Kapitel14-Guten Morgen

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Richie öffnete müde seine Augen und sah, wie der Himmel langsam hell wurde. Er wollte sich gerade  aufrichten, da merkte er etwas auf sich. Eddie hatte seinen Arm auf Richies Oberkörper gelegt und schlief noch tief und fest. Nun fiel Richie wieder auf, was in der letzten Nacht passiert war. Leicht beschämt sah er in Eddies Gesicht. Immer noch müde, fügte er ziemlich unsicher seine Finger zwischen Eddies, von der Hand, die auf seiner Seite lag. Er schloss kurz seine Augen und ohne es zu wollen, schlief er wieder ein. Es war einfach noch zu früh.

Gut eine halbe Stunde später, öffnete Eddie seine Augen und sah, wo sein Arm lag. Seine Augen suchten nach Richies, die allerdings noch geschlossen waren. Dann sah er Richies Finger, leicht zwischen seinen. Er lächelte und beschloss noch etwas zu schlafen.

Irgendwann kam Sonia die Treppe hoch und klopfte, doch niemand sagte etwas. Also machte sie die Tür auf und sah, wie die Beiden dort lagen. „Guten Morgen!“, meinte sie etwas lauter und öffnete das Fenster. Total verschlafen öffneten sie ihre Augen und schauten sich an. Dann schreckte Eddie hoch und ließ so Richies Hand los. Dieser lag noch da und betrachtete den kleineren. Sonia schaute auf die beiden,  während sie zur Tür lief „Frühstück ist fertig, wenn ihr Hunger habt!“ Dann verließ sie das Zimmer.

Eddie starrte immer noch in Richies Augen. „Sollten wir darüber reden, was gestern passiert ist?“, fragte Richie vorsichtig und richtete sich auf. „Können wir das einfach vergessen, bitte?“ Richie war leicht enttäuscht, nickte aber. „Ist gut Eds!“, schweigend zogen sie sich an, war damit ihre gute Freundschaft vorbei? Richie hatte sein Anzug angezogen, nur seinen Sakko hatte er noch nicht an. Also liefen sie nach unten und setzten sich zu Eddies Mutter an den Tisch.

„Habt ihr gut geschlafen?“, fragte sie freundlich und stellte Eddie seine Tabletten hin. „Ja, ja wir haben nur geschlafen, also nicht miteinander…!“ Brabbelte Eddie nervös. Richie nickte nur. Unsicher wollte Sonia trotzdem was wissen „also seid ihr kein…Paar?“ Mit großen Augen schüttelten sie ihre Köpfe.

Sie unterhielten sich irgendwann etwas und redeten mit der Mutter über den Ball, als Richie aufstand „ich werde jetzt nach Haue gehen, danke das ich hier schlafen durfte und danke für das Essen!“ Er lächelte freundlich „aber sicher doch!“ Dann sah er Eddie an und hob kurz seine Hand „wir sehen uns Spaghetti!“, Eddie lächelte kurz, „klar Trottel.“ Dann lief er aus dem Haus raus. Er wollte Eddie nicht verlieren, warum musste es dazu kommen? Nun kam Richie an und klingelte.

Sein Vater öffnete die Tür und sah seinen Sohn dort stehen. „Hast du gar nicht hier geschlafen?“, fragte er, „das hättest du doch mitbekommen…schließlich muss ich klingeln!“ Da stimmte er zu und ließ Richie vorbei. „Na sag mir bloß, du hast bei einem Mädchen geschlafen?“ Richie sah den Stolz in seinem Gesicht und er nickte einfach nur. „Also darf ich verkünden, das du jetzt ein richtiger Mann bist?“ Jetzt verdrehte Richie seine Augen, warum wollte sein Vater unbedingt, das er endlich mit einem Mädchen schläft.

Ohne sich was dabei zu denken, nickte er wieder, um das Gespräch hinter sich zu bringen. „Schatz, unser Sohn hat es mit 18 auch mal endlich geschafft!“ Er lief in die Küche, zu seiner Frau, Richie kam ebenfalls hinterher. „Was denn?“ „na er ist keine Jungfrau mehr! Du hast es eher geschafft als die Tochter von Bernd!“ Maggie wusch sich ihre Hände und nickte nur „ich hoffe du hast verhütet!“ Richie nickte erneut „müssen wir darüber reden?“ Maggie kam auf ihn zu und umarmte ihn feste. „Mein kleiner Richie, wird immer mein kleiner Junge bleiben!“

Der Brillenträger versuchte sich zu lösen und sah seine Eltern ernst an. Da klingelte es erneut und der Vater lief zu Tür. Richie unterhielt sich mit seiner Mutter, über den Ball und bekam nicht mit, was an der Eingangstür geschah.

Eddie stand vor der Tür, in der Hand Richies Sakko. „Ist Richie da, er hat sein Sakko bei mir vergessen!?“, der Mann sah Eddie verwirrt an, „wann war Richie denn bei dir?“ Eddie schaute ihn neutral an und gab eine Antwort „na er hat bei mir geschlafen!“ Nun lief der Vater ins Haus, gefolgt von Eddie. Da blickte Richie zu seinem Vater und dann sah er Eddie mit seinem Sakko in der Hand. Sofort verschwand sein Lächeln.

„Du hast bei Eddie geschlafen? Heißt das, ihr beide habt…miteinander geschlafen?“, leicht fassungslos starrte er seinen Sohn an. Eddie wusste nicht, was Richie erzählt hatte, aber er fühlte sich in dieser Situation definitiv unwohl. „Nein Dad…“, dann hielt Maggie eine Hand auf Richies Schulter und lächelte zu Eddie rüber „und wenn, Eddie wäre ein guter Freund für Richie.“ Eddie schüttelte nervös seinen Kopf „Mom! Wir sind nicht zusammen!“, dann warf Eddie noch hinterher, „und nicht schwul!“ Richies Dad schien erleichtert zu sein „du hast mich also nur angelogen?“ Richie nickte und sein Vater schien darüber erleichtert zu sein, das Richie nur gelogen hatte. „Du machst Richard auch nur Druck mit deinem Mann gelaber!“ Er starrte seine Frau nur an „er ist 18, wann will er denn mal eine Freundin bekommen?“ Richie hielt es nicht mehr aus, er schnappte sich Eddie und zog ihn mit aus dem Haus. „Was war das?“, fragte Eddie, „willst du dich denn gar nicht umziehen?“ Richies Kopf fühlte sich so an, als würde er jeden Moment explodieren.

„Umziehen wird überbewertet… Mein Vater will unbedingt das ich mit einem Mädchen schlafe, die reden bei seiner Arbeit sogar darüber, welcher Sohn schon hatte. Das ist doch dumm, er will das, damit ich ein richtiger Mann werde!“ Den letzten Teil äffte er doof nach und schaute auf seine Füße, die einen Schritt nach den anderen machten. Eddie nickte verständnisvoll. „Es ist deine Sache mit wem du schläfst und wann!“ Richie lächelte leicht und versuchte die Situation von gestern zu lockern „vielleicht wäre es mit dir gestern passiert, wenn deine Mutter nicht rein gekommen wäre…“ Nun wurde Eddie rot und er sah unsicher zu Richie. „Genau…was wäre wenn…“, dann schaute er schnell wieder weg, doch Richie wollte wissen, warum Eddie sich darauf eingelassen hatte.

„Eddie, ich weiß du willst nicht darüber reden, aber was war das gestern mit uns?“ Nun blieb Eddie stehen und schaute auf den Boden „ich weiß es nicht… es ist einfach so passiert…“ Richie richtete seine Brille „es hat sich gut angefühlt…“, sprach er leise und erinnerte sich nur zu gerne an dieses Gefühl. „Kann sein“ „dir hat es auch gefallen Eddie!“ Nun schaute er in Richies Gesicht „ich weiß auch nicht was es war okay!“ Richie war leicht erschrocken über Eddies wütenden Blick. „Tut mir leid…“, nun hob Eddie seine Hand und irgendwie war er gerade einfach nur sauer.

„Musst du dich immer entschuldigen!“ Nun entschuldigte sich Richie unbewusst erneut. „Ahhh!“, schrie Eddie auf, „du klebst schon praktisch an mir! Du stimmst zu fast allen Sachen immer zu, die ich sage!“ Kurz schreckte Richie noch einen Schritt zurück. Was war gerade nur mit Eddie los? „ich brauche einfach abstand, okay!“ „klar, nur wegen diesen scheiß Vorfall von gestern?“, wollte er genervt wissen. Eddie schüttelte seinen Kopf „Ach das ist mir doch egal! Von mir aus blas mir einen und leck mich am Arsch Trottel!“ Richie riss seine Augen auf „meinst du das jetzt ernst?“ „Natürlich nicht du Idiot!“ Eddies Worte waren ernst und fies gemeint und es brach Richie das Herz, verliert er gerade seinen besten Freund? „Gut, dann bist du Richie Schandmaul Tozier aka Trottel, erstmal los!“ Er war einfach sauer, darüber was Eddie meinte. „Gut, damit komme ich klar!“ Richie streckte seine Mittelfinger Eddie entgegen und lief dann Rückwärts weg. „Ach Fick dich doch selbst!“, nuschelte Eddie und lief nun auch zügig weg. Richie hätte jetzt am liebsten ausrasten können.

Kaum war er wieder im Haus, rannte er in sein Zimmer und schlug gegen die Wand. Dann schmiss er sich auf das Bett und setzte seine Kopfhörer auf. Laute Musik dröhnte in seine Ohren. Auch Eddie kam wutentbrannt zurück und traf in der Küche auf seine Mutter. „Eddie Bär, ist alles gut?“, er sah sie sauer an, „nein Mom, ich gehe mit Richie auf Abstand!“ Nun nickte die dicke Frau „ist es wegen gestern Nacht?“, da fiel Eddie wieder ein, das sie es ja gesehen hatte. „Vielleicht…ich verstehe es nicht!“ Sonia setzte sich auf den Stuhl und blickte zu ihrem Sohn. „Kann das sein, das es dir gestern mit Richie vielleicht zu sehr gefallen hat?“ Eddie wollte eigentlich nicht darüber reden „Kann sein…“ Dann lief er aus der Küche und ging hoch in sein Zimmer.  Er wollte einfach nicht mehr mit seiner Mutter reden und auch mit sonst niemanden. Wie der Brillenträger, legte er sich einfach ins Bett und hörte mit Kopfhörern Musik. Er wollte sich von Richie ablenken, doch schnell dachte er wieder an die Nacht, an das Gefühl, wie erregt er war und gleichzeitig, wie beschämt darüber, das es wegen Richie war. Schnell zog er seine Decke über den Kopf und machte seine Musik lauter, um so den Gedanken zu vertreiben.

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Nächstes Kapitel am 4.7.20

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