Eine böse Überraschung

454 15 1
                                    

Als Essie mich sah, fing sie leise an zu wiehern. In dem Moment habe ich einfach nur gehofft, dass sie mich auch gesehen hat, und vor Freude gewiehert hat, und nicht wegen den Schmerzen an ihrem Bein. Leonie öffnete die Box und ich ging rein. Sofort legte Essie ihren Kopf auf meine Schulter und wollte kuscheln. So standen wir bestimmt fünf Minuten so da. Dann kam auch schon der Tierarzt mit zwei weiteren Tierarzthelferinnen wieder. Sofort wurde Essie wieder nervös und fing fürchterlich an zu zittern. Sie hatte schon immer ein besonderes Gefühl dafür, wenn etwas nicht stimmte. In dem Moment hatte sie einfach nur schreckliche Angst. Und genau deswegen wollte ich sie in dieser Situation nicht alleine lassen.

„So, wir werden sie jetzt in den Einschlafraum (heißt das so?) bringen und ihr dort die Narkose geben, damit sie schön schnell einschläft.", sagte der Tierarzt ruhig. „Ich bitte sie, soweit es möglich ist, mitzukommen. Denn wenn Pferde eine feste Bezugsperson um sich herum haben, dann werden sie automatisch viel ruhiger.", erklärte er mir. Ich nickte. Die Tierarzthelferin nahm ein Halfter von der Boxentür und ging ganz vorsichtig auf Essie zu, und sprach beruhigend auf sie ein. Normalerweise ließ sich Essie ohne Probleme aufhalftern, wenn man so, wie es die Helferin machte, beruhigend auf sie einsprach. Dennoch zitterte Essie sehr heftig und ließ sich auch nicht aufhalftern, da sie immer auswich.

„Sandra, lassen es mal Frau Hoffmann versuchen.", sagte der Tierarzt mit einem freundlichen Blick auf die Helferin. Die Helferin nickte, kam aus der Box und gab mir das Halfter. Dabei lächelte sie aufmunternd zu. Ich betrat die Box, und ging langsam auf sie zu. Dabei wand ich einen besonderen Trick an, denn ich pfiff einen leisen und bestimmten Ton, bei dem Essie sich immer entspannte. Und tatsächlich funktionierte es. Sie war zwar etwas zögerlich, aber es hat geklappt. Der Tierarzt nickte mir zu.

„Trauen sie sich zu, sie in den Raum zu führen?", fragte mich die Helferin. Ich nickte nur. „Gut, dann folgen sie mir bitte.", sagte sie freundlich. Wieder nickte ich und führte Essie langsam in Richtung Op- Saal. Essie wurde mit jedem Schritt zögerlicher, ließ sich aber wieder von mir beruhigen. Schließlich waren wir im Einschlafraum (?) angekommen.

„Ich werde jetzt die Spritze setzten.", sagte der Tierarzt. „Passen sie auf, das Essie sie vor Schreck nicht tritt.", warnte er mich. Ich nickte und pfiff dann wieder diesen bestimmten Ton. Und als die Spritze dann gesetzt wurde, machte Essie nichts weiter, außer das sie einmal nur kurz den Kopf hochwarf. Dann entspannte sie sich auch schon wieder. Der Tierarzt nickte und ging langsam und leise mit den Helferinnen raus. Nun war ich mit Essie alleine.

Langsam ließ sie ihren Kopf nach unten sinken, und kurze Zeit später legte sie sich auch schon hin. Ich wusste nicht wieso, doch ich sang ihr ein ruhiges Lied vor. Ich dachte, dass es in diesem Moment wahrscheinlich am besten helfen würde. Und das tat es auch. Sie schloss ihre Augen und atmete regelmäßig ein und aus. Der Tierarzt sah durch das Fenster, und nickte den anderen zu. Dann gab er mir ein Zeichen, dass ich rausgehen „darf". Ich musste mich also schweren Herzens von ihr trennen. Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Nase und ging dann raus. Draußen konnte ich aber meine Tränen nicht mehr zurück halten und fing an zu weinen. Leonie legte mir ihren Arm um die Schulter und auch der Tierarzt sah mich mitleidig an. „Frau Hoffmann, wir werden sie jetzt operieren, und ihnen sagen, wann wir fertig sind. Wenn sie wollen, können sie Essie beim aufwachen zu sehen." Ich nickte und bedankte mich. Dann schüttelte mir der Tierarzt noch die Hand und versprach mir, bescheid zu sagen, wenn die OP vorbei war. Dann verschwand er auch schon. Auch die Helferinnen lächelten mir aufmunternd zu, und gingen dann dem Tierarzt hinterher. Leonie begleitete mich noch zu Erik.

Als er mich sah stand er auf, kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Wieder musste ich weinen. „Sophie, ruh dich am besten aus. Das wird dir gut tun. Und wenn es etwas Neues gibt, dann werde ich dich sofort informieren.", sprach Leonie ruhig und auch Erik nickte. „Danke", sagte ich leise und Leonie lächelte mich an. „ist doch kein Problem, also dann bis nachher." Erik bedankte sich und ging mit mir in Richtung Hotel. „Die anderen sind schon da, willst du jetzt nach oben, oder zu ihnen?", fragte er. „Ich möchte wenigstens allen einmal hallo sagen.", sagte ich leise und Erik nickte. Wir gingen in Richtung Chilllounge. Dort angekommen saßen sie schon auf der Couch und unterhielten sich. Wirklich jeder war da. Auch die Spielerfrauen.

Als Kevin mich sah, sprang er auf, rannte auf mich zu, und nahm mich fest in den Arm. Und wieder musste ich weinen. „Hey, es wird alles wieder gut. Setzt dich erstmal.", sagte er leise. Ich nickte und dann kam auch Lisa auf mich zu. „Mausi, das tut mir so leid, was passiert ist.", sagte sie traurig und nahm mich in den Arm. Ich nickte nur und nachdem auch die anderen mich umarmt hatten, setzte ich mich zu ihnen auf die große Couch. Nach einer Weile fing ich an ein wenig zu zittern.

„Ist dir kalt?", fragte mich Erik. Noch bevor ich was sagen konnte, stand er auf, und ging Richtung Schrank. Er kam mit einer großen Wolldecke wieder. Dann setzte er sich wieder zu mir, und legte sie um mich. Ich kuschelte mich an Erik und wir unterhielten uns noch weiter mit den anderen.

Wir wurden auf einmal aus unserem Gespräch gerissen, als jemand auf dem Flur zu hören war. „Hey, sie können hier doch nicht einfach so hin? Haben sie überhaupt eine Karte für das Hotel?!", schrie die Frau von der Rezeption. „Ich brauche keine, denn ich will nur jemanden hier rausholen!", rief eine genervte männliche Stimme.

Urplötzlich zuckte ich zusammen. Mein Hals schnürte sich zusammen und ich begann, fürchterlich zu zittern. „Hey, ist alles ok?", fragte Erik mich besorgt, und strich mit seiner Hand über meinen Rücken. Auch die anderen sahen mich besorgt an. Ich konnte nicht antworten, so sehr stand ich unter Schock.

Celina wusste anscheinend was los war, denn sie setzte sich neben mich. „Sophie, kennst du diese Stimme?", fragte sie mich ruhig. Ich nickte schnell. Celina sah mich weiterhin ruhig an. „Wer ist das?", fragte sie. „Sophie ganz ruhig, du musst mir nur sagen, woher du diese Stimme kennst.", sagte sie weiterhin ruhig, da ich anfing, hastig zu atmen. „Ist das Andi?", fragte sie mich leise, aber dennoch mit fester Stimme. Ich nickte. Entsetzt starrten die Jungs Celina an. Und dann stand er auch schon in der Tür.

Hey Leute,

Ich habe heute ein etwas kürzeres Kapitel gemacht, da am Dienstag ein etwas längeres kommen wird. Ich wollte das eigentlich schon heute machen, aber irgendwie passt das nicht so gut, und an der Stelle konnte man so gut das Ende des Kapitels machen.

Also keine Sorge, es kommt am Dienstag extra ein etwas längeres Kapitel. Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel trotzdem :)

XOXONadineDenters

Mit dir wird alles andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt