Türchen 24: Daniel Ricciardo

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Türchen 24:
Daniel Ricciardo x Claire
Für niemanden und dann doch für alle
Song: Greatest Love Story
Interpret: LANCO
[Words: 8.054]
[geschrieben am 16.08.2020]

They said I was nothing but a troublemaker never up to no good
You were the perfect all American girl wouldn't touch me even if you could

"Ich finde das echt anstrengend mit denen im Hintergrund. Man versteht nicht, was die Lehrerin sagt. Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich die Klausur packen soll!", beschwerte sich Christin und warf einen bösen Blick zur Jungsgruppe, die sich laut lachend einige Meter neben uns unterhielten. Mein Blick folgte dem ihren und blieb sofort an Daniel hängen, der wieder einmal das breiteste Grinsen von allen auf den Lippen trug, was mich nicht wirklich überraschte, da es ihn einfach so sehr kennzeichnete. Ich hörte nur mit einem Ohr zu, wie sich Christine weiterhin bei meinen anderen Freundin, die mit im Kreis standen, über Daniel und seine Freunde beschwerte, die in der Schule dafür bekannt waren gerne mal Quatsch und Probleme zu machen. Ich selbst hatte auch einige Kurse mit ihnen und war meistens auch genervt davon. Zumindest früher. Mittlerweile musste ich zugeben, dass sie auch wirklich lustig waren, wenn man seinen Ohren nur die Chance gab, ihnen zuzuhören.
Ich starrte Daniel noch etwas länger an, bis sich unsere Blicke endlich trafen und er mich angrinste. Sofort huschte auch ein Lächeln über meine Lippen, dass ich mir kurz darauf allerdings wieder verkniff, da ich bei meinen Freundinnen nicht auffallen wollte.
„Habt ihr auch gehört, dass Matt jetzt etwas mit der einen aus der zwölften Klasse hat? Ich sage euch, ich finde das SO daneben. Dieser Kerl denkt auch, er kann sich alles erlauben, weil er aus den Staaten kommt!", tratschte Mara nun auch, während sie sich ihren schwarzen Rock etwas runterzog, der ihr so oder so schon halb vom Hintern hing. Ich verstand ihren Gedanken dahinter. Sie wollte nicht, dass ihr jemand unter den Rock schaute, aber ganz ehrlich, wenn sie so weiter machte, konnte man von oben reinschauen.
„Ich habe auch gehört, Loris ist letztens mit seinem Bruder Kiffen gewesen. Meine Schwester hat das erzählt, weil sie auch auf der Party war. Sie ist natürlich direkt gegangen, als der Joint rausgeholt wurde.", erzählte Laura und hob empört ihren Finger, wobei ihr die Handtasche den Unterarm runterrutschte. Lautes Stöhnen füllte unsere Gruppe, aus dem ich mich raushielt, da ich noch nie viel von der ganzen Tratscherei gehalten hatte, denn am Ende des Tages war mehr als die Hälfte so oder so falsch. Das wusste ich, da ich Matt gut genug kannte, um zu wissen, dass er Hals über Kopf in Alesia, das Mädchen aus seinem Mathekurs, verliebt war und momentan versuchte an ihre Aufmerksamkeit zu gelangen, was wirklich schwer war, da sie nie etwas sagte und viel zu offenen Menschen, wie Matt es einer war, generell aus dem Weg ging.
„Claire, was denkst du davon? Schrecklich, oder?", erkundigte sich Christin dann mit dem abwertenden Unterton. Ich sah zu ihr hoch und nickte dann, alleine weil ich ihrem strengen Blick aus den Giftgrünen Augen nicht standhalten konnte.
Dann klingelte es, was uns anzeigte, dass die Pause vorbei war. Christin erkundigte sich, wer jetzt welches Fach hatte und es stellte sich heraus, dass ich als einzige zur Sporthalle musste, während alle ins Schulgebäude zurück mussten. Ich schnappte mir meinen Rucksack vom Boden und verabschiedete mich von meinen Freundinnen, bevor ich durch das ganze Schulgelände lief auf die andere Seite, wo die Sporthallen lagen.
„Warten kennst du auch nicht, oder?", stieß mir dann auf einmal eine Stimme zu, die ich sofort Daniel zuordnete, alleine wegen dem Akzent. Obwohl seine ganze Familie aus Italien stammte, konnte man deutlich hören, dass er in Australien aufgewachsen war. Aber das war in unserer Schule normal, denn wir waren eine Europa Schule und hier mischten sich so in etwa alle Akzente der Welt.
„Woher soll ich denn wissen, dass ich warten soll?", lachte ich und drehte mich zu Daniel, der sich gerade meinem Tempo anpasste.
„Weiß nicht, ich dachte das wäre klar, wenn man zusammen ist. Keine Ahnung, wahre Liebe und so ein scheiß. Ihr Mädchen steht doch immer darauf, wenn wir Jungs euch abholen und auf euch warten, dachte das beruht auf Gegenseitigkeit!", plapperte Daniel vor sich hin, ohne einen wirklichen Sinn, was mich zum Lachen brachte.
„Außerdem ist keiner meiner Freunde in diesem Sportkurs und da habe ich erwartet, dass du, weil wir jetzt ja zusammen sind, auf mich wartest und deinem Freund beistehst!", fügte er hinzu.
„Jede deiner Erwartungen baut darauf auf, dass wir jetzt zusammen sind!", lachte ich und spürte kurz darauf seinen Oberarm, der gegen meinen stieß.
„Ja genau, und ich habe auch noch eine. Und zwar habe ich einen Kuss erwartet!", schmollte Daniel.
„Danny...", wisperte ich sofort und sah ihn warnend an, da er genau wusste, dass es keine Chance gab, dass ich ihn hier auf dem Schulgelände küssen konnte. Allgemein war es schon kritisch, dass Daniel und ich miteinander redeten, denn wenn jemand meiner Freunde oder meiner Familie, die in der ganzen Schule verteilt waren, als Lehrer und Schüler, dies mitbekam, dann würde ich große Probleme haben. Mein Vater hatte eine hohe Position im Senat und richtete sein ganzes Leben danach aus, dass ich irgendwann in seine Fußstapfen treten würde. Ein Chaot wie Daniel, der seine Freizeit mit Kartfahren verbrachte, passte definitiv nicht in seine Lebensplanung für mich.
„Jaja, verstehe schon. Deine Familie ist hier und deine Freunde und ich bin dir peinlich und so, ja, ja, checke es schon!", murmelte Daniel und tat mir ein wenig leid, dass das alles so kompliziert sein musste.
„Nein, du bist mir doch nicht peinlich. Ich will uns nur Probleme ersparen!", stellte ich sofort klar. Daniel warf einen enttäuschten Blick zu mir herüber und zuckte dann mit den Achseln: „Vielleicht will ich die Probleme ja"
„Glaub mir, die willst du nicht! Wenn mein Dad dich wirklich hasst, dann kann er dir auch deine F1 Karriere ruinieren!"
Daniel fing an zu lachen: „Ich glaube du sprichst deinem Vater etwas zu viel Einfluss zu!"
Ich legte meinen Kopf schief und versuchte Daniel mit meinem Blick anzudeuten, dass ich das keinesfalls tat.
„Verstehe", wisperte er dann, mittlerweile mehr eingeschüchtert, als enttäuscht.

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