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Angestrengt dachte Hermine nach. Beide Male hatte er sich bewegt, als sie ihn im Gesicht berührt hatte. "Sie mögen es nicht, wenn ich ihr Gesicht berühre?" Sie ließ die Frage im Raum stehen.

"Damit kann ich umgehen, wenn sie das aus der Reserve lockt. Auch wenn sie mir wahrscheinlich jeden Fluch aufhetzten werden, welchen sie kennen." Sie musste sich beeilen, das Team würde jeden Moment hier sein. Sie überbrückte den letzten Abstand und legte ihre Lippen auf die seinen. Sanft und verzweifelt küsste sie ihn, in der Hoffnung ihm eine Reaktion zu entlocken. Seine Hand schloss sich fest um ihre, sie holte überrascht Luft, als der Schmerz stärker wurde. In dem Moment flog die Tür auf. "Miss Granger gehen sie nun bitte."

"Ich kann nicht Schwester," erwiderte Hermine und zeigte auf ihre gequetschte Hand. Es schien als wäre seine Muskulatur in dieser Position erstarrt. Selbst wenn sie gewollt hätte, und das wollte sie definitiv nicht, hätte sie sich nicht lösen können. 

Die Heiler und Schwester sprachen alle möglichen Diagnosezauber über ihn. "Sein Kreislauf ist stabil, seine Magie und seine Werte auch. Ich versuche seine Muskulatur zu locken." Dabei sprach der Heiler einen Zauber über Severus seine Hand. Langsam löste sich sein Griff und Hermine zog ihre Hand raus. 

Nun hatte sie keine Ausrede mehr und musste den Raum verlassen. Sie ging in ihr Zimmer und kuschelte sich in ihr Bett. Hoffentlich erwachte er. Leise liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Wenn er erwachte, würde er sie bestimmt fort schicken. Auch wenn sie nicht einordnen konnte warum, schmerzte sie der Gedanke mehr als sie sich es je hätte vorstellen können. 

Letztendlich forderte ihr Körper seinen Tribut und sie schlief ein. Wenige Stunden später wachte sie immer noch total erschlagen auf. Plötzlich hatte sie die Situation vom letzten Abend wieder vor sich. "Joo?"

Es dauerte fast eine Viertelstunde, ehe Jo an ihrem Bett erschien. "Ist er wach?" 

Doch Jo schüttelte den Kopf. "Seine Werte sind super, er sollte eigentlich aufwachen, aber wir konnten ihm keine Reaktion entlocken."

"Dann lasst mich zu ihm." Flehend sah Hermine ihn an.

"Zu dem Entschluss sind wir auch gekommen. Wenn du einverstanden bist, würden wir dein Bett in sein Zimmer verlegen. Dann müssen wir dich nicht suchen und vielleicht kannst du ihm noch eine weitere Reaktion entlocken. Jeder Muskel der bewegt wird, ist ein Schritt zum aufwachen. Wir sind ziemlich sicher, das nur seine eigene Seele ihn noch am aufwachen hindert. Er ist wohl noch nicht bereit dazu." Hermine nickte und mit einem Schlenker ihres Stabes, waren ihre Bücher wieder in ihrer Tasche verstaut. "Ich gehe mich nur kurz frisch machen."

"In Ordnung ich veranlasse der weile, dass die Zimmer umgeräumt werden. "

20 Minuten später stand Hermine frisch geduscht und neu eingekleidet wieder in seinem Zimmer. "Guten Morgen Professor. Wie ich sehe sind sie immer noch nicht wach? Und ich dachte wirklich, dass sie es gestern geschafft hätten." 

Langsam trat sie an sein Bett und nahm seine Hand. Die andere legte sie ihm vorsichtig auf die Wange. Behutsam strich sie ihm eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Sie spürte eine Art Unruhe, welche von ihm Ausging. Sie küsste ihn auf die Stirn und seine Finger zuckten. Langsam küsste sie sich abwärts in Richtung seines Mundes. Als sie diesen erreichte, schloss sich seine Hand erneut um sie. "Severus, bitte wach auf. Wir brauchen dich. Bitte." Erneut küsste sie ihn. Sie legte alle Verzweiflung die sie empfand in einen Kuss, der nicht erwidert wurde.

Allmählich begann ihre Hand zu schmerzen, aber es war ihr egal. Dies war ein kleiner Preis für alles was er durchleiten musste. Vorsichtig setze sie sich auf sein Bett und schmiegte sich langsam an seine Seite. Die freie Hand legte sie über seine Brust. Sie war so erschöpft und dämmerte weg. Im Schlaf kuschelte sie sich noch näher an Severus. 

Nach der SchlachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt