Chester's PoV:
Ein wenig nervös blickte ich um mich während ich weiterhin der Ärztin vor mir den Flur entlang folgte. Schließlich blieb sie vor einer der unzähligen, weißen Türen stehen. Nochmals blickte sie mich forschend an ehe sie die Tür vor ihr öffnete. Dahinter verbarg sich einer der vielen weißen Räume, doch dieser hier war anders. In der Mitte des öden Zimmers befand sich ein Pult, auf dem sowohl ein PC als auch verschiedene Instrumente wie Spritzen oder ein Stethoskop befanden. Augenblicklich lief mir bei dem Anblick der langen, silbernen Nadeln ein kalter Schauer über den Rücken. Schon als Kind hatte ich eine Nadelphobie gahabt und noch immer hatte diese sich kein bisschen gebessert. Weiter ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen bis er schließlich an der riesigen, gläsernen Scheibe hängen blieb, durch welche man in den Raum nebenan sehen konnte."Mr Bennington, setzen Sie sich bitte.", bat mich Mrs Carter, die bereits vor dem Computer saß. Knapp nickte ich und ließ mich auf den Stuhl auf der anderen Seite des Pults nieder.
"Wie geht es Mike?", wollte ich wissen, jedoch antwortete die brunette Frau nur mit einem bedrückten Seufzen.
"Zuerst will ich Ihnen ein paar Fragen stellen.", sagte sie und blickte von dem Bildschirm auf woraufhin ich wieder nickte.
"Gab es irgendwelche Vorfälle in Ihrer Beziehung? Haben Sie vielleicht irgendetwas mit ihm gegen seinen Willen gemacht?", fragte sie und musterte mich skeptisch. Ich schüttelte den Kopf ehe ich begann die gesamte Geschichte mit Tyler zu erzählen. Danach sah sie mich nur fassungslos an und erhob sich schwiegend von ihrem Stuhl. Sie lief zu der Glasscheibe und blieb vor dieser stehen, was ich ihr gleichtat.Erschrocken klappte mir der Mund auf als ich genauer hinblickte. Auf einem metallenen Untersuchungstisch inmitten des Raumes lag er. Ärzte hantierten an ihm herum, führten sämtliche Untersuchungen durch. Seine Arme und Beine waren an der silber glänzenden Platte festgebunden und auch über seinen Oberkörper und seine Hüfte war einer der Gurte gespannt. Hilflos blickte er in meine Richtung, seine Lider verdeckten zur Hälfte die dunklen Augen. Keine Chance hatte er sich irgendwie zu befreien, ließ es einfach über sich ergehen. Nicht einmal den kleinsten Laut gab er von sich, still rannen Tränen über seine Wangen ehe sie schließlich auf das Metall unter ihm tropfen.
"Kann er mich sehen?", fragte ich noch immer völlig geschockt woraufhin die Ärztin den Kopf schüttelte.
"Von der anderen Seite ist diese Scheibe ein Spiegel. Dennoch will ich testen wie er reagiert, wenn er Sie sieht.", sagte sie, als Antwort gab ich wieder eine stummes Nicken von mir.Noch eine Weile starrte ich in den Raum. Obwohl es grausam war, konnte ich meinen Blick nicht davon abwenden. Für ihn war es wie es den Anschein hatte sie reinste Folter angefasst zu werden.
"Warum wird er festgebunden?", fragte ich leise und sah kurz zu der Ärztin neben mir.
"Wir müssen diese Tests bei ihm machen. Vermutlich würde er sich dagegen wehren oder weglaufen.", murmelte sie woraufhin ich verständnisvoll nickte. Wenige Minuten später wurden sie Gurte gelöst und Mike sprang augenblicklich auf und verkroch sich in eine Ecke wie ein kleines, aufgeschrecktes Kätzchen, das versucht vor einem Kind zu flüchten. Danach verschwand er vollkommen aus dem Raum und versuchte sämtlichen Ärzten zu entkommen.
"Ich wusste nicht, dass sie schwul sind.", lächelte die Brunette neben mir leicht, was ich erwiderte.
"Ich bis vor ein paar Monaten auch nicht.", grinste ich, weswegen mich Doctor Carter etwas verwirrt ansah.Mike's PoV:
Wie gewohnt betrat ich mein Zimmer und sah dabei zu wie sich die Tür hinter mir wie in Zeitlupe schloss. Erschrocken zuckte ich zusammen als sich hinter mir jemand räusperte. Verwundert drehte ich mich um und erblickte kurzerhand niemand anderes als Chester Charles Bennington, der auf einem der Stühle an dem weißen Tisch saß und mich grinsend betrachtete. Augenblicklich vergaß ich das gerade eben Geschehene, weswegen auch ich ein leichtes Lächeln nicht vermeiden konnte und auf ihn zuging.
"Man legt seine Füße nicht auf den Tisch.", lachte ich und setzte mich gegenüber von ihm auf den Stuhl.
"Willst du mich jetzt schimpfen, weil ich ein unartiger Junge bin?", fragte er und setzte seinen Hundeblick auf ehe er seine Beine von der Tischplatte nahm und sich ordentlich hinsetzte.
"War die Untersuchung sehr schlimm.", fragte der Blonde nun etwas besorgt woraufhin ich ihn verblüfft ansah.
"Du hast zugesehen, nicht wahr?", murmelte ich, ein leichtes Nicken gab er daraufhin als Antwort.
"Ich will nicht angefasst werden, aber sie machen es trotzdem.", seufzte ich und legte meinen Kopf auf meiner Hand ab. Eine ganze Weile redeten wir miteinander. Im Gegensatz zu den Ärzten konnte ich mit ihm über alles reden und brauchte nichts verschweigen.Immer wieder schweife mein Blick von seinen Augen zu seiner Hand die auf der Tischplatte ruhte. Wie es wohl wäre sie anzufassen? Bisher hatte ich nur die in Gummihandschuhen gesteckten Hände der Ärzte gefühlt, die mich tagtäglich unwohl fühlen ließen. Aber Chester war kein Arzt, sondern mein Freund.
'Er will dir nichts tun, Mike. Er ist ein guter Mensch.', sagte ich zu mir selbst und versuchte mich ein wenig zu entspannen. Ohne zu realisieren, was gerade geschah, griff ich nach der Hand des Älteren und legte meine in seine. Ich hatte ganz vergessen wie warm sie war. Überrascht sah er mich an und auch ich war ein wenig geschockt darüber. Jedoch dachte ich keineswegs daran meine Hand von seiner wegzunehmen. Zu sehr genoss ich das Gefühl von Wärme, die ich so sehr vermisst hatte. Am liebsten hätte ich sie nie wieder losgelassen.~To be continued~
DU LIEST GERADE
Starfighter \\ Bennoda ✔↬
Fanfiction[completed] Ihm nachzulaufen ist wie zu versuchen nach den Sternen zu greifen. Man wird sie nie erreichen können, egal wie sehr man es doch versucht. ! Triggerwarnung: enthält Selbstverletzung, sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung Außerdem finde...