Gruselattraktion mehrfach beinah mein Herz stehen, ein Mal sprang ich Hamish förmlich in die Arme und ein anderes Mal krallte ich mich an Lola fest, doch wir hatten unseren Spaß.
Halloween verbrachte ich mit den Jungs bei Jake Zuhause. Während Billy gemeinsam mit Harry bei Charlie war sahen wir uns auf dem Fernseher der Blacks Horrorfilme an und stopften uns mit Süßkram und Kürbiskeksen voll.

Mitten in der Nacht, eher in den frühen Morgenstunden, wachte ich schlaftrunkend auf. Ich musste während des Fernsehens eingeschlafen sein. Ungelenk richtete ich mich ein wenig auf. Mein Rücken schmerzte. Ich hatte auf einer der Luftmatratzen gelegen, die Jake für uns auf den Boden ausgebreitet hatte. Er schlief neben mir und atmete gleichmäßig. Quil hatte sich auf dem Kleinen Sofa breitgemacht. Seine Gliedmaßen ragten über es hinaus. Sein rechter Arm hing vom Sofa hinunter, ebenso sein rechtes Bein und das Linkte ragte über die Lehne hinaus. Ein leises Schnarchen entfläuchte seiner Kehle. Embry der auf einer Isomatte neben mir lag sah nicht besser aus. Seine schulterlangen Haare waren wie ein Fächer auf seinem Kopfkissen verteilt.

Twilight - Bis(s) zur DichotomieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt