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Mittlerweile war es Mitte Dezember. Langsam verfielen alle in Weihnachtsstimmung, umso mehr sank die Stimmung eines gewissen Professors, der das alles für Firlefanz und Zeitverschwendung hielt. 

Summend hörte er sie den Gang hinauf kommen. Bei Merlin war das ein Weihnachtslied? Konnte er nicht wenigstens in seinen eigenen vier Wänden davon verschont bleiben?

"Sobald sie mit diesem Gejaule fertig sind, können wir ja beginnen!" Dieser Blick. Wenn sie nur könnte wie sie wöllte.

"Da Weihnachten ja das Fest der Liebe ist, hat Poppy alle Hände voll zu tun. Einige missverstehen dies wohl und so kursieren wieder dubiose Weasley Pralinen in Hogwarts. Dagegen benötigt Poppy Tränke. Also was würde ich wohl tun, wenn ein "Liebes kranker" Schüler vor mir steht?" Ich versuchte sie regelrecht mit meinem Blick zu durchbohren. Wenn ihre Freunde nicht solch einen Blödsinn herstellen würden, wäre die ganze Arbeit nicht nötig. 

"Ihnen einen Vortrag halten, wie sie gedankenlos alles essen können, ihnen Hauspunkte abziehen, nachsitzen aufbrummen und dann ein Gegenmittel holen." Auch wenn der Großteil nur genuschelt war, wusste sie, dass ich sie verstanden hatte. 

"Zu Schade bei Ihnen ist dies ja leider nicht mehr möglich. Aber vielleicht sollte ich überlegen, ob ich Ihnen noch ein praktisches Semester anbiete." Zischte ich gefährlich leise.

Langsam wich ihr die Farbe aus dem Gesicht.

"Da man nicht sicher weiß, welcher Trank in den Pralinen ist, gibt es nur 2 Möglichkeiten. 1. Man benutzt einen Besoar, was ziemlich teuer ist oder 2. man braut ein Gegenmittel. Da wir wie schon erwähnt nicht wissen, welcher Trank abgefüllt wurde, muss dieses möglichst viele Tränke abdecken und stark sein. Der stärkste Liebestrank ist Amortentia. Also sollte sein Gegenmittel auch das wirksamste sein. Sir." Noch immer hatte sie die Hände zu Fäusten geballt. Sie hatte heute wohl wirklich gute Laune.

"Schon besser. Wie braut man das Gegenmittel?" Herausfordernd sah ich sie an.

"Ich vermute, dass Amortentia die Grundlage ist. Leider gibt es dazu nichts im Lehrbuch. Sir." 

"Richtig zuerst wird Amortentia gebraut und dieser wird zum Gegenmittel abgewandelt. Also dann mal los. Fangen sie an." Langsam weiteten sich ihre schönen Rehaugen. 

Merlin Severus. 

"Nun was ist? Brauchen sie die Aufgabe schriftlich? Miss Granger."

"Nein Sir. Aber dieser Trank ist sehr gefährlich. Ein Fehler beim brauen könnte schlimme Folgen haben..."

"Dann machen sie keinen!" unterbrach ich sie grob. Nur langsam begann sie die Materialien zusammen zu suchen. Da dieser Trank wirklich gefährlich sein konnte, beantwortete ich ihr sogar ihre Fragen. Nach drei Stunden stieg langsam spiralförmiger Dampf auf. Der Trank war fast fertig. Nur noch rühren und die letzten Tropfen hinzu geben.

Der ganze Raum roch nach alten Büchern. Nach Zaubertrankzutaten und nach Lavendel? Seit wann roch der Trank nach Lavendel? Langsam trat ich einen Schritt näher und atmete den Rauch tiefer ein. Ja eindeutig Lavendel. Genau wie..

Nein das konnte nicht sein. "Wonach riecht der Trank?" säuselte ich in ihr Ohr. 

Nervös tippelte sie vor dem Kessel. "Nach der Bibliothek, nach Pfefferminztee und nach Kräutern Sir." Wieso wurde sie bei den Worten immer nervöser? Und warum roch ihr Parfüm nach meinem Trank? Langsam trat ich noch einen Schritt auf sie zu.

Leicht benebelt sah ich, wie ihr die Pipette aus der Hand rutschte. Doch ich war nicht schnell genug. Der Trank brodelte und immer mehr Rauch stieg auf.

Roch sie schon immer so gut? Langsam dreht sie sich um und sieht mich mit ihren großen Augen an. "Entschuldigung Professor." Ihr Blick ist so intensiv. Meine Atmung wird immer ruhiger und ich versinke im braun ihrer Augen. Wie von einem Magneten angezogen trete ich noch einen Schritt auf sie zu. Ihre Hand legt sich auf meine Brust und nun kann ich ihr Parfüm noch intensiver riechen. 

Verträumt schließt sie ihre Augen, legt den Kopf schief und kommt mir immer näher. 

Nach der SchlachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt