Chester's PoV:
Frech leckte ich mir über die Unterlippe während ich ein Mädchen, welches ein hautenges, bordeauxrotes Kleid trug, beobachtete. Wieder befand ich mich auf einer Party. Da mir in den letzten Wochen alles zu viel geworden war, versuchte ich mich dadurch abzulenken. Noch immer war ich im Unklaren darüber wie es Mike ging, zahlreiche Nächte ohne Schlaf hatte ich deswegen durchgemacht. Zu gerne wollte ich ihn wieder sehen, aber ich wusste, dass er mich abgrundtief hasste und mich sicherlich wieder abstoßen würde. So wie beim letzten Mal. Geschockt schüttelte ich den Kopf und bemühte mich darum den Gedanken schnellstmöglich zu vergessen. Mit einem Schluck leerte ich das Glas in meiner Hand und wollte auf das Mädchen zugehen. Mark packte mich jedoch in der letzten Sekunde am Kragen meiner Jacke und zog mich zurück."Wakefield, was soll das?", fragte ich ihn empört und versuchte mich aus dem Griff zu lösen. Der Schwarzhaarige dachte jedoch nicht einmal daran und hielt mich weiter fest. Nach einer langen Rangelei schaffte ich es mich von ihm loszureisen und sah ihn wütend an.
"Was ist eigentlich dein Problem?!", fauchte ich in einem etwas lauteren Ton.
"Chester, was ist nur mit dir los? Hast du ernsthaft vergessen, dass du Mike liebst? Hast du eigentlich schoneinmal darüber nachgedacht, wie es anderen geht?!", schrie er woraufhin ich ein wenig erschrocken zusammenzuckte. Gleichzeitig musste ich ihm jedoch Recht geben. Immerzu kümmerte ich mich nur um mich selbst, die Gefühle anderer waren mir immer egal gewesen. Außer bei Mike. Er war anders als andere und genau das machte ihn so interessant."Verdammt, Bennington! Denk mal darüber nach, wie sehr du ihn liebst! Und gerade jetzt, wo es ihm schlecht geht, bist du nicht für ihn da!", rief er und rüttelt mit beiden Händen an meinen Schultern. Wieder musste ich daran denken, wie egoistisch ich doch war, wie es Mike gehen musste. Es schien als könnte ich seine großen, braunen Augen, in denen ich mich jedes Mal verlieren könnte, direkt vor mir sehen. Die Trübe der Enttäuschung, die sich in ihnen spiegelte.
"Du hast Recht.", seufzte ich und sah ihn reumütig an. Langsam ließ er wieder von mir ab, dann herrschte eine bedrückte Stille zwischen uns. Schweigend wandte ich mich in Richtung der Haustür woraufhin ich einen verwirrten Blick von Mark erntete.
"Wo willst du hin?", fragte er und zog eine seiner Augenbrauen skeptisch nach oben.
"Du hast Recht, Mark. Ich sollte jetzt für ihn da sein.", lächelte ich entschlossen ehe ich das Haus verließ.Ich schloss die Augen während ich die frische Nachtluft einatmete. Die Bäume bogen sich leicht im Wind, die Schatten ihrer kahlen Äste tanzten auf dem Asphalt. Sicherlich würde es nicht mehr lange dauern bis es schneite. Eine Weile stand ich auf der Veranda und sah hinauf zu den Sternen während ich versuchte klare Gedanken zu fassen. Schlieslich entschloss ich mich entgültig dafür, dass ich alles dafür versuchen wollte um Mike wieder zurückzuholen. Ich stieg in meinen Wagen und startete den Motor. Glücklicherweise hatte ich noch nicht allzu viel getrunken, weswegen ich sicher und unverletzt bei Mike's Haus ankam. Leicht zitterte meine Hand als ich auf den Knopf, welcher die Klingel betätigte, drückte. Das bekannte Geräusch ertönte, dann ein tapsen von kleinen Füßen auf dem Boden. Die Tür öffnete sich einen kleinen Spalt und Mike's kleiner Bruder luchste hindurch nach draußen. Als er mich erkannte begann er breit zu grinsen und öffnete letztendlich die Tür komplett.
"Was machst du hier? Weißt du nicht, dass du Mikey ganz dolle aua gemacht hast?", fragte er und sah mich vorwurfsvoll an, weswegen ich schuldbewusst aufseufzte und nickte.
"Ich weiß. Ich hab Mikey lieb und deswegen muss ich mich bei ihm entschuldigen.", lächelte ich leicht und bückte mich zu dem kleinen Jungen hinunter, sodass wir ungefähr auf einer Augenhöhe waren.
"Hallo, Chester.", begrüßte mich seine Mutter und sah mich mit einem bedrückten Blick an, weswegen ich schon Schlimmes vermutete. Jedoch hätte ich nie damit gerechnet, was sie mir gleich sagen würde.
"Komm doch herein.", lächelte sie leicht woraufhin ich nickte und ihr in die Küche folgte. Am Esstisch saß auch Mike's Vater, der mich ebenso etwas bedrückt ansah.Ich setzte mich zu ihnen und ließ Jason auf meinen Schoß klettern.
"Was ist mit Mike?", fragte ich besorgt als ich bemerkte, wie sich die Stimmung immer mehr verschlechterte. Donna begann zu weinen und brauchte einige Minuten um etwas sagen zu können.
"Er ist in einer Psychiatrie, Chester. Er hat ein starkes Trauma erlitten. Nicht einmal wir dürften zu ihm.", schluchzte sie. Mein Atem stockte ich mein Herz schien stehen zu bleiben ehe es mit der doppelten Geschwindigkeit zu schlagen begann. Ihm ging es so schlecht und das einzige, worum ich mich kümmerte, war ich. Es war allein meine Schuld, dass es soweit kommen musste und dennoch hatte ich keine Verantwortung übernommen. Ich fühlte mich schlecht. Ich liebte ihn über alles und dennoch hatte ich ihm das angetan.
"Es tut mir so leid.", murmelte ich während Tränen über meine Wangen hinunterliefen und letztendlich auf meine Hände, die in meinem Schoß lagen, tropften.
"Chester, Liebes. Es ist doch nicht deine Schuld.", lächelte Donna leicht und nahm mich in den Arm. Dennoch beschuldigte ich mich selbst weiter für das Geschehene, für die Schmerzen, die Mike jetzt ertragen musste. Nie würde ich mir all das verzeihen können...~To be continued~
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Starfighter \\ Bennoda ✔↬
Fanfiction[completed] Ihm nachzulaufen ist wie zu versuchen nach den Sternen zu greifen. Man wird sie nie erreichen können, egal wie sehr man es doch versucht. ! Triggerwarnung: enthält Selbstverletzung, sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung Außerdem finde...