Kapitel 33

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Ich setzte mich auf die Couch im Wohnzimmer & schaute mir gemütlich eine Netflix Serie an, doch meine Gedanken blieben immer noch bei Dunya. Plötzlich kam sie mit Mikail an der Hand aus dem Schlafzimmer raus & ich blickte sie nur empört an. "Nein Dunya, zieh das aus!" Sie lächelte mich amüsant an. "Nö, ich zieh an was ich will!" Mir kam die Wut hoch. "Zieh das aus habe ich gesagt!" Sie ignorierte mich & es machte mich nur wütender. "Ich bring die Kinder jetzt weg. Bis später." Sie kam auf mich zu & gab mir einen Kuss. Sie lief raus & das ganze Haus roch jetzt nach ihrem Parfüm. Diese Frau! Was mach ich jetzt nur mit ihr?!

Dunya

Ich ging mit den Jungs zum Auto & machte laute Musik an. Lange hatte ich mich nicht mehr so frei gefühlt & verdammt dieses Gefühl ist einfach nur geil! Ich zog meine Sonnenbrille runter, öffnete die Fenster & fuhr mit quietschenden Reifen weg. Ich lachte nur, Milo muss jetzt bestimmt ziemlich sauer sein, aber es war mir egal. Ich bin auch nur ein Mensch mit Bedürfnissen nach Freiheit. Damals durfte ich nicht viel wegen meinen Eltern, aber jetzt? Verdammt nochmal ich hatte 2 Kinder, einen Mann & dazu noch ein Haus! Ich bin Erwachsen genug um über mein Leben selbst bestimmen zu dürfen! Milo hatte es nicht geschätzt das ich ihn gerettet hatte & es machte mich sauer & traurig zugleich. Mach ich etwas bin ich scheiße, mache ich nichts, bin ich auch scheiße. Ab jetzt werde ich es keinem mehr recht machen, ich lebe einfach mein Leben.

Ich ließ die Kinder ab & die Erzieherinnen blickten mich nur mit komischen blicken an. Ich behielt innere Ruhe. Durfte sich denn eine Frau mit Kindern nicht hübsch machen? Es war nicht einmal schlimm was ich an hatte. Ich lief aus dem Kindergarten raus & fuhr mit dem Auto weiter.

Ich blieb an einer roten Ampel stehen & hörte gerade ganz laut Deutschrap. Ich rappte mit & plötzlich hörte ich wie jemand neben mir seine Musik noch lauter machte. Ich blickte rüber zu dem anderen Auto & sah in Meeresblaue Augen. Ich lachte & drehte die Musik nur noch lauter auf, ich zeigte ihm dabei meinen Mittelfinger & er lachte auf. Er drückte auf sein Gas pedal um mich herauszufordern. Zum Glück hatte ich Milo's M4er. Die Ampel wurde grün & wir machten ein Rennen. Zuerst war er vorne, doch als ich mehr aufs Gas drückte hatte ich ihn überholt. Ich hupte wie verrückt & er fuhr neben mir her. "Shuuuu schnegggeeee, lass mal da rüber zu Rewe. Ich lad dich auf ein Red Bull ein!" Schrie er mir zu. Ich lächelte ihn herauszufordernt an & drückte auf mein Gas pedal.

Er schmiss mir ein Red Bull rüber & ich lehnte mich an den M4er an. "Ach, ich bin übrigens Azad. Wenn du mich überhaupt noch kennst." Ich lachte auf. "Ach Azad, lang ist's her." Er öffnete sein Red Bull. "Haja, dass letzte mal warst du halb nackt als ich dich gesehen habe." Ich schüttelte meinen Kopf. "Wie würde Shirin David jetzt sagen? Ich war nicht halb nackt, sondern halb angezogen!" Er lachte auf. "Deinen Humor hast du mindestens nicht verloren." Ich blickte beiseite. "Achmann Azad, warum seid ihr Männer nur so undankbar?" Er blickte mich etwas traurig an. "Dunya, du hattest da wirklich nichts zu suchen. Das sind wirklich gefährliche Leute." Ich lächelte fake. "Azad? Du liebst mich doch immer noch oder?" Er blickte mir intensiv in die Augen & blieb eine Weile still. "Dunya, ein Mann liebt nur einmal & wenn er liebt, dann liebt er für immer." Ich stellte mich aufrecht hin & blickte ihm direkt in die Augen. "Wenn du mich liebst..." Ich lief schrittweise auf ihn zu, bis ich so nah war, dass ich seinen Duft vom Parfüm riechen konnte. "Dann würdest du doch auch alles tun, damit ich am leben bleibe oder das es mir gut geht..." Er hielt kurz seinen Atem an & ich blickte hoch zu seinen Meeresblauen Augen, die dieses Funkeln wieder hatten. Jetzt konnte ich seinen Atem auf meiner Haut wieder spüren. "Oder nicht?"

Azad

Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich fühlte mich, als wäre ich in Trance. Ich hatte so ein großes Bedürfnis sie jetzt einfach zu küssen, es war meine Chance! Aber nein. Ich musste Loyal bleiben. Ich trat einen Schritt zurück. "Ja, ich würde selbst mein Leben für dich opfern." Sie lächelte mich an. "Na also. Warum sollte ich Milo dann nicht helfen?" Ich war wütend. Sie hatte die ganzen Gefühle & Emotionen die ich für sie hatte wieder hoch gebracht. Ich drehte mich um, um zu meinem Auto zu laufen, aber diese Gefühle ließen mich nicht los. Ich konnte einfach nicht. Ich musste es machen! Ich drehte mich wieder zu Dunya & lief auf sie zu. Ich nahm ihren Kopf in meine Hand & küsste sie. Ich hatte sie damals schon einmal geküsst, aber dieses Mal war es anders. Dunya war anders, sie hatte sich verändert & meinen Kuss sogar erwidert. Ich ließ sie los & kam mit meiner Stirn an ihre Stirn. Ich blickte direkt in ihre wunderschönen grünen Augen. "Dunya, was ist nur passiert mit dir." Sie blickte mir auch in die Augen & man konnte sehen, dass sie es jetzt schon bereut hatte meinen Kuss erwidert zu haben. Ihre Augen füllten sich mit Tränen & ich drückte sie an mich. "Hör auf zu weinen, keiner muss davon erfahren." Sie erwiderte sogar meine umarmung. Hatte ich geträumt oder war es wirklich die Realität? "Ich glaube du bist mit der ganzen Sache einfach zu überfordert. Das ist einfach zu viel für dich." Sie nickte leicht. Ich wusste, dass sie niemanden zum Reden hatte oder sonst jemanden ausser Milo der sie in den Arm nehmen würde. Auch wenn sie mich gerade 'ausnutzte', verdammt es fühlte sich einfach nur gut an Dunya im Arm zu haben. Wie lange ich geträumt hatte, sie zu küssen oder das sie einfach bei mir war.

MiloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt