Milo

Kapitel 34

Wir hatten uns ja alle so verändert.. ich drückte Dunya nur noch fester an mich & blickte hoch in den Himmel. Manchmal scheint etwas so unerreichbar zu sein, aber doch so nah. Meine Gefühle & Emotionen spielten gerade verrückt. Ich wollte sie niemals mehr los lassen. Der Gedanke kam gerade hoch, wenn ich damals drauf gegangen wäre, dann würde ich jetzt nicht hier stehen mit Dunya in meinem Arm. Niemals werde ich sie los lassen.

Dunya

Ich bin dumm. Einfach nur dumm. Ich könnte mich gerade selbst dafür einfach schlagen. WARUM ZUM TEUFEL HABE ICH DAS GEMACHT?! Ich war einfach am Ende & es hatte gut getan jemanden an meiner Seite zu haben, der mich in den Arm nimmt & mir sagt das alles wieder in Ordnung kommt. Es tat mir gerade so leid für alle, ich musste einfach weg. Weg von allem. Ich stellte mich wieder aufrecht hin & blickte Azad an. "Es tut mir leid." Azad starrte mich mit diesem Funkeln in seinen Augen an. "Ich habe niemals aufgehört dich zu lieben." Ich wischte mir mit meiner Hand die Tränen aus dem Gesicht & kam ihm näher. "Ich werde jetzt für eine Zeit verschwinden." Flüsterte ich ihm in's Ohr. Ich merkte, wie eine Gänsehaut ihn überkam. "Ich werde mit Dilara reden & die Kinder bei ihr für eine zeitlang lassen." Er nickte mir zu. "Wenn du willst komme ich mit." Sagte er voller Trauer. Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, ich brauche diese Einsamkeit um auf meine Gedanken & Taten klar zu kommen. Wie es überhaupt weitergeht." Er blickte etwas traurig auf den Boden. "Wenn du willst, kannst du Milo erzählen was hier passiert ist. Es ist mir mittlerweile egal was er von mir hält." Sagte ich zu ihm. Er blickte mich etwas streng an. Er gab mir einen Zettel rüber mit seiner Nummer. "Jetzt hast du meine Nummer, wenn etwas ist, dann kannst du mich immer anrufen." Ich nickte & umarmte ihn das letzte mal.

Ich kam Zuhause an & packte mir ein paar Sachen ein. Ich hatte mit Dilara geredet & sie fand, dass es eine gute Idee wäre für ein paar Tage oder Wochen weg zu gehen. Sie wusste immer was das Beste für mich war. Ich ließ mein Handy, Laptop usw. Liegen, da mich Ali sonst orten könnte. Ich machte mich auf den weg nach draussen zu Milo's M4er. Milo wird mir fehlen, dann hab ich mindestens sein Auto, wo sein Geruch die Luft dominiert.

Milo

Ich saß mit Emre auf einer Bank, auf der Dunya & ich damals saßen. "Ich weiß einfach nicht was ich machen soll." Emre zündete sich eine Kippe an. "Milo, einerseits hast du sie auch zu unrecht zusammen geschissen." Ich lehnte mich zurück. "Diese Typen sind gefährlich. Es hätte alles auch ganz anders ablaufen können." Emre pustete den Rauch aus. "Würdest du denn nicht auch selbst dein Leben für sie geben?" Ich blickte hoch zu den Wolken. Es wurde still & ich überlegte einen Moment. Hatte Emre recht? So wie ich mein Leben für sie opfern würde, würde sie auch ihr Leben für mich opfern? Ich hatte garnicht darüber nachgedacht. Ich sprang auf. "Hade steh auf, wir fahren jetzt nachhause. Ich muss dringend mit Dunya reden."

Ich öffnete die Haustür & blickte nur in Dunkelheit. Schlafen die alle schon? Ich lief langsam an die Schlafzimmer Tür & machte das Licht dort an. Ich blickte aufs Bett, es lag Dunyas Handy & ihr Laptop da. Was zum Teufel geht hier vor?! Ich rannte zum Kleiderschrank & die Hälfte ihrer Kleidung war einfach weg. Ich rannte in das Kinderzimmer & die Jungs waren auch nicht da. Was hatte das alles zu bedeuten? Hatte sie mich verlassen? Hatte sie die Kinder einfach mit genommen? Ich schmiss mich aufs Sofa & starrte die Wand an. Ich hatte alles kaputt gemacht. Dieses Mal hatte ich wirklich ALLES endgültig kaputt gemacht. Ich wusste nicht mehr was ich machen sollte. Ich holte mein Handy raus & schrieb Emre.

Emre kam bei mir an. "Weißt du nicht wo sie ist?!" Ich schüttelte meinen Kopf. "Was ist mit Dilara? Hast du sie mal gefragt?" Ich rief Dilara an. "Hey Milo." Ich setzte mich aufrecht hin. "Dunya ist weg. Weißt du vielleicht etwas?" Sie hustet kurz auf. "Sie wollte sich eine Auszeit nehmen. Sie wird bald wieder da sein." Plötzlich hörte ich Mikail's Stimme & mir fiel ein Stein vom Herzen. "Sind die Kinder bei dir?" Sie lachte. "Ja, ich wollte dich erst Morgen anrufen, da es schon ziemlich spät war." Ich lehnte mich erleichtert zurück. "Ich komm morgen zu euch." "Tmm, bis morgen dann." Sie legte auf. Ich war zwar ziemlich erleichtert aber auch bedrückte mich etwas. Es war schon so weit gekommen, dass Dunya eine Auszeit brauchte. Ich schwöre bei Gott & allem was ich habe, wenn sie zurück kommt, werde ich alles für unsere Ehe machen damit alles so ist wie früher... Emre starrte mich an. "Na also, alles wird gut." Ich nickte. "Pennst du heute bei mir?" Emre schmiss sich neben mir aufs Sofa. "So wie in den alten Zeiten?" Ich lächelte. "Dieses Mal müssen wir aber nicht unsere Eltern fragen." Er lachte. "& nicht still sein, um jemanden zu wecken." Ich lachte. Er schmiss mir einen Controller rüber. "Willst du in Fifa gegen mich verlieren?" Ich nahm die Challenge an. "Wie du jetzt lügst, ich zerstört dich immer in Fifa!" Er schubste mich. "Sehen wir ja jetzt."

Dunya

Es fing an zu regnen & ich war gerade auf der Autobahn. Mein Ziel war einfach gerade aus, egal wohin hauptsache raus aus der Stadt. Ich machte das Radio an & hörte mir paar oldschool Lieder an. Ich fühlte mich befreit von allem. Befreit von dem ganzen Stress.

Ich wurde langsam müde & beschloss auf einem Parkplatz zu parken wo LKW's parkten. Ich drückte den Knopf um alle Türen zu schließen & schob meinen Sitz weit nach hinten. Ich schlief ein.

Ich wachte von einem lautem Geräusch auf & blickte in ein verzweifeltes weibliches Gesicht. Sie schrie nach Hilfe & klopfe gegen die Beifahrer Scheibe. "Bitte hilf mir!" Ich entriegelte die Türen & sie stieg komplett durchnässt & leicht bekleidet ein. "Bitte fahr hier weg. Los bitte." Sie machte einen ziemlich verzweifelten Eindruck auf mich. Ich startete den Motor & fuhr mit quietschenden Reifen davon. Im Rückspiegel konnte ich sehen, wie ein Auto uns verfolgte & ständig die Lichthupe benutzte.