Und los geht's

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Realität...

„Ja ... und so kam es auch, die Schule, von welcher ich erst einmal beurlaubt war, wurde benachrichtigt und ich musste das Internat verlassen. Ich weiß, dass es nicht das war, was ich, mein Team, die Schulleitung oder Dr. Banner wollten, aber so sind die Vorschriften in London. Die Gesundheit geht vor und ... na ja da ich, wie bereits erklärt, nicht in einem Land bleiben wollte, wo ich kein Volleyball spielen kann, die ganze Zeit bei Dad und seiner neuen rumhängen muss und meinem Team, die mich alle mitleidig betrachten, wenn sie denken ich merke es nicht, habe ich mich dazu entschlossen zurück nach Japan zu meiner Mutter und meinem kleinen Bruder zu gehen... Ja... und jetzt bin ich hier...", ende ich mit meiner Story und schaue erst zu meinem Bruder, der mich schockiert ansieht und dann zu meiner Mutter, welche mit Tränen in den Augen zu mir schaut, dann aufsteht und mich in den Arm nimmt.

„Warum wusste ich denn nichts davon!? Du hättest doch jederzeit anrufen können... ich bin zwar traurig darüber, dass ich als deine Mutter nichts davon wusste, aber ich mache dir keine Vorwürfe, ich will nur, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin und wir das alles gemeinsam schon schaffen werden."

Ich nicke und lasse sie dann los. „Macht nicht mehr solange ihr beiden ja? Ich lege mich hin, gute Nacht" Damit verabschiedet sie sich von mir und Tobio und geht in ihr Zimmer.

„Gehen wir hoch?" Ich richte meinen Blick vom Boden zu ihm und folge ihm dann in sein Zimmer.
Dort angekommen setzen wir uns auf sein Bett und ich sehe, dass ihm eine Frage im Kopf herumschwirrt, er aber nicht weiß wie er sie stellen soll.

„Sag schon, was ist? Ich merke doch, dass dich was beschäftigt."

„Na ja... ich frage mich nur, warum du vorhin in der Turnhalle dann trotzdem gesprungen bist, obwohl soviel auf dem Spiel steht.", sagt er nachdenklich und sieht mich an.
„Na ja, weißt du, ich bin hier hin gezogen, weil ich die Hoffnung hatte, hier wieder Volleyball spielen zu können ohne, dass irgendjemand mich davon abhält oder überfürsorglich auf mich aufpasst. Deswegen danke ich dir, dass du das nicht schon unten gefragt hast, als Okachan noch da war. Sie würde es nicht verstehen... jedenfalls... Wer wäre ich denn, wenn ich mich durch eine Verletzung davon abhalten lasse, mein Leben zu leben? Wenn ich es nicht mehr kann, weil es nun mal einfach nicht möglich ist, ist das was anderes, aber ich bin noch dazu in der Lage, also was hält mich davon ab, was habe ich zu verlieren? Du weißt wie wichtig mir Volleyball ist und was es für mich bedeutet."

„Na gut, ich unterstütze dich bei deiner Entscheidung, aber ich möchte, dass du es langsam angehen lässt, schließlich ist es ja wohl kaum in deinem Sinn bald wieder im Krankenhaus zu sein. Einverstanden Onee-san?", fragt mich mein kleiner Bruder und ich sehe ihn lächelnd an.

„Einverstanden Toutosan." Darauf gebe ich ihm die Hand, wünsche ihm eine gute Nacht und gehe in mein Zimmer, in welchem ein bereits bezogenes Bett, ein Schreibtisch, ein Sideboard und ein Kleiderschrank stehen. Nächste Woche Montag sollen die Kartons mit meinen restlichen Sachen kommen und dann kann ich endlich sagen, dass ich zuhause angekommen bin. Bei meinem Vater habe ich mich nie zuhause gefühlt, bei meinen Jungs im Gegenzug schon.... Na ja ich hole mein Handy heraus und schaue auf die Uhr, es ist bereits kurz vor Mitternacht.
'Haben wir echt solange geredet?', frage ich mich selbst, während ich mich umziehe und danach müde ins Bett falle... was ein Tag.

Zeitsprung zu Montagmorgen, weil Backfisch:

Das Wochenende lief verhältnismäßig ruhig ab. Ich habe viel mit meiner Mutter und Tobio geredet und zwischenzeitlich mit meinem alten Team gesprochen und geschrieben.

Sicht vom allwissenden Auge:

Shiro schlummert gerade noch friedlich in ihrem kuscheligen Bett, da klopft es an die Tür und ihr Bruder betritt das Zimmer: „Ey, Shiro, steh auf, wir müssen gleich zur Schule" Gähnend dreht sich seine ältere Schwester um und schläft, ihn ignorierend oder gar nicht wahrnehmend, weiter.
Tobio geht auf sie zu und rüttelt sie an der Schulter, was aber auch keine große Wirkung zeigt, genauso wenig wie das Klauen der Bettdecke und ihrer Kissen.
Kurz überlegt Tobio was er noch tun kann und beschließt dann, ihr einfach Wasser ins Gesicht zu schütten.
Also geht er kurzerhand ins gegenüberliegende Bad und befüllt ein Glas mit Wasser. Was er dabei jedoch nicht merkt ist, dass Shiro, als sie das Geräusch des Wasserhahns hört, wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett springt und sich hinter der Tür versteckt. Zuvor hat sie ihre Decke wieder auf das Bett gelegt, sodass es aussieht als habe sie sie wieder zurück gezogen.

Broken wings - Haikyu!! (Asahi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt