23.

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Chester's PoV:
Es war Dienstag Morgen. Draußen stand die helle Morgensonne auf dem beinahe wolkenlosen Himmel. Es war ein schöner Tag, nichts großes war zu erwarten. Und doch schien sich das Gewitter über Mike und mir immer mehr zusammenzubrauen. Wie sooft stand ich zusammen mit Mark bei den Schließfächern. Nur halb hörte ich dem zu, was der Schwarzhaarige erzählte. Zu sehr beschäftigte mich Mike. Noch immer war er nicht erschienen, weswegen ich allmählich etwas stutzig wurde. Genau zu diesem Zeitpunkt schwang die riesige, zur Hälfte gläserne Eingangstür auf. Der Junge, dessen Haare von knallroten Strähnchen verziert wurden, trat ein. Nur diesmal kam er nicht alleine, sondern mit Tyler, welcher seinen Arm augenblicklich um die Taille des Jüngeren legte sobald er mich erblickte. Ein breites, herablassendes Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus während Mike neben ihm herlief und es nicht einmal wagte mich anzusehen. Dabei wirkte er keinesfalls glücklich und riskierte es nicht seinen Blick nur einmal von dem Boden unter ihm abzuwenden.

Ich verrenkte meine Augen zu Schlitzen während ich den beiden hinterhersah. Das starke Humpeln des Kleineren entging mir ebenfalls kein bisschen. Dieses Humpeln war mir zudem keinesfalls unbekannt. Wie es den Anschein hatte war er in Wirklichkeit gar nicht so unschuldig, wie er es mir immer vorgespielt hatte. Fragend sah mich mein bester Freund an, jedoch blieb mein Blick fest an dem Jungen hängen. Allmählich baute sich gleichzeitig Wut in mir auf und ich ballte meine Hände zu Fäusten bevor ich auf die beiden zustürmte.
"Chester, was hast du vor?", rief mir Mark noch hinterher, jedoch war es mir zu diesem Zeitpunkt absolut egal. Ruckartig riss ich Mike aus Tyler's Griff und drückte ihn fest gegen die Wand, sodass er keinerlei Chancen hatte sich irgendwie zu befreien oder wegzulaufen. Tyler versuchte ebenfalls mich von dem Kleineren wegzureißen, doch auch ihm gelang es nicht.

"Was willst du, Chester?", spuckte er mir mit einem harschen, emotionslosen Ton ins Gesicht, worüber ich anfangs etwas überrascht war.
"Du bist wirklich mit einem Kerl wie diesem zusammen?", fragte ich ihn fassungslos und deutete mit einem Nicken zu Tyler. Mike nickte nur und sah mich weiter unbeeindruckt an.
"Ich fasse es nicht. Anscheinend bist du doch kein so unschuldiger Engel, sondern eine widerliche, kleine Schlampe. Andauernd tust du so als wärst du ein kleines Kind und heulst nur herum. Wie man soetwas wie dich nur lieben kann. Du warst der größte Fehler meines Lebens!", schrie ich ihm ins Gesicht. Sofort bereute ich das, was ich eben gesagt hatte als sich seine braunen Augen mit Tränen füllten. Plötzlich riss er sich aus dem Griff und rannte den Flur entlang bis er schließlich hinter der nächsten Ecke verschwand. Was hatte ich getan...

Mike's PoV:
Stumm saß ich hinter einer der Mauern des Schulgebäudes, die Knie fest an die Brust gezogen. Still rannen weiterhin Tränen über meine Wangen während weiterhin die Sätze des Blonden in meinen Kopf wiederhallten. Doch es entsprach der Wahrheit. Gegen Tyler hatte ich keine Chance gehabt und noch immer spürte ich das starke Brennen, welches ununterbrochen meinen gesamten Unterleib durchzog. Ich hatte nicht den blassesten Schimmer, wie ich es geschafft hatte mich heute morgen in die Schule zu schleppen. Nie hätte ich geahnt, dass Tyler zu soetwas in der Lage wäre. Ich war schwach und hatte es einfach über mich ergehen lassen, obwohl es höllisch geschmerzt hatte. Chester wäre nie so grob mit mir umgegangen...

Wieder begann ich bei dem Gedanken den Blonden nun für immer verloren zu haben zu schluchzen. Keine Kraft hatte ich mich überhaupt richtig auf die Beine zu stellen, doch ich hatte keine andere Wahl als das Läuten zum Beginn des Unterrichts ertönte. Vorsichtig stand ich auf ehe ich mich langsam auf den Weg zu meinem Klassenzimmer machte. Noch bevor ich dort ankam wurde ich ruckartig hinter eine der Ecken des Flurs gezerrt. Erleichtert atmete ich auf als ich realisierte, dass es nur Mark war.
"Willst du mir jetzt auch sagen, dass ich eine Schlampe bin?", fragte ich leise woraufhin er geschockt den Kopf schüttelte.
"Wer hat das gesagt?", fragte er verwirrt woraufhin ich nur zu Boden sah.
"Bennington. Irgendwann bring ich diesen Mann noch um.", murmelte er durch zusammengebissene Zähne.
"Hey, was ist passiert.", fragte er dann besorgt und sah auf meine Wangen, auf denen noch immer Spuren von bereits getrockneten Tränen vorhanden waren. Nun begann ich ihm alles zu erzählen, kein Detail ließ ich im Ungewissen.

"Erzählst du's Chester?", fragte ich ängstlich woraufhin er immernoch völlig fassungslos den Kopf schüttelte und mich einfach in den Arm nahm. Etwas überrascht erwiderte ich die Umarmung des Älteren. Inzwischen hatte ich wieder angefangen leise zu weinen, weswegen er mir sanft über den Rücken zu streichen begann.
"Alles wird gut.", flüsterte er leise. Ich glaubte es, ich glaubte an diese Worte. Doch schon bald sollte sich genau dies als Fehler herausstellen, denn von nun an schien es für mich nur noch bergab zu gehen...

~To be continued~

Starfighter \\ Bennoda ✔↬ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt