How broken hearts break

15.

Wer auch immer sich den Müll hat einfallen lassen, die Schule nur ein paar Tage nachdem man zwanghaft mit dem Rest der Welt größtenteils die Nacht durchgemacht oder zumindest seinen Schlafrhythmus verarscht hat anfangen zu lassen, der gehört in die Hölle. 

Jens ist krank, wobei er wahrscheinlich immer noch unter seinem Kater leidet und es irgendwie selber Schuld ist. Also sitzen Leo und ich an diesem wunderschönen morgen in Leandros Auto und er übernimmt Jens Part und textet Leo zu. 
Ich habe schlechte Laune. 
Oder ich bin müde. 
Vielleicht auch beides. 
Nicht einmal meine Dose Energy hat mich halbwegs geweckt. Da Leandro uns auch vorher rauslässt verfallen wir in die Routine mit Leos Kuss nur, dass sie danach mit zur Mauer kommt um Maxi die Zunge in den Hals zu schieben. 
"Wäh," erkläre ich und zünde mir eine Kippe an. 
Die von der Schulbehörde wollen, dass wir schlechte Laune haben, sonst würden sie die Schule später anfangen lassen. 
Lenny kommt neben mir zum stehen, macht sich aber keine Zigarette an. Er küsst mich nur woraufhin Maxi mein 'Wäh' wiederholt. 

Wir sind früher dran als üblich, weshalb ich direkt noch eine zweite Kippe rauche. Die ganze Zeit über mit Leandros Arm um meine Schultern, was mich irgendwie doch glücklich stimmt. Ich mime mal wieder den stillen Part unserer vierer Gruppe, aber das stört keinen. 

Wir drängeln uns nach dem Klingeln zusammen in die Aula und warum auch immer setzten wir uns zu Leos Freundinnen. 

Ich höre mir den Neujahrsvortrag nur mit einem Ohr an, weil es irgendwie interessanter ist meine Handfläche an Lennys zu drücken und mit seinen Fingern zu spielen. Er küsst zwischendurch meinen Haaransatz und bringt mich damit zum Seufzen. Ich bin so froh ihn zu haben. 
Als Dani als Schulsprecherin auf die Bühne kommt, schenke ich ihr auch nur einen kurzen Blick und beschäftige mich dann wieder anderweitig. 
Neues Jahr, neues Glück, Abschlussnoten retten und so einen Kram. 

"Bevor wir hier weiter machen hab ich aber noch was zu klären," sie holt ein Handy raus mit einer roten Hülle die ich überall erkennen würde. 
Das ist Joahs Handy. 
Ich scanne den Raum nach ihm ab und finde ihn etwas weiter vorne, er sieht mich an. Gespielt traurig macht er ein Herz mit seinen Händen und lässt es zerbrechen. 
Dieser miese Bastard. 
"Ich muss hier raus," murmel ich panisch Leandro zu. 
Der hält jedoch meinen Arm fest, "wir regeln das." 
"Wie jeder wahrscheinlich mitbekommen hat, haben mein Freund und ich eine kleine Beziehungskriese gehabt, weil er mit einer der Nullnummer die er liebevoll J eingespeichert hat schläft," fast schon gruselig wie fröhlich sie darüber spricht. 
Ich will nicht wissen wie blass ich aussehe, aber ich habe das Gefühl gleich kotzen zu müssen. 
Jetzt nimmt auch Maxi meine Hand und als Leo das sieht, fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. 
"Rufen wir doch einmal an."
Zum Glück habe ich mein Handy auf stumm, Erleichterung kommt auf, da gesellt sich Joah mit auf die Bühne. 
"Jansen du musst auch an dein Telefon gehen wenn man dich anruft," erklärt er wie selbstverständlich. 

Alle Blicke landen auf mir und auf Leandro der seinen Arm nicht von mir nimmt. 
Er ist bei mir. 

Plötzlich springt Leo auf in Ihrer Hand Maxis. 

"Du bist der ekelhafteste Mensch den es gibt," ihre Stimme ist ruhig, aber ich sehe wie viel Überwindung sie das für mich kostet. 
Es wird getuschelt, immerhin ist Leo in der Unterstufe. Auch Dani ist sichtlich verwirrt über diese Wendung.
Ein paar von ihren Freundinnen stehen auch auf und fangen an ihn zu beleidigen. 

Es wird so laut in der Aula, dass die Lehrer die Versammlung abbrechen und uns in den Unterricht schicken.

Maxi, Leo, Lenny und ich sind ein paar der letzten die sich im Foyer aufhalten. 
"Danke."
"Wofür hat man eine Meangirls-Schwester," erklärt Leo aber. 
"Kein Plan was das ist, aber danke."