5. türchen - ice skating

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„Harry, wo bleibst du?" Ungeduldig drehte Niall sich um und ich verdrehte nur die Augen. Die Anderen standen schon in der Schlange und ich stellte mich dazu.

„Ja, Entschuldigung, ich musste meinen Schuh zumachen, aber es hat ja keiner auf mich gewartet."

„Sorry", meinte Amelia entschuldigend und ich seufzte nur. „Schon ok."

„Mach das nächste Mal halt ne Doppelschleife, dann passiert sowas nicht", gab Zayn mir einen sehr hilfreichen Ratschlag und während Liam nur lachte und ihn von hinten umarmte, um seine Hände in den Taschen von Zayns Jacke aufzuwärmen verdrehte ich nochmal die Augen.

Wussten die vier eigentlich nicht wie anstrengend das hier für mich war?

Als nur Liam und Zayn zusammen gewesen waren war es ja noch okay gewesen, aber dass Niall und Amelia jetzt auch ein Paar waren, machte es mir nicht gerade leicht. Ich war die ganze Zeit das fünfte Rad am Wagen.

Durchgehend. Und ihnen schien es nicht mal aufzufallen. Jetzt hatten sie nämlich auch einfach so entschieden, dass es doch eine tolle Idee und super romantisch wäre alle zusammen Schlittschuhlaufen zu gehen.

Da gab es meiner Meinung nach nur zwei Probleme:

1. war es nicht gerade romantisch alleine Schlittschuh zu laufen. Ich konnte ja schlecht mit mir selber Händchen halten und niedliche Fotos machen (obwohl...das wäre doch auch mal ne Art von Protest...vielleicht würde ich das machen).

Und 2. konnte ich es halt einfach wirklich nicht gut. Ich war unsicher auf dem Eis, fiel ständig hin und deshalb fand ich die Idee auch nicht so schön.

Die Anderen hatten allerdings echt eine schöne Eislaufbahn rausgesucht, das musste ich ihnen lassen. Sie war im Park unter freiem Himmel und wurde vom Sportstadion gesponsert, weil hier irgendeine Weihnachtsfeier des Eiskunstlaufvereines stattfinden würde. Zusammen mit dem Schnee rundherum und der weihnachtlichen Kälte gab es wirklich ein schönes Bild ab. Vor allem wenn die Sonne auf- oder unterging so wie gerade, weil sich dann nicht nur der Himmel wunderschön verfärbte, sondern das Eis die Farben auch widerspiegelte.

Allerdings war es deshalb natürlich auch sehr beliebt.

Und jetzt standen wir in der Schlange, die gefühlt fünf Kilometer lang war.

Und ich fror mir hier den Arsch ab, weil ich zu dumm gewesen war mir Handschuhe mitzunehmen, während meine Freunde alle durch Küssen und Kuscheln warm blieben. Ich verdrehte die Augen und zog mein Handy aus der Hosentasche, um mich davon abzulenken, dass ich so alleine war.

Wir rückten nur wirklich langsam vor, aber nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich alle Stories auf Instagram durchgeklickt hatte (also wirklich eine Ewigkeit) waren wir dann endlich an der Reihe.

Während Niall von allen das Geld einsammelte und dann bezahlte, sah ich schon besorgt zu den vielen Menschen, die auf dem Eis ihre Runden liefen und seufzte. Ich hatte keine Lust.

Aber was tat man nicht alles für sein Sozialleben?

Wir konnten durchgehen und weil nur Amelia und Liam ihre eigenen Schlittschuhe hatten, gingen wir noch zum Verleih, bei dem die Schlange überraschenderweise sehr kurz war. Als der Typ hinter der Theke nach meiner Schuhgröße fragte, hätte ich am liebsten einfach „Nein, danke" gesagt, aber ich riss mich zusammen und nahm dann mit einem gequälten Lächeln die Schuhe an, die er mir reichte.

Ich folgte meinen Freunden zu den Bänken und wechselte dann meine Fußbekleidung. Zu sehen wie Amelia Niall dabei half (seine Schlittschuhe richtig schnürte) und er sie dafür küsste, ließ mich nur nochmal seufzen.

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