How broken hearts break

4.

Mir ist kotzübel als ich mit einer neuen Packung Zigaretten auf der Mauer sitze und auf Leandro warte. Nicht mal meine Dose Energy habe ich geöffnet weil ich an nichts anderes denken kann als an die Szene die Dani gleich schieben wird. Zum Glück habe ich bis jetzt weder sie noch Joah irgendwo erkennen können. Meine Hände vergrabe ich in den Ärmel eines Pullovers den ich Jens geklaut habe, zum Teil auch weil ich hoffe seine Größe lässt mich nicht nur in dem Pullover sondern auch auf der Stelle verschwinden.

"Hey," Maxi kommt neben mir an und bleibt ausnahmsweise auch mit dem Rücken zur Schule stehen. Er muss nicht sagen, dass er den Post gelesen hat, weil ich es mir selbst denken kann durch die Art und Weise wie er mich ansieht. 
Ich lächle ihn an und versuche zumindest ein wenig optimistisch auszusehen. 

Leandro kommt von der anderen Straßenseite auf uns zu, er trägt ein Lächeln auf den Lippen und hat heute eine grüne Shirt und Cap Kombination an. Seinen Rucksack hat er nur auf einer Seite geschultert und irgendwie ist er mir ein wenig zu fröhlich für den bevorstehenden Mist, wobei es ist nicht er dem das Leben zur Hölle gemacht wird. Anders als erwartet holt er keine Zigarette raus um eine zu rauchen, er lächelt mich nur weiter an und kommt direkt vo rmir zum stehen. Als wäre es selbstverständlich legt er seine Hand in meinen Nacken und drückt seine Lippen auf meine. Kurz setzt mein Hirn aus, doch dann küsse ich ihn zurück. An seinem Shirt ziehe ich ihn noch näher zu mir, als er mit seiner Zunge gegen meine stößt. Er küsst so unglaublich gut, dass ich fast alles um uns herum ausblende. Trotzdem löse ich mich als erstes von ihm und hole tief Luft, weil genau die mir ausgegangen ist. 

"Hey," murmelt er und lehnt sich neben mir an und legt einen Arm um meine Schultern. 

"Hä?" 

Fast hätte ich mich über Maxis Anwesenheit erschrocken, aber er stand ja die ganze Zeit neben mir. Leandro öffnet die meine Dose Energy mit einem lauten Zischen und nimmt einen tiefen Schluck. 

"Wenn Joah ihr das Leben zur Hölle machen will, dann nur zusammen mit ihrem Freund," er hält mir seine Hand hin. 
"Ausserdem hab ich sowieso noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen, wieso also nicht meiner einzigen Rauchpartnerin dabei helfen?" 

Nach meinem Aussetzer gestern, hatten wir uns darauf geeinigt, dass er mir dabei hilft nicht komplett meine Würde zu verlieren. Ich nehme Leandros Hand und verschränke sie mit meiner, bevor wir ins Schulgebäude laufen. 

Leo kommt uns entgegen und scheint sichtlich verwirrt, läuft aber einfach weiter. Innerlich mache ich mich auf das ekelhafte Gespräch bereit was wir Zuhause führen werden, aber erstmal muss ich diesen Schultag überstehen. Leandro bringt mich bis zu meinem Kurs und sieht mich eindringlich an, "du schaffst das." Dann beeilt er sich zu seinem Kurs zu kommen.  

So gut es geht verkrieche ich mich in die hinterste Ecke des Raumes und hoffe es sieht mich niemand hier. Als Joah mit Dani an der Hand den Raum betritt halte ich die Luft an. Ganze zwölf Sekunden lang, dann setzen sie sich einfach hin, nichtmal angesehen hat einer von beiden mich. Die Stunde über bin ich viel zu verwirrt als, dass ich nur ein wenig auf den Unterricht achten kann. 

Den ganzen Tag passiert nichts, absolut nichts. Weder Dani noch Joah sagen irgendwas oder beachten mich. Ziemlich erleichtert sitze ich auf der Mauer und rauche während ich auf Leandro warte. Stattdessen gesellt sich Joah zu mir, das sehe ich alleine an den Schuhen die sich in mein Blickfeld schieben als er auf den ausgedrückten Zigaretten zum stehen kommt. 

"Ich hab ihr nicht gesagt wer du bist, aber das kann ich noch ändern," seine Augen sehen so schadenfroh aus, weil er genau weiß Dani wird mich dann in er Luft zerfetzen. 

"Was willst du damit du es nicht tust?" Ich schnipse meine Kippe direkt neben seinen Schuh und versuche nicht allzu angreifbar zu wirken. 

"Du hättest mir sagen sollen, dass du und Schäfer jetzt zusammen seid, das macht das ganze auch für mich interessant." Er streicht mir eine meiner Haarsträhnen hinters Ohr und ich weiche sofort so gut es geht zurück.