Mike's PoV:
Es war ein gewöhnlicher Samstagmorgen. Draußen war es kühl, weswegen ich leicht fröstelte. Tief hatte ich meine Hände in den Taschen meiner dünnen, schwarzen Lederjacke vergraben während ich mit dem Skateboard im Zickzack langsam den ebenen Bürgersteig entlangfuhr. Noch immer etwas verschlafen ließ ich dabei meinen Blick durch die beinahe ausgestorben wirkende Umgebung schweifen. Keine einzige Person war bis jetzt hier unterwegs, nur hin und wieder rauschten Autos auf der Straße an mir vorbei. Am Himmel hingen vereinzelte graue Wolken, durch welche sich die ersten Sonnenstrahlen des Tages hindurchquälten. Wieder drückte ich mich mit dem rechten Bein fest vom Boden ab um wieder etwas an Geschwindigkeit zu gewinnen, spürte den leichten Fahrtwind durch meine Haare streifen. Tief atmete ich ein und versank in meinen Gedanken, welche kreuz und quer durch meinen Kopf kreisten.

In diesem Moment der Unachtsamkeit stellte mir das Schicksal wie sooft eine fiese Falle. Kurzerhand spürte ich etwas gegen meinen Oberarm schlagen. Durch die heftige Wucht des Aufpralls fiel ich zu Boden und zischte sogleich schmerzerfüllt auf. Das Board rollte einige Meter weiter ehe es gegen eine der weißen Latten eines Holzzaunes fuhr und zum Stillstand kam.
"Oh Gott, tut mir leid. Geht's dir gut?", ertönte die hohe Stimme eines Mädchens woraufhin ich etwas erschrocken aufblickte um sogleich in die rehbraunen Augen von Rachel zu sehen. Sie trug ein schwarzes, luftige Sommerkleid, wodurch die langen, dünnen Beine besonders zum Ausdruck gebracht wurden, kombiniert mit einer hellen Jeansjacke. Nun stand sie also vor mir. Die Frau, mit der er ein Kind hatte. Stumm nickte ich als Antwort auf ihre Frage bevor ich mich aufrappelte und zu meinem Skateboard lief.

Gerade wollte ich wieder auf das Board steigen als die junge Frau noch einmal das Wort erhob.
"Du bist Mike, nicht wahr?", fragte sie leise. Augenblicklich verharrte ich in meiner Bewegung bevor ich mich zu ihr umdrehte. Nervös spielte sie mit ihren Fingern und versuchte meinem Blick stets auszuweichen.
"Ja.", gab ich knapp zurück und zog etwas verwundert eine Augenbrauen nach oben.
"Ich weiß, dass ich alles, was ich getan habe, vermutlich nie mehr wieder gut machen kann, aber es tut mir leid, dass alles so kommen musste.", sagte sie leise weswegen meine Verwirrung weiterhin wuchs.
"Was meinst du?", fragte ich noch immer völlig verblüfft darüber, dass ausgerechnet das Mädchen, welches mich von Anfang an hatte fertig machen wollen, nun mit mir sprach.
"Das Kind. Es ist nicht Chester's Schuld, dass ich schwanger wurde-", murmelte sie, jedoch unterbrach ich sie.
"Es gehören immer zwei dazu. Habt ihr nun wirklich beide in Biologie nicht eine Sekunde aufgepasst?", sagte ich nun in einem etwas finstereren Tonfall bevor ich mich von ihr abwand und losfuhr.

"Mike, warte!", rief sie mir hinterher während sie versuchte mir nachzulaufen, jedoch verschwendete ich nicht einen Gedanken damit stehen zu bleiben. Plötzlich hörte ich einen schrillen Schrei weswegen ich augenblicklich abbremste und mich zu dem brunetten Mädchen umdrehte um sogleich zu sehen wie dieses langsam zu Boden sank. Blut lief an den Innenseiten ihrer Oberschenkel hinab während sie offensichtlich mit starken Schmerzen zu kämpfen hatte.
"Rachel!", rief ich und lief kurzerhand zu ihr. Mittlerweile lag sie auf dem kalten Asphalt während sie sich vor Schmerzen krümmte und dabei mit den Armen schützend ihren Bauch umschlang. Panisch kniete ich mich zu der jungen Frau herab ehe ich mein Handy aus meiner hinteren Hosentasche zog. Meine Hände zitterten energisch als ich die Nummer des Notrufs wählte.
"911? Was ist ihr Notfall?", ertönte nach nur wenigen Sekunden die ruhige Stimme einer älteren Frau am anderen Ende der Leitung. 
"Ich brauche so schnell wie möglich einen Krankenwagen."

"Es tut mir so leid, es tut mir so leid, Michael.", wimmerte Rachel immer wieder während ich ihr sanft über die Schulter strich.
"Dir muss nichts leidtun. Im Moment geht es um deine Gesundheit.", lächelte ich leicht um sie ein wenig zu beruhigen. Gleichzeitig konnte ich meinen Blick von der Blutlache, welche sich immer weiter auf dem Asphalt ausbreitete, nicht abwenden.
"Chester, er trägt wirklich keine Schuld. Ich wollte ihm dieses Kind damals unterjubeln um ihn für mich zu gewinnen. Allerdings wusste ich nicht, dass er schwul war. Noch nicht einmal er selbst hatte die geringste Ahnung davon. Du machst ihn glücklich und hast ihm zum ersten Mal wieder spüren lassen, was es heißt geliebt zu werden. Ich beneide euch, aber gleichzeitig bin ich glücklich darüber, dass ihr euch gefunden habt. Es ist allein meine Schuld, dass nun alles kaputt ist. Ich erwarte jetzt nicht von dir, dass du mir verzeihst, weil man das, was ich getan habe, nicht verzeihen kann. Ihr seid ein süßes Paar und ihr werdet vermutlich die besten Eltern für den Kleinen sein.", lächelte sie halb flüsternd, wobei sie sichtlich damit zu kämpfen hatte, ihre Augen offen zu halten. Tränen rannen ihre Wangen hinunter und ihre Lippen waren einen einzigen Spalt breit geöffnet
Schließlich klappen ihre Lider nach unten und ihr Kopf fiel leicht zur Seite. Immer wieder versuchte ich sie wachzurütteln, doch all meine Versuche waren vergeblich.

Schließlich saß ich auf meinem Skateboard und sah verloren dabei zu wie das brunette Mädchen in den Krankenwagen verfrachtet wurde. Unzählige Sanitäter hetzten wie aufgeschreckte Hühner umher und versperrten mir zum größten Teil die Sicht, weswegen ich nur wenig mitbekam. Mit einem lauten Knall schlossen sich die Türen des Krankenwagens eher dieser mit Blaulicht und Sirene davonfuhr. Erst eine halbe Stunde später stand ich auf und begab mich auf den Weg nach Hause. Zu aufgewühlt von den Ereignissen am frühen Morgen war ich um meine übliche Runde durch die kleine Stadt zu beenden. Tausend Fragen quälten mich und noch lange sollte ich keine Antwort erhalten.

~To be continued~

Heyo Soldiers,
Ich hoffe ihr hattet bis jetzt schöne Sommerferien. Ich will mir jetzt circa zwei bis drei Wochen eine kurze Pause von Wattpad nehmen (denkt nicht, dass ich mit Wattpad aufhöre, denn das könnte ich nicht😅bin ich die einzige, die schon irgendwie süchtig danach ist?). In diesen zwei Wochen werden die Updates für diese Story sehr unregelmäßig kommen. Danach verspreche ich euch aber mich umso mehr auf diese Story zu konzentrieren. Es tut mir leid, dass ich das jetzt, wo es so spannend ist, sage...🥺
Ich hoffe aber ihr versteht das.
Ich wünsche euch und euren Familien allen schöne Ferien (und etwas Erholung von dem Corona-'Schwachsinn', wie es meine Mum beschreibt)
Brecht euch nichts und bleibt alle gesund.
Hab euch lieb 🖤

Starfighter \\ Bennoda ✔↬ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt