Die freudige Nachricht

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Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich konnte aus irgendeinem Grund nicht mehr schlafen. Ich drehte mich um und sah in Eriks Gesicht. Er schlief ganz friedlich. Ich streichelte mit meiner Hand über seine Wange. Ich bin gerade wirklich der glücklichste Mensch der Welt. Ich drehte mich wieder mit dem Rücken zu Erik und versuchte weiter zu schlafen. Es ging aber trotzdem nicht. Plötzlich legte Erik seine Hände an meine Taille und zog mich zu sich. „Hey Baby, kannst du nicht schlafen?", fragte er mich. Dieses Wort „Baby" brachte mich zum Grinsen. „Nein", flüsterte ich. Plötzlich stand Erik auf, und zog sich an. „Was machst du?", fragte ich ganz verwirrt. „Wir gehen jetzt ein Stück spazieren.", sagte er und lächelte mich an. „Wir? Jetzt?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. „Sicher, oder siehst du hier sonst noch irgendjemanden?", fragte er mich lachend. Ich streckte ihm die Zunge raus und stand auf. Ich zog mir meine Jogginghose und meinen Hoddie, mit Aufdruck an. Dazu noch meine Vans und Erik gab mir seinen Schal. Dann nahm ich meine Zimmerschlüssel und mein Handy. Erik nahm meine Hand und wir schlichen uns leise über den Flur zu den Treppen. Als wir dann endlich draußen waren, wurde mir ein bisschen kalt. Es war sehr dunkel, und nur die Laternen strahlten etwas Licht aus. Man konnte die Sterne und den Vollen Mond sehen.

„Und wohin gehen wir jetzt?", fragte ich ihn. „Wohin du willst.", antwortete er leise. „Können wir zu Essie?", fragte ich ihn. „Ich habe sie heute (bzw. gestern) gar nicht gesehen." „Klar, dann lass uns mal loslaufen.", gab er zurück und wir liefen zum Stall. Ich machte so leise wie möglich die Tür zum Stall auf, und wir schlossen sie, nachdem wir drinnen waren wieder möglichst leise. Ich lief ein Stück die Stallgasse lang und stand dann vor Essies Box. Sie wieherte leise. „Hey meine Süße, alles gut?", begrüßte ich sie. Als antwort bekam ich ein Stupsen von ihr. Ich musste lächeln und gab ihr einen Kuss auf die Nase. Dann machte ich die Boxentür auf und wir gingen rein. Die Pferdewirte hier sind echt super. Sie misten täglich aus und lassen Essie jeden Tag auf die Weide.

Wir setzten uns in die Ecke auf das Stroh und Erik lehnte sich mit seinem Kopf an die Boxenwand. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und Erik strich mir mit seiner Hand über mein Haar. Ich dachte nach. „Schatz, was ist los?", fragte er mich mit besorgtem Gesicht. „Ich stelle mir gerade die Frage wie es eigentlich weiter gehen soll, wenn wir wieder in Dortmund sind", sagte ich. „Ich meine, ich habe meine Bewerbungen für die Uni, die Tanz studiert abgegeben, aber was ist wenn ich da nicht angenommen werde?", fragte ich traurig. „Das wird schon, du tanz richtig gut, sie müssen dich einfach annehmen.", gab er mit einem Lächeln zurück. „Und wenn nicht?", fragte ich. „Dann kann ich nicht in Dortmund bei dir bleiben." Ich wurde traurig und mir lief eine Träne die Wange herunter. Erik wischte sie mir weg und nahm mein Gesicht in seine Hände. „Wir werden eine Lösung finden, und notfalls fahre ich halt jedes Wochenende nach Hamburg." Ich lächelte leicht und er nahm mich in den Arm. Essie wollte anscheinend auch kuscheln und stupste uns mit der Nase an. Wir mussten lachen. „Wir müssen auch noch einen Stall für Essie finden, denn ich will nicht ohne sie wegziehen.", fiel es mir ein. Ein Leben OHNE Essie? NIEMALS! Sie ist mein Ein und Alles und ich will solange bei ihr bleiben, bis sie eines Tagen friedlich einschläft und nicht mehr aufwacht.

„Das kriegen wir schon hin, keine Sorge.", gab Erik zurück und streichelte mir über meinen Arm. Ich lächelte, legte meinen Kopf wieder auf seine Schulter und streichelte Essie. Nach einer Stunde waren wir so müde, dass wir beschlossen, wieder ins Bett zu gehen. „Gute Nacht meine Maus", flüsterte ich und gab Essie einen Abschiedskuss auf die Nase. Als dank bekam ich einen stups an die Wange. Wir verließen die Box, und machten uns auf, in Richtung Hotel. Ich sah wie Essie sich hinlegte und lächelte zu frieden. So was macht sie immer nur dann, wenn sie sich richtig wohlfühlt.

Inzwischen waren wir wieder im Hotel angekommen und schlichen uns über den Flur in mein Zimmer. Ich zog mich im Badezimmer um und legte mich dann eng an Erik gekuschelt wieder ins Bett. Das letzte was ich hörte war ein „Ich liebe dich" und dann war ich auch schon eingeschlafen.

Mit dir wird alles andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt