Kapitel27-Der kleine Abschied

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Halb neun, der Wecker von Eddie ging los und sofort schlug Eddie seine Augen auf und sah auf sein Handy. Es lag direkt neben ihm. Leicht genervt stützte er sich von der Matratze ab und stellte den Wecker aus. Danach drehte er sich zu Richie um, der noch schlief. „Hey Richie, steh auf!!" Dieser öffnete nur kurz seine Augen, sah den Asthmatiker vor sich und seufzte nur. „Wie spät ist es denn?", Eddie hielt ihm das Handy vor seinem Gesicht. Da schloss Richie wieder seine Augen und drehte sich um. „Ich kann noch eine halbe Stunde schlafen!", das passte Eddie nicht.

Der Lockenkopf lag auf dem Bauch, sein Gesicht von Eddie weggedreht. Da deckte Eddie sich auf und zog auch die von Richie weg. Wieder seufzte er, da krabbelte Eddie etwas vorsichtig auf ihn. „Steh jetzt auf Schandmaul!", immer noch reagierte Richie nicht wirklich. Da fing Eddie an, ihn ein paar Küsse auf den Hals zu drücken. Nun mit viel Mühe, drehte Richie sich auf den Rücken. Da ließ Eddie erneut sein Körpergewicht auf Richie fallen. „Du kannst ruhig weiter machen!", meinte er verschlafen. Eddie rollte mit seinen Augen „gut das du auch mal wach bist!" Richie lachte laut „wenn du mich am Hals küsst!" Dann erhob er sich von Richie und zog sein T-Shirt über den Kopf. Oberkörper frei, stand er da und sah, wie Richie ihn anstarrte. Etwas beschämt zog er ein frisches an. Bis er sich seiner Hose wandte. In Boxershorts stand er da, leicht von seinem T-Shirt überdeckt.

„Dieser Anblick gefällt mir Eds!", da nahm Eddie ein Hemd aus Richies Schrank und warf er es auf ihm. Da lag das dunkle blaue Hemd auf Richie und wartete nur, das er es anzog. Dann stand er auf, gähnte laut und bewegte sich Richtung Schrank. Er öffnete die linke Tür und starrte seine ordentlich zusammen gelegten T-Shirts an. Der kleinere stand direkt neben ihn und betrachtete seine Jeans. Der Brillenträger zog Eddie kurz an sich und legte seine Hand leicht auf Eddies Hintern. Dieser zuckte etwas und sah ihn leicht genervt an. „Jetzt auf einmal so zart?", sofort dachte Richie an die Party und er grinste, „ich kann auch anders!" Sofort griff er etwas zu und beobachtete die Reaktion seines Freundes. Seine Wangen färbten sich leicht rot, doch schnell tauchte ein Lächeln auf. Da drückte Richie ihm einen Kuss auf die Wange und ließ dann von ihm ab, damit er sich in ruhe anziehen konnte.

Fertig angezogen, stopfte Richie wahllos Klamotten in seinen kleinen Koffer und suchte noch all die anderen Sachen, wie Waschzeug oder Ladekabel. Er schaffte es gerade so, seinen Koffer zu schließen, da liefen sie zur Treppe. Leicht überfordert mit dem prallen Koffer, lief er Stufe für Stufe herunter. Der Koffer wurde neben den anderen platziert und dann setzten sie sich am Tisch, um zu frühstücken. Kurz gingen sie nochmal die Fahrt durch, als Maggie zum Schluss aufstand, um die Sachen wegzuräumen und zu spülen. Eddie hatte seine Tasche geholt und stand nun mit Richie draußen auf der Einfahrt.

Der Vater schleppte die Koffer ins Auto und schloss mit einem geknalle den Kofferraum. Eddie drückte sich plötzlich an den dürren Jungen, eine Woche wäre er jetzt weg. Es war nicht lange, doch Eddie wollte am liebsten jeden Tag mit ihm verbringen. Maggie kam nun auch nach draußen, steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte diesen ein paar Mal um. Kurz zog sie an der hellen Tür, um zu sehen, das sie wirklich abgeschlossen war.

„Na los Richie, wir wollen los!", meinte sie lieb, worauf sie zum Auto lief, wo bereits ihr Mann schon auf dem Fahrersitzt saß. Da löste sich das Paar „ich werde dich vermissen Trottel!", lächelte Eddie, während Richie seine Hand nahm. „Ich dich auch Eds!", etwas unsicher, das seine Eltern alles sehen konnten, legte Richie langsam und sanft seine Lippen auf Eddies. Sofort hupte der Vater „Jetzt lass sie sich doch verabschieden!", sprach Maggie und nahm seinen Arm vom Lenkrad weg. Dieser sah sie nur mürrisch an „eine Umarmung hätte es auch getan!" Richie und Eddie ließen sich nicht stören. Sie genossen den Moment, bis sie nun wirklich aufhören mussten. „Wir telefonieren und sobald ich wieder da bin, sag ich dir bescheid!" Eddie nickte wild, da ließ Richie seine Hand los und lief langsam zum Auto „Trottel?", er hatte gerade seine Autotür geöffnet, da stoppte er. „Ja Eds?", kurz hielt Eddie an, redete dann aber doch weiter „ich liebe dich!" Sofort überzog ein breites Grinsen Richies Gesicht „ich liebe dich auch kleiner!" Dann stieg er ein und zog die Tür zu.

Er sah, wie sie von der Einfahrt fuhren und dann die ruhige Straße entlangfuhren. Eddie stand nun alleine da, mit seinem Rucksack auf den Rücken. Sofort spürte er, das er alleine war. Ein komisches Gefühl in seinem Bauch, als auch er sich auf den Weg nach Hause machte.

Er fühlte sich wohl bei Richie, da dachte er wieder an die Worte von Bill. Das er ja sonst kein Körperkontakt duldete. Da hatte der Stotterer recht, Eddie mochte es nicht. Er ging viele Situation durch seinen Kopf und er musste feststellen, das er sehr früh, bei Richie anders war. Es gab Körperkontakt und es störte ihn nicht. Er genoss es, als hätte sein unterbewusstsein gewusst, das er mit Richie eine Beziehung eingehen wird.

Kurz kam wieder der Gedanke mit dem ersten Mal, jetzt konnte Eddie nicht mal mehr sagen, ob er bereit oder nicht bereit war. Er mochte es sehr, wenn Richie ihn diese Aufmerksamkeit gab und ihn offensichtlich sexuell glücklich machen wollte. Jetzt wusste Eddie selber nicht mehr, wieso er immer abgebrochen hatte. Wovor hatte er denn auch Angst? Irgendwie kam ihm das gerade sehr verwirrend vor und er versuchte an etwas anderen zu denken. Bevor er komplett den Überblick verliert, was er jetzt wollte und was nicht.

Richie hatte seine Kopfhörer auf und lauschte der lauten Musik. Immer wieder starrte er aus dem Fenster, wie sie über den Highway fuhren. Die anderen Autos, die die Toziers überholten und immer wieder ein paar Bäume, die er nur verschwommen sah. Gerade mal zwei Stunden hatten sie hinter sich und es fehlten immer noch fünf. Für so ein aufgeweckten Jungen wie Richie, war dies echt nicht leicht. Kurz schweifte sein Blick auf die andere Seite, wo schnell fahrende Autos vorbeifuhren. Seine Eltern redeten nicht viel, aber da Richie sowie so Musik hörte, war es ihm egal. Immer wieder dachte er an den kleinen Eds und er fing an, ihn zu vermissen und das so schnell. Nach der dritten Stunde, reichte Maggie ihren Sohn ein Brot, was er nur unbegeistert entgegennahm. Er wollte einfach nicht für eine Woche dort sein. Er hatte nie seine ruhe und musste wahrscheinlich wieder bei seiner Cousine mit im Zimmer übernachten. Doch der Gedanke an seinen Freund, der wohl wie Richie, sehnsüchtig wartete, lenkte ihn ab.




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