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Er hatte immer gedacht sterben wäre einfach. Schmerzhaft ja. Aber danach hätte er endlich Ruhe. Doch so war es nicht. War das die von Muggeln beschriebene Hölle? Kein Feuer oder dergleichen. Nur absolute Stille. Um ihn war alles dunkel. Er spürte seinen Körper, aber er konnte ihn nicht bewegen. Er hörte seine Umwelt, aber da waren fast keine Geräusche. Es fühlte sich an, als wäre er seit Stunden in diesem Zustand. Er hört nur ein regelmäßiges klicken? Für eine Uhr war es zu schnell. Er wusste nicht was dieses Geräusch war. Wie sein Körper, gehorchte ihm auch seine Stimme nicht.

Er hatte viele schlimme Dinge getan. Das war nun wohl seine Strafe.

Er hing weiter seinen Gedanken nach. Nun hatte er keine Ablenkung mehr, er musste sich allen Gedanken stellen, die er die letzten Monate erfolgreich verdrängt hatte. Warum hatte Albus ihn dazu gezwungen? Nie hatte er eine schwerere Aufgabe gehabt. Ob es Potter geschafft hatte? Oder herrschte nun der dunkle Lord über das Land? Beim Gedanken daran schauderte es ihm.

Vielleicht hätte er noch härter kämpfen müssen. Vielleicht hätte er dann Lilly nach seinem Tot noch einmal sehen können. Er wollte sich entschuldigen und Abschied nehmen. Schon lange fühlte er keine Liebe mehr. Nur noch Verpflichtungen und es wurde Zeit für einen ruhigeren Abschnitt.

So hing er lange seinen Gedanken nach, als er ein Geräusch hörte. Es klang dumpf und sehr gedämpft. Und dann? Waren das Schritte, war jemand hier? Er versuchte sich bemerkbar zu machen, doch kein Laut und keine Bewegung war auch nur zu erahnen. Wie durch Watte hörte er eine Stimme, nein zwei. Er konnte sie nicht wirklich verstehen. Es waren ein Mann und eine Frau. Mit jeder Sekunde gewöhnte sich sein Körper mehr daran und allmählich wurden die Stimmen klarer, auch wenn sie sehr leise waren. Eine davon kam ihm bekannt vor.

Dann hörte er wieder ein Geräusch. Waren sie wieder gegangen? Nein er hörte sie noch.

Wie ein Feuer brannte seine Wange, als ihn etwas berührte. Er spürte wie sein Kopf angehoben wurde. Dann lief eine brennende Flüssigkeit seinen Hals hinab. Was war das? Was machten sie mit ihm? Die Flüssigkeit fraß sich durch seinen Körper. Er konnte regelrecht spüren, wie sie sich bis in den letzten Winkel ausbreitete. Langsam ließen die Schmerzen wieder nach. Sein Körper fühlte sich an als würde er schweben. 

Dann folgte wieder ein dumpfes Geräusch. Eine Tür?

Die weiblich Stimme sprach mit ihm. Er war nicht in der Lage ihr zu folgen. Aber sie klang ruhig und freundlich. Und irgendwie bekannt.

Unaufhörlich redete die Stimme mit ihm. Oder nein, es klang als lese sie vor. Langsam entspannte sich Severus und lauschte der Stimme. Das war viel angenehmer, als diese Stille davor. Allmählich verstand er mehr. Es ging wohl um Zaubertränke. Er hörte einzelne Zutaten. 

Aber der Trank sagte ihm nichts. Von der Wirkung verstand er nicht alles. Er hasste es, dass sein Kopf im Moment so langsam war. Viel zu schnell endete die Stimme. Er hatte kein Zeitgefühl mehr, aber sie sollte weiter sprechen.

Wieder dieses Feuer, diesmal an seiner Hand. "Bis M... Profes.. ."

Hatte sie sich gerade verabschiedete? Bis.. wann? Vielleicht schon morgen? Wie lange würde das dauern? Dutzende Fragen bildeten sich in seinem Kopf. Er spürte wie sehr ihn das ganze angestrengt hatte, langsam wurde er in einem Strudel gezogen und schlief ein. 

Nach der SchlachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt