[Lithium - Nirvana]
Mike's PoV:
Schon beinahe seit einer Stunde hing ich über meinen Hausaufgaben und versuchte verzweifelt die Aufgabe in meinem Mathebuch, welche aus einem Gemisch von Zahlen und Buchstaben bestand, zu lösen während ich dabei grübelnd am hinteren Ende des Kugelschreibers in meiner Hand kaute. Immer wieder warf ich einen kurzen Blick über meine Schulter auf das winzige, getigerte Fellknäuel, welches sich tief in das weiße Bettlaken gekuschelt hatte und nun friedlich schlief. Der gesamte Raum wurde von dem gleichmäßigen Schnurren des kleinen Katers erfüllt. Dank ihm ging es mir mittlerweile sogar ein wenig besser. Jeden Tag kam Alice zu mir und sprach mit mir, sodass ich alles loswerden konnte, was auch immer mich bedrückte. Dennoch fühlte ich mich einsam und sehnte mich nach dem Gefühl von Liebe, Wärme und Geborgenheit. Ein plötzliches Klopfen an der weißen Metalltür ließ mich von dem noch immer völlig leeren Blatt Papier vor mir aufsehen. Ich hätte erwartet, dass nun Alice zur Tür hereinkommen würde, jedoch täuschte ich mich.Doctor Carter betrat den Raum, auf ihren Lippen lag ein breites Lächeln, was mich augenblicklich etwas stutzig werden ließ. Während sie die schwere Tür hinter sich schloss glitt ihr Blick zu Chester, der inzwischen aus seinem Schlaf erwacht war und auf mich zugetapst kam. Das Kätzchen sprang auf meinen Schoß und schmiegte sich schnurrend an mich.
"Ihr scheint euch inzwischen ja ganz gut miteinander angefreundet zu haben.", lächelte die brunette Ärztin und zog den Stuhl, welcher gegenüber von mir an dem kleinen Tischchen stand, nach hinten um sich ebenfalls zu setzen. Schmunzelnd nickte ich und strich über das flauschige Fell des Kitten.
"Wie hast du den Kleinen genannt?", fragte sie neugierig und legte beide Arme auf die Tischplatte.
"Chester.", gab ich lächelnd zurück woraufhin Doctor Carter leicht lachte.
"Wie dein Freund?", grinste sie. Ein knappes Nicken stellte meine Antwort dar.
"Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass so ein heißer Typ wie er schwul wäre. Es scheint eher so, als wäre er ein richtiger Frauenmagnet.", schmunzelte sie woraufhin mein Blick augenblicklich düster wurde. Die Ärztin hob abwehrend die Arme, lachte dennoch leicht. Das war er einmal. Ein absoluter Frauenmagnet, ein Badboy.
"Keine Sorge. Ich will ihn dir nicht wegnehmen.", lächelte sie, weswegen sich mein Gesichtsausdruck wieder entspannte.Eine Weile herrschte Stille zwischen mir und der brunetten Ärztin gegenüber von mir, nur das leise Schnurren von Chester, der nun ruhig auf meinem Schoß weiterschlief, war zu hören. Plötzlich räusperte sich Doctor Carter, stand von ihrem Stuhl auf und schob diesen wieder in Richtung des Tisches ehe sie ein weiteres Mal das Wort ergriff.
"Ich habe dir übrigens jemanden mitgebracht, den du bestimmt sehr vermisst.", lächelte sie woraufhin sich auch meine Mundwinkel leicht hoben. Die Ärztin ging zur Tür und öffnete diese. Ein kleiner, schmächtiger Junge schlüpfte durch den Spalt hindurch und grinste mich breit an, sodass man seine Zähne, zwischen denen ein paar Lücken hervorprangten, sehen konnte.
"Mikey!", rief mein kleiner Bruder und kam sogleich auf mich zugestürmt. Gerade als ich aufstehen wollte um dem Jüngeren auszuweichen, blieb er glücklicherweise stehen und begann zu kichern.
"Ich weiß, dass man dich nicht anfassen darf, Mikey. Das haben mir Mommy und Daddy doch schon gesagt, du Dummkopf.", lachte er woraufhin ich leicht zu schmollen begann. Nun wurde ich also schon von meinem Bruder, der neun Jahre jünger war als ich, beleidigt. Dennoch freute ich mich sehr den Kleineren wiederzusehen.
"Wann kommst du hier wieder raus? Transformers ohne dich anzuschauen macht keinen Spaß.", murmelte er und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
"Ich weiß es nicht, Jay. Aber ich verspreche dir, dass ich bald wieder nach Hause komme.", lächelte ich zuversichtlich. Noch immer wusste ich nicht, wie ich dies anstellen sollte, dennoch gab ich die Hoffnung nicht auf.Chester's PoV:
Genervt blickte ich auf die rote Ampel vor mir während ich mit meinen Fingern leise den Takt des Liedes Lithium, welches aus dem Boxen ertönte, auf dem Lenkrad trommelte. Noch immer war ich völlig erschöpft von dem anstrengenden Basketballtraining und fuhr mir mit der Hand durch meine leicht verschwitzten, blonden Haare. Draußen wütete wie sooft ein kleinerer Sturm. Schneeflocken wurden wild durch die Luft gewirbelt, sodass man kaum noch etwas sah. Mitten in dem Gestöber lief ein mir nur allzu bekannter Junge den Bürgersteig neben mir entlang. Seine Wangen waren vor Kälte knallrot und in den schwarzen Haaren hatten sich eine Menge von Schneeflocken verfangen. Er war in einer dicken Winterjacke eingehüllt und seine Hände steckten in Handschuhen. Schnell kurbelte ich die Scheibe des Wagens hinunter und drückte einmal kräftig auf die Hupe woraufhin der Junge völlig erschrocken stehen blieb und sich zu mir umdrehte.
"Jason, komm her! Ich fahr dich nach Hause, Kleiner!", rief ich. Der Sechsjährige kam in Lichtgeschwindigkeit auf das Auto zugelaufen und öffnete die Tür auf der Beifahrerseite ehe er in den Wagen stieg. Er atmete schnell und flach, seine Lippen waren durch die beißende Kälte bläulich angelaufen.
"Was machst du hier draußen?", grinste ich leicht als sich der Jüngere etwas beruhigt hatte.
"Ich war Mikey besuchen und hab ihm gesagt, dass er gefälligst wieder gesund werden soll. Ohne Mikey ist es dauernd langweilig. Ich hab niemanden, den ich anstelle von ihm nerven kann.", grinste er während er sich den Gurt umlegte. Auf seine Antwort musste ich leicht schmunzeln, doch der Kleinere hatte absolut recht. Ich wollte meinen Mikey auch wieder zurückhaben. Gesund und glücklich.~To be continued~
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Starfighter \\ Bennoda ✔↬
Fanfic[completed] Ihm nachzulaufen ist wie zu versuchen nach den Sternen zu greifen. Man wird sie nie erreichen können, egal wie sehr man es doch versucht. ! Triggerwarnung: enthält Selbstverletzung, sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung Außerdem finde...