Vorgeschichte

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Ich hatte vor einem halben Jahr einen Unfall. Besser gesagt war es kein Unfall sondern ein Selbstmordversuch. Ich war depressiv, habe mich geritzt und hatte Bulimie.Und das alles nur wegen meinem Freund. Genauer gesagt wegen meinem Ex-Freund. Andi

 Er war der erste Junge, den ich wirklich geliebt habe. Ich konnte ihm 100 %-ig vertrauen. 1 Jahr waren wir schon zusammen. Und dann? Dann betrügt er mich mit Isabelle, der Klassenzicke, die so gut wie jeder verabscheut. Und aus welchem Grund? Nur weil ich noch nicht bereit war, mit ihm zu schlafen.

 Ab da ging es für mich nur noch bergab. Ich wurde schlechter in der Schule, weinte jeden Tag und ging gar nicht mehr aus meinem Zimmer. Ich wollte nur noch alleine sein und habe auch nichts mehr mit meinen Freunden gemacht, was mir im Nachhinein sehr leid getan hat. Sie kamen zwar jeden Tag zu mir, um zu gucken wie es mir geht, aber ich meinte immer nur, dass sie sich keine Sorgen um mich machen sollen, und dass ich einfach nur meine Ruhe brauche. Meine Mutter war außer sich, als sie erfuhr was Andi mir angetan hatte. Mein Vater war sogar kurz davor, zu Andi zu fahren und ihm seine Meinung zu sagen, doch ich bat ihr darum, es sein zu lassen.

 So ging es einen ganzen Monat, aber es wurde einfach nicht besser. Im Gegenteil. Es wurde immer schlimmer. Ich fing an mich zu ritzen und mir den Finger nach dem Essen in den Hals zu stecken. Meine Eltern wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht das ich das machte, aber irgendwann haben sie sich Sorgen gemacht, da ich immer dünner wurde und nur noch mit meiner Wärmflasche durchs Haus gelaufen bin, obwohl es sehr warm  im Haus war. Ich wog bei einer Größe von 1,76 m nur noch 55 kg. Deswegen zogen meine Eltern eine Psychologin hinzu, die mit mir eine Therapie anfing. Die Therapeutin war sehr nett, doch ich konnte einfach nicht mit dem ritzen und dem Finger in den hals stecken aufhören. Am Ende wog ich bei einer Körpergröße von 1,76 m nur noch 48 kg. Daher kamen meine Eltern zu dem Entschluss, mich in eine Klinik einzuweisen. Ich sollte lernen, wieder vernünftig zu essen und auch aufhören mit dem ritzen.

 Doch es half alles nichts. In der Nacht auf den Tag, an dem ich in die Klinik eingewiesen werden sollte, habe ich mir aus unserem Arzneischrank Schlaftabletten genommen, die Mama eine Zeit lang mal brauchte, da sie nicht so gut schlafen konnte, habe einen Abschiedsbrief an meine Eltern geschrieben und bin dann abgehauen. Ich saß irgendwo auf einer Bank mitten in der Nacht und schluckte also 30 von diesen Schlaftabletten. Ich hatte einfach Angst vor dieser Klinik, und dachte dass mir sowieso niemand helfen könnte. Ich war einfach am Ende mit meinen Nerven. Als mein Handy klingelte und ich sah dass es meine Mutter war, drückte ich sie einfach wieder weg, da sie bestimmt weinte und ich sie nicht weinen hören konnte.

 Auf einmal wurde mir  ganz komisch. Ich bekam Schwindelgefühle und starke Bauchschmerzen. Ich hörte nur noch eine Stimme und dann wurde alles schwarz.

Als ich aufwachte, saßen meine Eltern neben mir, und ich lag in einem sehr harten Bett mit tausenden Geräten um mich herum. Meine Eltern weinten sehr doll, aber als sie sahen dass ich meine Augen öffnete, sprang meine Mutter auf und rannte aus dem Zimmer. Wenige Sekunden später stürmte meine Mutter mit dem Chefarzt wieder herein. Er kontrollierte meine Blutwerte und sagte irgendwas von wegen Magen ausgepumpt und redete davon, dass es ziemlich knapp gewesen sei. Hätte mein Vater nicht rechtzeitig die Polizei eingeschaltet, die mein Handy geortet hat, wäre ich jetzt wahrscheinlich tot. Ich sah meinem Vater in die Augen und merkte, dass er anfing zu weinen. Normalerweise weint mein Vater nur sehr selten. Ich konnte es nicht mit ansehen und schloss meine Augen.

 Ich musste noch eine Woche im Krankenhaus bleiben. Jeden Tag war es dasselbe. Um 7:30 Uhr wurde ich geweckt und ich musste zur Untersuchung. Danach gab es Frühstück. Ich hatte ein Einzelzimmer und auch nur begrenzt Besucherzeiten, da ich mich ausruhen sollte. Alice und Lisa durften mich nur einmal besuchen und das nur für eine halbe Stunde. Ich redete mit niemandem außer mit einer Krankenschwester. Sie hieß Ekatharina. Sie war etwas älter, so um die 50, hatte einen molligen Körperbau und ein freundliches Gesicht. Ich ließ mich in dieser Zeit auch nur sehr schwer von anderen anfassen. Schon gar nicht von Männern. Also auch nicht vom Chefarzt.

1 Woche später wurde ich dann in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Es war für mich anfangs die totale Hölle. Ich konnte mich niemandem wirklich anvertrauen. Ekatharina, die teilweise auch in der Psychatrie als Krankenpflegerin arbeitet, half den Betreuern zwar immer wieder dabei, und versuchte mir zu erklären, das ich vor ihnen keine Angst haben sollte und das sie mir nur helfen wollen, aber sobald sich jemand auf mein Bett setzte, oder nur die Tür zumachte und Ekatharina nicht mehr im Zimmer war, fing ich an fürchterlich zu zittern oder zu schreien. Die Betreuer wussten nicht mehr weiter. Aber dann kam der Tag an dem sich alles änderte.

 Eines Morgens ging die Tür auf und Ekatharina kam ins Zimmer. Hinter ihr stand eine sehr schlanke etwa 1,65 m große Frau mit dunkelblonden Haaren und lächelte mich an. Ich weiß nicht wieso aber ich musste einfach zurücklächeln. Es war das allererste mal, dass ich mich dies traute. Sofort huschte Ekatharina ein Lächeln übers Gesicht und sie setzte sich zu mir. 

Hey ihr Lieben,

So, jetz habt ihr die Vorgeschichte. Es wird gleich noch ein Kapitel kommen, da es sonst einfach zu lange dauert. Ich hoffe bis jetzt, dass es euch gefällt. :)

Also dann, biel Spaß beim Lesen, und hinterlasst mir mal ein Kommi, wie euch die Geschichte bis jetzt gefällt.

Bis bald

XO NadineDenters  

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