8. türchen - but the very next day you said you were gay

1.8K 180 117
                                    

Louis sah nervöser aus als Harry ihn jemals gesehen hatte. Er knackte ununterbrochen mit den Fingerknöcheln, spielte mit dem Saum seines Shirts herum und vermied Augenkontakt.

Seine Stimme hatte sogar leicht gezittert als er Harry gerade gefragt hatte ob sie reden könnten.

Es wirkte fast als würde Louis mit Harry Schluss machen wollen.

Dumm nur, dass das gar nicht im Bereich der Möglichkeiten lag. Harry und Louis waren nämlich nicht zusammen.

Louis war einfach Harrys bester Freund. Schon seit Ewigkeiten. Und sie kannten sich in- und auswendig, sie vertrauten sich blind und konnten sich alles erzählen, deshalb verstand Harry auch nicht warum Louis so nervös aussah.

Es brachte ihn ziemlich aus dem Konzept, sonst war Louis nämlich immer der viel Selbstbewusstere von den beiden.

„Okay? Und..." Harry räusperte sich leise. „Und worüber?"

Er sah wie Louis schluckte, sah seinen Adamsapfel hüpfen und legte den Kopf schief.

„Über...über mich." Louis biss sich auf die Unterlippe und Harry nickte nur langsam.

„Über dich. Okay. Alles klar."

„Aber nicht so, das ist...wir sollten lieber..." Louis sprach seinen Satz nicht zu Ende, sondern griff nach Harrys Hand und zog ihn hinter sich her in Harrys Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch setzte.

Harry setzte sich neben ihn.

„Also, Lou, was gibt's?"

„Ich...also ich..." Louis seufzte frustriert und ließ Harrys Hand los.

„Warum ist das denn so schwer?", flüsterte er, vermutlich fast mehr zu sich selber, als dass Harry es wirklich hätte hören sollen.

Verständnisvoll lächelte er sanft. „Brauchst du ein bisschen Zeit?"

Louis sah ihn an und verzog nachdenklich den Mund. „Ich..." Er sprach nicht weiter.

„Ich hab nämlich eh ein bisschen Hunger, kann ich mir was zu essen nehmen?", fragte Harry. „Und du sammelst dich einfach in der Zeit?"

Louis sah ihn an und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Ja, vielleicht ist das eine gute Idee."

„Okay." Harry schenkte ihm noch einen aufmunternden Blick, dann stand er auf und begab sich in die Küche. Er war bei Louis eigentlich genauso zu Hause wie bei sich und freute sich als er Louis' Mutter traf, die sich gerade einen Kaffee machte.

„Oh hallo Jay", meinte er, lächelte und sie erwiderte es genauso breit.

„Hallo Harry. Schön, dass du da bist."

"Ich nehm mir was zu essen, ja?"

„Oh klar, bedien dich." Sie machte eine Handbewegung zum Kühlschrank und schüttete dann das Wasser vom Wasserkocher in die French Press Maschine.

Harry öffnete den Kühlschrank und nahm sich einen Joghurt. Dann ging er zur Besteckschublade und holte einen Löffel heraus. Was bedrückte Louis denn so? Er wusste doch, dass es nichts gab was Harry irgendwie dazu bringen könnte Louis nicht mehr zu mögen.

Gedankenverloren lehnte er sich an die Theke und zog den Aludeckel von seinem Joghurt, Jay lächelte ihm nochmal zu und verließ dann die Küche.

Kurz starrte Harry auf die Weihnachtsdeko, die auf der Fensterbank stand. Er grübelte schon seit Tagen was er Louis denn dieses Jahr schenken konnte, aber ihm fiel einfach nichts ein.

larry adventskalender 2o20Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt