Türchen 10: Alexander Albon

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Türchen 10:
Alexander Albon x Nadine
Für Mrs_Gnabry
[geschrieben am 05.09.2020]

„Okay, ich gebe zu. Monaco hat schon was an sich!", murmelte ich, während ich mit Alex durch die Gassen des Landes schlenderte, die alle ordentlich gesäubert waren und ein fast schon natürliches Gefühl von Wohlhaben versprühten, was man in ganz Monaco spürte. Man merkte doch das klassische Image des Fürstentums, von dem man im Internet immer las. Vor allem, wenn man bedachte, dass wir gerade an einer Straße voller Casinos entlang spaziert waren.
„Ja, finde ich auch. Es ist wirklich was besonderes!", stimmte er mir zu, doch ich überhörte nicht den Hauch von Trauer. Beim nächsten Schritt drückte ich mich etwas gegen ihn und legte meinen Arm auch um seinen Körper.
„Was ist denn los?", wollte ich dann wissen und sah etwas besorgt zu ihm hoch. Er sollte ja nicht glauben, dass mir entgangen war, dass er in letzter Zeit ständig niedergeschlagen durchs Leben trottete. Ich hatte bislang nur darauf gewartet, dass er mit seinen Problemen auf mich zukam, denn aus zwei Jahren Beziehung hatte ich die Erfahrung gezogen, dass es nichts brachte Alex in die Ecke zu zwingen. Das einzige, was man damit erreichte, war, dass er sich vollkommen abschottete und das half bekanntlich nicht bei der Lösung von Problemen. Also ließ ich ihm seinen Freiraum, zumal er auch George hatte, der ihm immer zur Seite stand. Ich war zwar seine Freundin, stützende Schulter und immer für da, aber manche Probleme konnte man eben besser mit dem besten Freund besprechen, vor allem, wenn man das gleiche Schicksal, die Formel 1 teilte. Denn egal wie viel mir Alex davon berichten würde, wie viele Rennen ich schaute, wie oft ich in seinem Motorhome war, so oft ich mit einzelnen Verantwortlichen von Rennställen sprach oder im Paddock rumlief, egal ob ich einmal in einem F1 Auto drinnen dass, ich würde niemals nachempfinden können, wie es war als Formel 1 Fahrer zu leben. Vor allem würde ich niemals diesen Druck verstehen können, der auf einem lastete. Und in dieser Hinsicht war ein Gespräch mit George manchmal sogar besser für Alex, als ein Gespräch mit mir.
„Keine Ahnung, die Saison liegt mir in den Knochen. Ich bin einfach wirklich geschafft von dem Ganzen und habe mich eigentlich auf Zuhause gefreut, aber irgendwie habe ich gar keine Lust jetzt noch nach England zu fliegen und so. Ich habe absolut keine Lust auf diesen ganzen Stress. Erst mal zu deiner Familie nach Deutschland, dann zu mir nach England und dann nach Kanada in den Urlaub und das in drei Wochen. Das ist einfach ein bisschen viel und darauf habe ich keine Lust!", gab er dann zu, ohne mich anzusehen. Wir schritten die Straße weiter und für einige Sekunden sagte ich nichts, da ich mit meiner Vermutung, dass es im F1 ging, mehr oder minder völlig falsch gelegen hatte.
„Ich habe nichts gegen deine Familie, du weißt, wie gerne ich sie mag. Versteh das bitte nicht falsch!", meinte er dann, da er das Schweigen nicht mehr aushielt. Ich umfasste seine Hand, die noch immer um meine Schulter lag, und verkreuzte unsere Finger.
„Ich weiß!", hauchte ich dann: „Mach dir dahingehend keine Sorgen"
„Ja, weil du nicht geantwortet hast. Ich war ein bisschen besorgt, deswegen", gab er zu. Er zog mich näher zu sich und drückte mir einen Kuss auf meinen Kopf.
„Ich habe nur nachgedacht, wie man das Problem lösen kann"
„Kann man nicht", lachte er dann frustriert. Ich schielte zu ihm herüber und hatte eine Idee.
„Wie viel Energie hast du, wenn wir nirgendwohin fliegen würden, außer nach Kanada?", erkundigte ich mich. Verwirrt zog er die Augenbrauen zusammen und musterte mich lange, bevor er dann einfallslos mit den Achseln zuckte.
„Genug, um ein Weihnachtsfest auf die Beine zu stellen?", verriet ich dann indirekt meinen Plan. Anhand von Alexs Gesichtsausdruck, der in die Überraschung überschwang, wusste ich, dass er die Anspielung verstanden hatte.
„Meine Familie würde bestimmt gerne nach Monaco kommen, deine sicherlich auch. Dann könnten wir sogar alle zusammen feiern. Unsere Mütter verstehen sich doch so gut.
Aber halt nur, wenn du genug Kraft hast Weihnachten auf die Beine zu stellen!"
„Die Frage geht wohl auch an dich. Hast du überhaupt Lust auf so einen Stress?", stellte er die Gegenfrage. Mir fiel die Antwort leicht, da ich schon seit Jahren davon träumte mein eigenes Weihnachtsfest für die Familie auf die Beine zu stellen. Ich nickte also.
Alex hingegeben nahm sich eine weitere Gasse Zeit, um darüber nachzudenken, bis er schließlich antworten konnte: „Weißt du was, warum nicht? Ich habe da sogar Lust drauf. Dann kann ich endlich mal wieder Plätzchen backen, wie zu Kinderzeiten und das Esszimmer findet auch einen Nutzen."
Meine Mundwinkel zuckten nach oben und ich spürte auch eine Gewisse Anspannung, die von Alex herunterfiel, als er das sagte.
Er blieb am Ende der Gasse stehen und nahm seinen Arm von meiner Schulter, ohne unsere Hände von einander zu lösen. Dies führte dazu, dass ich eine kleine Pirouette drehte, bevor ich gegen ihn fiel.
Seine Arme schlossen sich um meine Hüfte und zogen mich dicht an sich.
„Danke, dass du das für mich machst!", flüsterte er: „Du bist wirklich die beste Freundin, die man sich wünschen kann!"
Seine Worte ließen mir ganz warm ums Herz werden und brachten mich zum erröten, was Alex wie immer sehr amüsant fand. Nur ärgerte er mich diesmal nicht. Stattdessen beugte er sich zu mir herunter und legte meine Lippen auf seine.
„Ich liebe dich!", flüsterte er kurz vor dem Kuss, dich küsste mich dann, noch bevor ich diese Worte erwidern konnte. Aber er sollte die Antwort darauf schon längst kennen.

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