Türchen 17: Lewis Hamilton

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Türchen 17:
Lewis Hamitlon x Amelie
Für Amelie10072004
[Words: 953]
[geschrieben am 09.09.2020]

„Nein, nein, neeeeiiiin", kreischte das kleine Mädchen laut, als Lewis sie packte und sich mit ihr gemeinsam zu Boden warf. Die beiden wälzten sich im Gras bei lautem Kichern, als das Mädchen sich versuchte aus den Armen von Lewis zu entflechten.
„Ich hab dich und ich lass dich nie wieder los!", stellte der Fahrer klar und drückte die Kleine noch ein Stückchen enger an sich. Amelie beobachtete die beiden lächelnd, während sie neben ihrer Schwester Caitlyn saß.
„Er kann echt gut mit Kindern!", stellte Caitlyn fest und beobachtete ihre Tochter, die sich hervorragend mit dem neuen Mann an der Seite ihrer Schwester verstand. Amelies Mundwinkel zuckten gleich ein Stückchen mehr nach oben. Sie nickte: „Kann er wirklich"
„Möchtet ihr denn Kinder?", fragte Caitlyn dann geradewegs heraus. Amelie sah überrascht zu ihr und fuhr sich durch die braunen Haare.
„Ich weiß nicht, keine Ahnung. Er hat viel mit der Formel 1 zu tun, ich bezweifle, dass Kinder in sein Lebenskonzept passen", erklärte sie und strich sich eine weitere Strähne hinters Ohr.
„Es wäre eine Verschwendung von Begabung! Bei dir auch!", widersprach ihr ihre Schwester dahingehend mit einem eindringlichen Blick, der Amelie kurz innehalten ließ. Sie wandte ihren Blick wieder zu Lewis, der das Mädchen nun kitzelte. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Als Kind war es für sie klar gewesen, dass sie selbst Kinder haben wollte, aber dann war das Leben eben passiert. Das Leben war einfach so oft passiert, mit dem plötzlichen Tod ihres Vaters, mit einem abgebrochen Studium, mit zerbrochenen Träumen, dass sie erst jetzt, mit Anfang 30, endlich zur Ruhe kam. Lewis war definitiv der fundamentale Grund dafür, dass sie nicht mehr so durchs Leben stolperte, dennoch wusste sie nicht, ob sie bereit für Kinder war. Ob sie es jemals sein würde. Sie wollte welche, aber sie wusste nicht, ob sie der Mutterrolle gewachsen wäre und vor allem wusste sie nicht einmal, ob Lewis überhaupt Kinder wollte. Dass er gut mit Kindern konnte, war kein Geheimnis. Dennoch war er schon 35 und hatte keine Kinder. Vielleicht wollte er einfach keine.
„Claire, Schätzchen. Komm mal bitte, dein Zopf löst sich völlig auf!", rief dann Caitlyn nach ihrer Tochter, die sich gerade aus den Fängen von Lewis entrissen hatte. Einzelne Strähnen hingen ihr aus dem Zopf heraus, die sie sich zwar zurückstreichen wollte, doch sie fielen ihr immer wieder hartnäckig ins Gesicht. Schluss endlich gab sie auf und lief dann zu ihrer Mutter.
„Gott, das wird nicht einfach zusammen gebunden werden können. Wir gehen ins Bad und machen das mit der Bürste richtig!", beschloss die Mutter, als sie die Haare begutachtete. Sie nahm die kleine Hand ihrer Tochter und zog sie dann ins Haus hinein.
„Ein bisschen Pause!", hechelte dann Lewis, als er bei seiner Freundin ankam und sich auf einen der Holzstühle fallen ließ, die im Garten verteilt standen. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah dann zu Amelie, die noch immer völlig in Gedanken versunken war.
„Ich war erstmal ein bisschen dagegen hier in den Süden zu kommen, weil ich Schnee an Weihnachten wollte, aber ich kann mich an ein sommerliches Weihnachtsfest wirklich gewöhnen!", stellte dann fest und ließ seinen Kopf in den Nacken fallen, sodass er in den Himmel blicken konnte. Die Sonne stand gerade an ihrem höchsten Punkt und brannte aggressiv auf sie herunter, doch die Wärme war aushaltbar.
„Love, alles gut?", stupste Lewis seine Freundin am Arm, als sie ihm keine Antwort gab. Amelie schüttelte ihre Gedanken mit einem Kopfschütteln ab, blinzelte einige Male, bevor sie ihren Kopf zu Lewis drehte.
„Was ist los?", wollte dieser wissen, der die Art von Sorge im Blick seiner Freundin nicht deuten konnte.
„Willst du eigentlich auch Kinder?", platzte es dann aus Amelie heraus. Überrascht, dass ausgerechnet dieses Thema gerade jetzt aufkam, zog Lewis die Augenbrauen hoch.
„Äh, uff, ich.... wow mit dieser Frage hast du mich überfallen.", stammelte er etwas verloren vor sich hin und setzte sich dann gerade auf, da das kein irrelevantes Gespräch war.
„Willst du Kinder oder nicht?", fragte Amelie noch einmal, die gerne eine klare Antwort haben würde. Lewis atmete laut aus und ließ ein nachdenkliches Summen über seine Lippen kommen. Er fokussierte sich auf den kurzen Rasen vor sich, bevor er dann mit den Achseln zuckte.
„Schätze schon, also wenn ich meine Karriere beende. Nicht jetzt, wenn ich Vater werde, dann will ich 24/7 für mein Kind da sein können und diese Möglichkeit bleibt mir verwehrt, wenn ich ein Dreiviertel Jahr auf dem ganzen Erdball unterwegs bin. Aber wenn ich aufhöre. Ja, doch, ich würde gerne Kinder haben!"
Er nickte sich selbst zu und hob dann seinen Kopf, um seine Freundin anzusehen.
„Und was ist mit dir?"
„Ich will auch Kinder, irgendwann. Solange es nicht jetzt ist!", gestand sie, da sich Lewis Vorstellung doch sehr schön anhörte. Jetzt fühlte sie sich auch noch nicht bereit in die Mutterrolle zu schlüpfen, aber in drei, vier Jahren, wenn sie endgültig ihren Platz im Leben gefunden hatte. Warum nicht?
Lewis fing an zu lächeln, doch sagte nichts, da jedes Wort den Moment zerstören wollte. Stattdessen beugte er sich vor und hauchte seiner Freundin einen Kuss auf die Lippen.
„Lewis, Lewis, Lewis!", wurden sie dann vom Gegacker des Kindes auseinandergerissen, das gerade aus dem Haus flitzte, mit neuem Zopf, geradewegs auf Lewis zusteuerte.
„Runde zwei?", fragte dieser und klatschte in die Hände. Claire nickte hastig und zerrte den Formel 1 Fahrer vom Stuhl.
„Wälz dich nicht so im Rasen!", rief ihre Mutter ihr zu, doch in diesem Moment fielen Lewis und Claire wieder ins Gras.
„Oder tu es doch!", hauchte Caitlyn dann frustriert und warf sich wieder auf dem Stuhl. Amelie sah mit einem dünnen Lächeln zu ihr. Irgendwann würde sie das auch sagen müssen...

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