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Als er wieder erwachte, war wieder alles still und dunkel. Lange lag er nur da und lies seine Gedanken ziehen. Was war real und was hatte er nur geträumt?

Da war wieder dieses dumpfe Geräusch. Er konnte die Anwesenheit einer Person spüren. Warum sagte sie denn nichts?

Ein komisches Gefühl breitete sich auf seinem Körper aus. War das Magie? Was geschah mit ihm? Kämmte gerade jemand seine Haare?

Langsam sickerte die Erkenntnis durch. War er in einem Krankenhaus? Vielleicht für immer gefangen in seinem eigenen Körper? Panik stieg in ihm auf. Er konnte weitere Zauber spüren. Warum sprach keiner mit ihm? Was passierte hier? Irgendwann schlief er vor Erschöpfung wieder ein. Als er das nächste mal erwachte war es wieder ruhig. Nur dieses beständige ticken.

Da war wieder dieses Geräusch. "Werte un.. Mr. ..." 

"Ok danke ... Harris sie .... dann gehen."

Langsam ergaben die Stimmen mehr Sinn. Aber noch immer war es sehr anstrengend Ihnen zu folgen. Die weibliche Stimme verschwand wieder. Die männliche Stimme sprach irgendwelche Zauber. Sehr viel Ahnung von Medizin hatte er nicht, aber es klang nach Diagnosezaubern.

Da war wieder das Geräusch. "Guten Mor... Jo."

"Guten Morgen ...ne." Die Beiden schienen sich zu kennen. Ihrer Unterhaltung konnte er entnehmen, dass seine Werte wohl besser wurden. Hieß das er würde wieder erwachen. "Mach dir ... so viele ... gen." Was hatte der Heiler gesagt? Er hatte wieder nicht alles verstanden. "Die Hoffnung, stirbt zu letzt." Sagte sie sehr stockend. Dies gab ihm die Möglichkeit alles zu verstehen. Wem gehörte nur diese Stimme?

Sie kam näher. "Guten Mor... fessor. Wie ... es Ihnen." Sie lies eine Pause, als würde sie tatsächlich eine Antwort erwarten. "Ich ge... mal." Hörte er noch den Heiler und das nun schon so vertraute Geräusch der Tür.

"Sie müs... wachen. Wir .... chen Sie." Ihr Stimme klang so unendlich erschöpft. Wie gerne würde er sie trösten. Moment er war immer noch Severus Snape. Er würde niemanden trösten. Als ob sich jemand von ihm trösten lassen würde.

"Ich weiß ...., ob sie .... geschichten ..." Wenn er sie nur besser verstehen könnte. Leise begann sie wieder zu lesen. Schnell erkannte er Shakespeare. Sie las ihm Shakespeare vor? Niemand wusste, dass seine Werke in seinem Kerker standen. Wenn sein Kerker noch stand. 

Er lies sich fallen und lauschte ihrer Stimme. Sie strahlte so eine Stärke aus. Er klammerte sich an diese Stimme, wie an einen Strohhalm. Sie half ihm sich wieder lebendig zu fühlen. Doch auch diese Einheit ging viel zu schnell vorbei. Wenn er schätzen müsste, würde er tippen das sie fast 2 Stunden da war. Aber ihm graute es vor dem Moment, wenn die Stille wieder eintrat. 

Langsam sprach die Stimme wieder zu ihm. Wenn sie so ruhig und langsam sprach, konnte er ihr gut folgen. "So Professor, das war es für heute. Ich muss wieder nach Hogwarts beim Aufbau helfen. Heute werde ich mit der Bibliothek beginnen. Madam Pince hat die Schule nach dem Krieg leider verlassen."

Er spürte ein brennen an der Hand. Sanft strich etwas über seine Hand. Dieses Gefühl war so intensiv in dieser ruhigen Umgebung. Plötzlich brannte seine Stirn. Und dann war es wieder ruhig, sie war gegangen.

Hatte sie ihm gerade einen Kuss auf die Stirn gegeben? Aber warum? Wer würde die alte Fledermaus schon freiwillig berühren? Dieser Gedanke schmerzte ihn, auch wenn ein Severus Snape dies wohl nie zugeben würde. Er fühlte etwas kaltes an seiner Wange. Nach einer Weile traf ihn die Erkenntnis, er weinte. Also war sein Körper wohl doch noch nicht ganz taub.

Nach der SchlachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt