Kapitel19-Gefühle

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Am Montag, stand Eddie an den Spinden und schaute immer wieder durch die Flure, doch den Brillenträger konnte er nicht sehen. Als auch Bev fragend dazu stieß „hast du Richie gesehen? Das ganze Wochenende hat er mich ignoriert!“ Beverly stellte sich neben ihn und nickte „mich hat er auch ignoriert…wenn er jetzt nicht kommt, dann gehen wir nach der Schule zu ihm! Mir reicht es jetzt mit ihm!“ Leicht streng und doch liebevoll, meinte sie es. Und tatsächlich, Eddie hatte sich in den Pausen nur zu Bev und Ben gestellt. Richie war nicht aufgetaucht. Kein Zeichen, nichts. Als es dann klingelte, lief der kleinere schnell zu Beverly. Diese stand schon bereit. „Ab geht’s!“, sprach das Mädchen auffordernd und lief mit Eddie los. Sie redeten nicht viel, aber das störte beide nicht.

Nun klingelte sie an der Tür und strich sich dabei ihre roten Haare aus dem Gesicht. Da öffnete die junge Mutter die Tür und als ihr Blick auf Eddie traf, verzog sie irgendwie traurig das Gesicht. „Richie, er war heute nicht in der Schule und er ignoriert uns… Können wir mal hoch zu ihm. BITTE!“ Maggie lies die Beiden besorgten Jugendlichen vorbei und schloss die Haustür. „Seid ihm nicht böse!“, meinte sie stumpf, da nickten Bev und Eddie. Nun liefen sie die Treppe hoch, ehe sie vor der zuen Tür standen. Kurz schauten sie sich unsicher an, klopften dann aber. Kurz darauf kam ein JA als Antwort und Bev öffnete langsam die Tür. Nun starrten sie auf Richie, wie er mit roten Augen, durch das weinen, auf sein Bett saß. „Rich…wir haben uns Sorgen gemacht!“, nun starrte auch er nach oben und sah ihre Gesichter. Als er in Eddie Augen sah, hatte man das Gefühl, sehen zu können, wie er innerlich zusammenbrach. Sein Gesicht leer, füllten sich erneut Tränen.

„Eddie!“, brachte er nur schwach raus und wandte dann seinen Blick ab. „Ich glaube, ich rede mal alleine mit ihm!“, flüsterte Eddie rüber, da nickte Beverly und sie ließ die Beiden alleine. Nun schloss Eddie die Tür und setzte sich etwas sprachlos neben seinen besten Freund. „Was ist denn nur los mit dir?“, wollte Eddie nun vorsichtig wissen und sah ihn an. Richie aber schaute auf seine Füße. Wie sollte er es jetzt nur erklären.

„Eddie, ich habe dir von Anfang an, was verschwiegen… keiner wusste bis Freitag was davon…“, Eddie zog fragend seine Augenbrauen hoch. „Warum nicht?“ „aus Angst!“ Richie blickte nun zu Eddie. Fragende Augen blickten verweinte Augen an. „Aber du brauchst doch keine Angst haben, du bleibst immer mein bester Freund!“ Richie nickte und er fing leicht an zu schluchzen. Sein Herz pochte bei jedem Schlag so heftig, das es nur schmerzte. „Eddie ich, ich will gar keine Freundin, keine Brüste, nichts von dem!“ Jetzt war Eddie erstmal verwirrt und er fummelte an seinem Shirt herum „wie jetzt? Was heißt das jetzt genau?“

Richie lächelte leicht, als er den verwirrten Blick seines ahnungslosen Freundes sah. „Ich will einen Freund, Eddie.“ Der kleinere nickte nur „also ein richtigen Freund, eine Beziehung?“, Richie nickte nun stumm. „Wie lange weißt du das denn schon?“, wollte er neugierig wissen. „Seit ein paar Jahren!“ Der kleinere rückte etwas näher und nahm Richies Hand. „Ich habe dir doch gesagt, das du mir alles sagen kannst! Hast du deswegen so oft Körperkontakt gesucht? Und am See, war die...Beule... wegen mir?“, wollte er verlegen wissen und hielt immer noch fest Richies Hand. „Ja Eddie und Freitag Abend ist mir etwas klar geworden, was ich nicht wollte.“ Der Asthmatiker schaute ihn liebevoll an. „Du kannst es mir ruhig sagen!“, also suchte Richie die passenden Worte. Dabei hatte er das Gefühl, er müsse sich jeden Moment, durch die Aufregung, übergeben.

„Ich habe verdammt starke Gefühle für dich Eddie. Ich habe mich bis über beide Ohren in dich verliebt und das habe ich erst Freitag gemerkt. Ich habe dich mit dem Mädchen gesehen und es hat mir das Herz gebrochen…“ Eddie war jetzt noch sprachloser. Was sollte er davon halten „Rich, ich glaube, ich muss darüber erstmal nachdenken. Das ist ziemlich viel auf einmal, verstehst du?“ Er nickte nur „aber es ist doch nicht schlimm, ich bin ja auch niedlich!“, lächelte er leicht und bekam dann eins zurück.

Dann umarmte Eddie ihn, was Richies Herz ein Stück heilen ließ. Als sie sich wieder lösten, sprach Eddie weiter „ich werde dich anrufen, oder vorbeikommen, um zuschauen, wie es jetzt weitergeht. Sowas erfährt man ja nicht jeden Tag. Ist es ok, wenn ich dich alleine lasse und Bev bei dir bleibt?“ „ist gut, schick sie ruhig zu mir!“ Nun ließ er Richies Hand los und lief bedrückt aus dem Zimmer, um Bev rein zuschicken.

Als Eddie nach unten lief, stolperte er gegen Maggie. „Alles gut Eddie?“, dieser sah sie verwirrt an, „ich em, ja…!“ Dann lief er zügig aus dem Haus und lief schnell zu sich. Er war erleichtert über Richies Geständnis, aber warum? Gerade öffnete er die Tür und lief in die Küche, wo seine Mutter gerade am kochen war. Sofort drehte sie sich um und sah den Blick ihres Sohnes. „Eddie Bär, was ist denn los?“, dieser setzte sich auf einen Stuhl und vergrub leicht verzweifelt sein Kopf in die Hände. Nun nuschelte er los „Richie liebt mich! Mehr als Freundschaftlich!“ Sonia wandte sich zu ihrem Sohn und setzte sich ihm gegenüber. „Und wie geht es mit euch weiter?“, nun nahm Eddie seine Hände aus dem Gesicht und starrte sie an. „Ich weiß nicht, ich wüsste doch, wenn ich schwul wäre…!“ Nun lächelte Sonia leicht amüsiert. „Eddie, jeder muss es selber für sich herausfinden, aber dein Kleidungsstil, dein Verhalten, die Nähe zu Richie, die du dir gefallen lassen hast.“ Eddie weitete etwas seine Augen „ich habe gestern ein Mädchen geküsst und es war irgendwie, langweilig…“, Sonia nickte, „was hast du gefühlt, als du und Richie, ihr euch so nah wart?“ Leicht beschämt darüber, das seine Mutter es ja gesehen hatte, gab er eine Antwort „es hat sich viel schöner angefühlt, als mit dem Mädchen…!“

Nun ging Eddie immer wieder Situation durch den Kopf, bis er stur in die Augen seiner Mutter schaute. „Ich glaube, ich mag Richie doch mehr!“ Sie nickte „dann rede mit ihm!“ Eddie stand auf und schaute auf seine Mutter „wusstest du das vorher als ich?“ Sofort grinste seine Mutter „sagen wir, ich hatte da schon länger was geahnt!“

Eddie lächelte sie leicht an, als er dann plötzlich los rannte. Aus dem Haus raus, lief er mit seinem Asthmaspray in der Hand, zu Richie. Kurz musste er stoppen, er musste es benutzen. Dann lief er weiter, langsamer als vorher! Nach dem er erneut klingelte, öffnete Maggie verwundert die Tür „ist Beverly noch da?“ Die Frau schüttelte ihren Kopf. Da lief Eddie an ihr vorbei, nach oben. Wieder klopfte er, bekam aber keine Antwort. Dann öffnete er die Tür und da sah er Richie, wie er auf sein Bett lag. Den Rücken zu Eddie gewandt.

Ohne ein Wort zu sagen, schloss er die Tür und kam dem Bett näher. Vorsichtig legte er sich dazu und legte erst leicht seinen Arm um Richie. Bauch an Rücken, lagen sie nun da. Sofort griff Richie nach Eddies Arm und kurz darauf hörte man ein leichtes weinen. Eddie drückte sich immer mehr an ihm. Keiner redete. Richie wusste das es Eddie war, er würde ihn immer erkennen. Lange lagen sie still da, bis Richie sich umdrehte und sich beide nun anschauten.

Nach langen anstarren, öffnete Eddie seinen Mund „Richie, ich habe mit meiner Mutter gesprochen. Sie hat mir Sachen vor den Augen gehalten, die ich vorher nicht gesehen habe!“ Richie nickte nur leicht. „Mir war es genauso wenig klar, wie dir! Aber mein Herz hat wohl in der Zeit angefangen, mit dir Synchron zu schlagen!“ Leicht lächelte der Asthmatiker, während Richie es nicht ganz genau verstand. Nun kam Eddie mit seinem Gesicht näher an Richies. Er schaute auf Richies Lippen und dann wieder in seine Augen. Nun legte er leicht seine Lippen auf Richies.

Dieses Gefühl war tausendmal besser, als das mit dem Mädchen, stellte Eddie fest und er genoss es. Richie wurde in den siebten Himmel befördert. Damit hatte er nicht gerechnet. Nach einigen Sekunden, lösten sich ihre Lippen und nachdem sie ihre Augen wieder öffneten, schauten sie sich verlegen an. „Richie, ich möchte es mit dir versuchen!“, dieser konnte es gar nicht wahrnehmen, so schnell schlug sein Herz, es übertönte jedes andere Geräusch. „Wirklich?“, nun fügte Eddie seine Finger zwischen Richies und er rückte ihm näher „ja Richie!“

Nächstes Kapitel am 17.7:)

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