40

2.2K 103 14
                                    

"Severus? Warum hat Hermine gerade fluchtartig das Haus verlassen?"

Warum konnte sie ihn nicht erst einmal seine Gedanken sortieren lassen. Was war das gerade gewesen?

Seit wann war Hermine so forsch? Und seit wann nannte er sie eigentlich beim Vornamen? Es wurde wirklich Zeit, dass sein Verstand den Dienst wieder aufnahm.

"Wie es scheint fand sie diesen kleinen Zauber nicht so toll." Dabei zeigte er in einer mehr als sarkastischen Geste zur Decke. 

"Ach und deshalb liegst du hier halb auf dem Sofa, mit einem Gesicht als hättest du einen Geist gesehen. Ich hab dich ja wirklich immer für intelligent gehalten. Aber im Moment stellst du echt dämlich an. Da gibt es diese junge, intelligente und attraktive Frau, die dich Merlin weiß warum, mag. Und du bekommst es einfach nicht auf die Reihe.

Auch wenn du das nicht hören möchtest, Lilly war nie die Richtige für dich. Du hast deine gefühlte Schuld mehr als nur beglichen. Jetzt bekomm deinen Hintern endlich hoch und fang an zu leben." 

Mit diesen Worte hatte sie sich umgedreht und war aus dem Zimmer gestürmt. Das Nächste was er vernahm war das Knallen der Tür. 

Severus ließ sich wieder ins Polster sinken und rief sich einen Feuerwhiskey.

Meinte sie das Ernst? Glaubte sie tatsächlich er hätte eine Chance bei einer Frau wie Hermine? Das war doch lächerlich. Er könnte glatt ihr Vater sein. Sie war so jung und hübsch. Sie hatte doch die freie Auswahl. Was sollte sie von einem alten und verbitterten Mann wollen?

Er war grausam und hart, dass würde sie nicht aushalten. Aber bewies sie ihm nicht seit Monaten das Gegenteil? Aber er war ihr Lehrer nicht mehr! Und doch suchte sie ihn in seinen Träumen heim. Er konnte es nicht leugnen, dass sie zu einer anziehenden jungen Frau herangewachsen war. 

Aber er hatte sich geschworen nie wieder Gefühle für eine Frau zuzulassen. Gefühle führten doch immer dazu, dass man verletzt wurde.

Langsam schloss er die Augen und versuchte sich zu entspannen. Sofort sah er die Szene wieder vor sich. Hermine wie sie auf ihn zu trat. Wie sie ihn küsste. Mit einer Leidenschaft, die er ihr nie zugetraut hatte. Wie sie förmlich auf seinen Schoß fiel. Und wie er völlig überfordert den Kuss erwidert hatte. 

Er riss die Augen wieder auf. Diese Szene würde garantiert nicht zu seiner Entspannung bei tragen. Wenn er sich daran erinnert, wie warm und weich sich ihr Körper an ihn geschmiegt hatte.

Ihre Lippen waren wirklich so weich. Hatte er damals nicht geträumt? Hatte sie ihn im Krankenhaus geküsst? So lange schon verdrängte er diesen Gedanken. Nach dem Aufwachen war er ein Krüppel gewesen. Noch immer hatte sich sein Körper nicht richtig erholt. Und doch fühlte er sich lebendiger denn je.

Verdammt, das lief alles in die ganz falsche Richtung. Vielleicht sollte er schnell kalt duschen. Das würde seine Gedanken ordnen und die falschen Gedanken wegspülen.

Er würde sich bestimmt nicht wie ein liebes kranker Teenager aufführen und ihr nachlaufen. So weit würde es bestimmt nicht kommen. 

Frustriert stellte er eine halbe Stunde später fest, dass die Dusche nicht viel bewirkt hatte. Allein der Gedanke an die letzten Stunden ließ Teile von ihm lebendig werden, die er lieber zum Schweigen bringen würde.

Die nächsten beiden Tage verdrückte er sich in sein Labor. Damit konnte er allen aus dem Weg gehen. Naja allen außer seinen Erinnerungen. 

Er erschrak als eine Eule an sein Fenster klopfte. Als er dieses öffnete, sah er Stirnrunzelnd, dass diese einen Heuler dabei hatte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Schnell nahm er dem Tier den Brief ab und entließ es. Dann legte er einen Muffliato über sein Labor und öffnete den Brief.

Sofort donnerte ihm eine wohlbekannte Stimme entgegen.

"Severus Snape. Was auch immer du angestellt hast, beweg deinen Hintern nach Hogwarts und sprich mit Hermine. Sie steht total neben der Spur und will nicht erzählen was los ist. Gestern Abend hat sie ihr halbes Labor in die Luft gejagt und es war nur Poppys schnellem Einsatz zu verdanken, dass sie keine Schäden davon trägt. Trotzdem wird sie die nächsten Tage auf der Krankenstation verbringen. 

Seit Weihnachten ist sie schon so verstört und heute habe ich von Eileen erfahren, dass sie bei euch gefeiert hat.

Also leugne erst gar nicht, dass es mit dir zu tun hat UND BRING DAS IN ORDNUNG."

Hochachtungsvoll

Minerva McGonagall

Schulleiterin von Hogwarts 

Schule für Hexerei und Zauberei


Ja spielten denn nun alle verrückt? Was hatte er denn damit zu tun? 



PS: Ihr Lieben ab Morgen startet der gemeinsame Kalender von @Lululuci2604 und mir. Also schaut vorbei und erlebt täglich einen kleinen One Shot aus dem Harry Potter Universum.

Morgen erwartet euch Türchen Nummer eins bei mir, übermorgen dann Nummer zwei bei @Lululuci2604. Ich wünsche euch eine schöne Weihnachtszeit.

Nach der SchlachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt