Chester's PoV:
Immer mehr Probleme schienen mich zu überrollen und unter sich zu begraben. Noch immer lag das brunette Mädchen im Koma, sodass ich mich allein um den winzigen Säugling kümmern musste. Schon seit geräumiger Zeit versuchte ich Harry mit allen Mitteln zu beruhigen, jedoch scheiterte jeder meiner Versuche und der kleine Junge schrie ohne jegliche Unterbrechung weiter. Schmerzerfüllt zischte ich auf und fasste mir an die Schläfe. Mittlerweile hatte ich starke Kopfschmerzen bekommen und an das Lesen der vielen Lernbücher, welche ich vor mir auf dem Esstisch ausgebreitet hatte, war nicht mehr zu denken. Umso glücklicher war ich als ich die Tür meiner Wohnung klicken hörte und Mike in den Raum trat. Geschockt blickte er um sich, die dunklen Augen blieben am Boden, welcher ebenfalls von Büchern bedeckt war, hängen.
"Mein Gott, wie sieht es denn hier aus?", empörte er sich und zog skeptisch die Augenbrauen in der Mitte zusammen. Sein Gesichtsausdruck entspannte sich jedoch schnell wieder, sobald er mir in die Augen sah."Hey, was ist denn los?", fragte er besorgt und streifte sich die Lederjacke ab ehe er diese anschließend auf den Tisch legte.
"Harry...er hört einfach nicht auf zu schreien.", murmelte ich verzweifelt woraufhin der Jüngere knapp nickte ehe er in Richtung Schlafzimmer verschwand. Augenblicklich herrschte Ruhe in der Wohnung, nur das leise gleichmäßige Ticken der Uhr an der Wand war zu hören. Wenige Minuten später betrat Mike erneut die Küche, diesmal mit den winzigen Baby auf seinem Arm. Verwirrt betrachtete ich die beiden und musterte jede einzelne Bewegung genau."Wie machst du das immer?", fragte ich und zog eine Augenbraue nach oben.
"Wie mache ich was?", entgegnete mir der schwarzhaarige und wiegte Harry leicht hin und her.
"Dass Harry still ist. Gibt's da irgendwo einen Knopf oder so?", seufzte ich woraufhin er begann breit zu grinsen und nickte. Vorsichtig hob er den kleinen Jungen hoch und krempelte dabei das hellblaue Shirt leicht nach oben. Dann drückte er seine Lippen auf den Bauchnabel des Babys woraufhin dieses augenblicklich begann zu lachen.
"Hier.", kicherte Mike und nahm Harry wieder auf den Arm um ihn anschließend mit einer Flasche zu füttern.
"Lern ruhig weiter. Ich kümmere mich um den Kleinen.", lächelte er woraufhin ich leicht verblüfft nickte und begann mich wieder in meine Bücher zu vertiefen.Es war spät am Abend als ich das letzte Buch zuklappte und zu den anderen auf den Stapel legte. Draußen war es mittlerweile stockdunkel geworden, die Straßenlaternen wirkten wie Sterne in der düsteren Stadt. Allmählich sammelten sich immer mehr Regentropfen in Form von dünnen Streifen an den Fensterscheiben des Wohnzimmers, das erste Donnergrollen war in der Ferne zu hören.
"Chester?", ertönte plötzlich eine Stimme vor mir woraufhin ich verwundert aufsah. Mike spielte nervös mit seinen Fingern und blickte bedrückt zu Boden, sodass ich die Gesichtsausdrücke nicht deuten konnte."Kann ich mich bei dir duschen?", fragte er leise, weswegen ich ihn nur kaum verstand. Leicht lächelnd nickte ich und begleitete den Jüngeren ins Bedezimmer ehe ich ihm ein Handtuch und frische Klamotten in die Hand drückte. Dann ließ ich ihn wieder allein und ging stattdessen zu Harry, der friedlich schlafend in seiner wiege lag. Vorsichtig strich ich über die winzige Hand des Jungen. Augenblicklich breitete sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus als er leicht meinen Zeigefinger drückte.
'Das ist mein Sohn.', flog es mir immer wieder durch den Kopf. Tränen schossen in meine Augen als ich daran dachte, dass er ein wunderbares Geschenk war, aber doch so viel zerstört hatte."Alles okay?", ertönte es plötzlich und zwei Hände legten sich auf meine Schultern. Mike trat neben mich und betrachtete mich forschend. Das T-shirt, welches er von mir bekommen hatte, war ihm weitaus zu groß und endete nur eine Handbreite entfernt von den Knien. Die pechschwarzen, noch immer leicht feuchten Haare standen in alle Richtungen ab, sodass er aussah wie ein kleiner Igel. Wieder verlor ich mich in den großen braunen Augen des jungen Mannes, welcher sogleich zusammenzuckte als ein weiterer Blitz über den Himmel zuckte. Seine Angst war nicht zu übersehen, auch, wenn er diese versuchte so gut es ging zu verstecken.
"Uhm...ich sollte dann wohl besser gehen.", murmelte er und wandt sich in Richtung der Tür.
"Du kannst gerne auch hier schlafen. Mir macht es nichts aus.", lächelte ich woraufhin er wage nickte. Kurz darauf begab er sich in das Gästezimmer am Ende des Flures und auch ich machte mich allmählich bettfertig.Bevor sich schlafen ging, beschloss ich noch einmal nach dem Jüngeren zu sehen. Die Wohnung wurde von dem Rasseln der an die Fensterscheibe peitschenden Regentropfen erfüllt, Blitze zuckten auf und warfen unheimliche Schatten an die Wand. Vorsichtig öffnete ich die Tür des Gästezimmers um sogleich einen zitternden Mike, welcher sich wie eine Katze auf dem Bett unter der Decke zusammengerollt hatte. Leicht lächelnd ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn.
"Mikey, hey.", flüsterte ich und strich mit der Hand vorsichtig über seinen Rücken. wiraufhin der Junge unter der Decke hervorluchste. Die Tränen auf seinen Wangen glituerten im grellen Licht der Blitze und er schluchzte leise vor sich hin.Vorsichtig nahm ich ihn in den Arm und begann ihm zärtlich über den Rücken zu streichen.
"Warum tust du das?", wimmerte der Jüngere und klammerte sich fester an mich.
"Ich weiß, dass du Angst vor Gewitter hast. Deswegen wollte ich nochmal nach dir sehen.", sagte ich leicht lächelnd woraufhin er nickte und seinen Kopf an meiner Brust vergrub. Noch eine ganze Weile blieb ich wach und betrachtete den Jungen, der friedlich an mich gekuschelt schlief. Es schmerzte so sehr. Der Gedanke, dass ich den Jungen wahrscheinlich für immer verloren hatte. Und das nur wegen eines dummen Fehlers, welchen ich nie wieder mehr gut machen könnte...~To be continued~
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Starfighter \\ Bennoda ✔↬
Fanfiction[completed] Ihm nachzulaufen ist wie zu versuchen nach den Sternen zu greifen. Man wird sie nie erreichen können, egal wie sehr man es doch versucht. ! Triggerwarnung: enthält Selbstverletzung, sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung Außerdem finde...