11. türchen - mistletoes and kisses

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Louis war gestresst. Absolut gestresst. Er hatte unglaublich viel zu erledigen, die Weihnachtszeit war die Zeit, in der die Firma am meisten Kundschaft hatte und deshalb hatte er kaum Zeit morgens seinen Kaffee zu trinken.

Und jetzt musste er für Lottie auch noch dieses dämliche Geschenk abholen, weil sie keine Zeit hatte. Louis seufzte. Und er hatte mehr Zeit, oder was?

Allerdings hatte Lottie es für ihre Mum gekauft, die vor drei Jahren kurz vor Weihnachten gestorben war und das war Louis' wunder Punkt. Also würde er alles tun, um das Geschenk rechtzeitig abzuholen, auch wenn das bedeutete, sich um fünf Uhr nachmittags durch die komplett überfüllte Mall zu quetschen, in der Last Christmas auf Dauerschleife durch die rasselnden Lautsprecher lief und alles was sich nicht wehren konnte, dekoriert wurde (So im Sinne von...selbst der Boden war mit roten Teppichen ausgelegt und immer mal wieder gab es einen großen Bogen aus Weihnachtsschmuck, durch den man hindurchging).

Die Stände von irgendwelchen Firmen, die ihre Produkte an Leute verkaufen wollten, die leichtgläubig waren und genug Zeit hatten sich zum Beispiel die Haare stylen zu lassen, ganz umsonst, hatten ungefähr um das Fünffache zugenommen und die ganzen Touristen, die für Weihnachten nach London gekommen waren, wurden auch unglaublich davon angezogen.

In diesem Moment klingelte Louis' Handy und er fuhr sich gestresst durch die Haare und zog das Ding aus seiner Jackentasche. Es war sein Chef.

Mit einem Seufzen ging er dran und versuchte sich auf die Stimme von James zu konzentrieren, auch wenn es um ihn herum unglaublich laut war.

Er hielt sich das freie Ohr zu und fragte nochmal nach was James gerade gesagt hatte.

Okay, er musste auch noch in einer Stunde bei einem kurzfristigen Meeting sein. Klar. Er hatte ja nicht sonst schon genug zu erledigen, was bis morgen fertig sein musste.

Er versicherte James nur, dass er da sein würde und ließ sein Handy schnell wieder in seiner Tasche verschwinden. Wo war denn dieser dumme Möbelladen, wo er hinmusste?

Alle berichteten immer, dass Weihnachten so toll war, weil alles entschleunigt wurde und die Zeit irgendwie langsamer verging und man sich den Menschen, die man liebte viel mehr widmen konnte und bla bla bla, Louis könnte kotzen.

Er merkte davon gar nichts. Alles was er spürte war Stress pur. Den ganzen Tag lang.

Er stand immer auf, duschte kalt und nur drei Minuten, weil er für mehr keine Zeit hatte, holte sich auf dem Weg zur Arbeit einen Kaffee mit zwei Espressoshots, um immerhin irgendwie ansprechbar zu sein. Dann arbeitete er den ganzen Tag lang, fuhr von einem Standort zum nächsten, um allen die neuen Ideen vorzustellen, nur damit sich dann für eine entschieden wurde und er endlich anfangen konnte alles in die Gänge zu setzen. Und abends fiel er dann geschafft ins Bett, mit noch mehr zu tun als am Morgen. Er hatte das Gefühl egal wie viel er arbeitete, es wurde einfach nicht weniger.

Nein, Louis spürte von dieser Magie, von der immer alle sprachen gar nichts. Er hatte ja nicht mal frei bis zum 24., den ganzen 23. musste er noch arbeiten und so wie er sich kannte würde er auch seinen Geburtstag nur vorm Schreibtisch verbringen, um wenigstens irgendetwas fertig zu kriegen.

Dementsprechend mochte er Weihnachten nicht besonders. Ja, er liebte es seine Familie zu sehen und alles, aber er verband diese Zeit des Jahres hauptsächlich mit Stress und dem Tod seiner Mutter.

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