„Sophie, das ist Celina. Sie ist ab jetzt deine Betreuerin und wird mit dir eine Therapie machen. Du brauchst keine Angst vor ihr zu haben, sie möchte dir nichts tun. Sie möchte dir nur helfen“, sprach sie in einem sehr ruhigen Ton zu mir und blickte mir dabei in die Augen.
Ich nickte nur. „ Pass auf. Ich lasse euch jetzt allein. Ich lasse die Tür angelehnt und wenn irgendetwas ist, sagst du Bescheid ok?“, fragte sie Celine. „Ok, vielen Dank Ekatharina“, sagte Celine. Ekatharina flüsterte ihr noch etwas ins Ohr, was ich nicht verstand und wandte sich dann mir zu. „Du schaffst das“, sagte sie mit einem lächeln zu mir und verschwand aus dem Zimmer.
„Also du bist Sophie“, begann Celina mit einem Lächeln. Ich nickte nur. Irgendwie kam sie mir sehr sympathisch rüber. „Ich bin Celina. Ich bin 22 Jahre alt und ich bin hier um dir zu helfen“, begann sie. „Um mir ein persönliches Bild von dir machen zu können, musst du mir natürlich auch etwas von dir erzählen. Natürlich nicht jetzt sofort. Du kannst mir auch schreiben, wenn du nicht reden möchtest.“, sagte sie und legte mir einen Zettel und einen Bleistift auf den Tisch. Ich blickte den Zettel an und dann Celina. Sie lächelte mich an.
„Ich bin Sophie und ich bin 17 Jahre alt“, brachte ich nur hervor. Sie lächelte mich an. „Das machst du sehr gut Sophie“, sagte Celina in einem sehr ruhigen und freundlichen Ton.
Und dann, auf einmal sprudelte alles aus mir heraus. Ich erzählte ihr von meinen Eltern, von Alice und Lisa, und auch von Estimate, die ich sehr vermisste.
So ging es die nächsten Tage weiter. Ich erzählte ihr auch von dem Misstrauen gegenüber meiner Klassenkameraden, die bestimmt schon wussten, wo ich mich gerade befand. Meine Eltern wurden ständig auf dem Laufenden gehalten und nach 2 Wochen durfte ich das erste Mal wieder mit ihnen telefonieren. Es tat so gut endlich wieder ihre Stimmen zu hören. Meine Eltern freuten sich riesig als ihnen mitgeteilt wurde, dass sie mich für eine Stunde besuchen kommen dürfen. Und als ich sie dann endlich nach 3 Wochen das erste Mal wieder sah, konnte ich nicht anders. Ich rannte auf sie zu und nahm sie in den Arm. Ich merkte wie sie wieder anfingen zu weinen, doch nicht aus Trauer sondern vor Glücklichkeit. Ich weinte in dem Moment einfach mit. Meine Eltern und ich redeten viel, und sie wünschten mir weiterhin viel Kraft. Ich durfte sie anfangs nur einmal in der Woche sehen, was mich ziemlich traurig machte. Mir viel der Abschied immer etwas schwer und abends saß ich auf der Fensterbank in meinem Zimmer und weinte weil ich sie so schrecklich doll vermisste. Doch es wurde immer besser. Und nach 4 Wochen durfte ich sie schließlich 3 Mal pro Woche sehen. Ich schöpfte wirklich neuen Lebensmut.
Celina und ich machten viele Vertrauensübungen und Therapiesitzungen und langsam aber sicher kam mein Lächeln wieder zurück. Nur immer als ich anfing von Andi zu reden, konnte ich nicht anders und fing an zu weinen. Celina sorgte aber schnell wieder dafür, das ich nicht mehr weinte sondern anfing zu lachen. Ich lernte die anderen Jugendlichen kennen, ging aber nie ohne Celina aus meinem Zimmer. Dafür war ich noch zu ängstlich.
Doch eines Morgens nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und ging auf den Flur. Ich bog um die Ecke und kam in den Gemeinschaftsraum. Dort saß Celina mit dem Rücken zu mir und redete mit den Betreuern. Als die Betreuer mich sahen, lächelten sie mich an, und Celina drehte sich um. Sie lächelte mich an. „ Hey Sophie, wie geht es dir?“, fragte sie mich.
„Ganz gut“, brachte ich nur hervor. „Möchtest du mit nach draußen gehen?“, fragte sie mich.
Ich nickte nur. Ich zog mir meine Winterstiefel und meine Jacke an, da es schon Anfang November war und draußen Zentimeter hoher Schnee lag. Wir gingen nach draußen und setzten uns auf die Schaukel. „Ich bin sehr stolz auf dich, weißt du das?“, fragte sie mich. Ich lächelte sie an. Ich realisierte jetzt erst, was ich geschafft habe und mir stiegen Tränen in die Augen. Aber nicht aus Traurigkeit sondern vor Freude. Celina stand von der Schaukel auf und reichte mir ihre Hände. Ich ergriff sie und sie nahm mich in den Arm. Ich fühlte mich bei ihr so sicher. Fast so sicher wie bei meiner Mutter. Ich erzählte ihr in den nächsten Tagen immer mehr von meinem Leben, und sie mir von ihrem. Und es lief immer besser. Inzwischen spielte ich immer Kicker mit den anderen Jugendlichen, und auch mit den Betreuern verstand ich mich sehr gut. Ich aß auch wieder vernünftig und verstand, dass ich gegen meine Bulimie und das Ritzen ankämpfen musste. Und was soll ich sagen, es wurde immer besser. Ich wog mit meinen 1,76 m wieder stolze 58 kg. Und das nach fast 5 Wochen. Ich war noch nicht bei meinem Idealgewicht aber immerhin. Eines Nachmittags saßen Celina und ich wie fast jeden Mittwoch auf der Schaukel.
„Hast du eigentlich einen Freund?“, fragte ich sie. Sie lächelte mich an. Mittlerweile hatte ich mit dem Thema Andi soweit abgeschlossen, dass ich mit ihr auch wieder über Jungs und Heiraten und solchen Kram reden konnte.
„Ja ich habe einen Freund“, antwortete sie und lächelte. „Und wie heißt er?“, hakte ich nach. Ich gebe zu, in manchen Sachen war ich wirklich sehr neugierig, aber Celina schien es nicht zu stören. „Christoph.“, antwortete sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Und weiter?“ fragte ich und lächelte. Sie lächelte zurück. „Christoph Kramer“, sagte sie und sah mich dabei mit einem Grinsen an. Ich riss die Augen auf. „D-d- Der Christoph Kramer?“, stotterte ich. Sie grinste schon wieder. „Ja der Christoph Kramer.“ Ich blickte sie in dem Moment wahrscheinlich so an, als wäre sie ein Ufo. Sie fing an zu grinsen.
Meine Freundin und ich haben natürlich jedes Spiel der WM geguckt und daher kannten wir ihn auch. Aber nur aus dem Fernsehen. Zugegeben, sie sind wahrscheinlich echt ein süßes Paar. Bei dem Gedanken konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.
„ Was ist los?“, fragte mich Celina schließlich und riss mich so aus meinen Gedanken.
„Ich finde das einfach nur süß. Ihr passt bestimmt richtig gut zusammen“, gab ich zurück und Celina wurde rot und lächelte. „Oh du bist süß. Wenn du entlassen wirst stelle ich ihn dir gerne mal vor.“
Ich riss wieder die Augen auf. „ Das würdest du machen?“, fragte ich erstaunt. „Natürlich, du bist doch schon wie eine Freundin für mich, also warum nicht.“, gab sie zurück und grinste.
Ich sprang auf und nahm sie in den Arm. „Danke danke danke !“, kreischte ich vor Freude.
So, hier ist das nächste Kapitel. Falls ihr noch Wünsche oder Verbesserungsvorschläge habt, immer her damit, und ab damit in die Kommis. Viel Spaß beim Lesen und bis bald. :)
XO NadineDenters
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Mit dir wird alles anders
FanfictionSophie ist BvB fan seit sie 4 Jahre alt ist. Ihre Eltern sind sehr vermögend weshalb wurde sie oft von Freunden ausgenutzt wurde. Als dann auch noch ihr Freund sie mit der Klassenzicke Isabell betrügt, stürzt sie in ein tiefes Loch. Sie fängt an si...