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Mittwoch
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde ich wäre die erste Hälfte der Woche kein Nervenbündel gewesen. Trotz guter Zurede meiner Freundinnen war ich nervös wegen meines Dates am Mittwoch. Ich mochte Derek, doch als er im Begriff gewesen war mich zu Küssen hatte es in meinem Hirn einen Kurzschluss gegeben. Irgendwie fühlte ich mich dazu nicht bereit, aber gehörte das nicht zum Daten dazu? Ich würde mir Zeit lassen, aber was wenn die Zeit es nicht besser machen würde? Was wenn ich ihn auch später nicht küssen wollen würde? Was wenn ich mich nicht in ihn verlieben könnte? Ich würde ihn abweisen müssen nachdem ich ihm Hoffnungen gemacht hätte. Ich wäre eine mega Bitch, wie Kathrine es vielleicht ausdrücken würde. Manchmal war ihre direkte Sprache das beste Mittel um die Dinge auf den Punkt zu bringen.
An meinen Daumennägeln kauend saß ich in Lydias Zimmer. Heute Nachmittag waren zwei Schulstunden entfallen. Wir hatten spontan entschieden zu ihr zu gehen bis ich zur Arbeit musste. Auch meine Schicht heute würde sonderbar werden. Ich würde Stunden lang mit der Mutter des Typen verbringen bei dem ich mir nicht sicher war was ich für ihn empfand. Wo hatte ich mich da nur reingeritten?
"Jetzt hör auf auf deinen Nägeln rumzukauen! Du ruinierst sie noch!", wies mich Lydia zurecht.
Seufend gab ich nach. Sie hatte ja recht.
"Wieso bist du so nervös wegen des Dates mit Derek?"
Frustriert schmiss ich die Arme in die Luft.
"Ich- Ich weiß auch nicht. Er bringt mich vollkommen durcheinander. Ich mag ihn, aber-... "
"Aber?", harkte sie nach.
"Aber ich hatte mir eine Beziehung immer anders vorgestellt.", gab ich zu.
Ich war um Bergriff erneut auf meinen Nägeln zu kauen, doch meine Freundin warf mir einen warnenden Blick zu und ich ließ die Hände sinken. Sie setzte sich zu mir auf einen ihrer hellgrauen Sitzsäcke.
"Was hast du dir vorgestellt?", erkundigte sie sich geduldig.
Dieses Mädchen war ein Engel! Ich wusste nicht wie sie immer so viel Geduld und Verständnis für alles und jeden aufbringen konnte.
"Keine Ahnung... ", murmelte ich. Es war mir peinlich. Die Wahrheit würde mich mir Sicherheit naiv erscheinen lassen.
"Ich denke schon das du es weißt.", ermunterte sie mich zum reden.
"Ich habe einfach immer erwartet, dass ich es wüsste wenn es soweit ist.", gab ich zu. "Ich dachte ich würde jemanden kennenlernen und dann wäre da eine Verbindung. Ich dachte ich würde jemanden kennenlernen bei dem ich mir sicher bin, das es sich richtig anfühlen würde. Stattdessen bin ich hin und hergerissen und habe keine Ahnung was die richtige Entscheidung ist."
"Adi... ", behutsam strich sie mir über den Rücken. "Das ist alles neu für dich. Es ist ganz normal nervös zu sein. Abgesehen davon musst du nicht mit Derek ausgehen, wenn du dich noch nicht dazu bereitfühlst, oder nicht denkst, dass ihr zusammenpassen könntet. Du kannst jederzeit nein sagen."
"Aber ich will ihn nicht verletzten."
"Du kannst dein Leben nicht nach anderen richten, Adi! Du bist der wohl selbstloseste, freundlichste Mensch den ich kenne, aber nur weil du für dich selbst einstehst ändert das nichts daran. Du musst auch an dich denken. Abgesehen davon würde es Derek auf lange Sicht mehr verletzen wenn du nur aus einer Art Pflichtgefühl mit ihm zusammenkommt, denkst du nicht auch?"
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Twilight - Bis(s) zur Dichotomie
Manusia SerigalaDichotomie: Eine Phase, in der ein Mond oder Planet vom Betrachter zur Hälfte beleuchtet gesehen wird. Bella und Adriana Swan ziehen zu ihrem Vater Charlie in die Kleinstadt Forks in Washington. Keine der Schwestern ahnt, welche Mysterien sich ihnen...