Kapitel 24

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Pov-(Y/N)

Shoto und ich standen noch eine Weile draußen und betrachteten den hellen Vollmond.
Die Zeit schien still zu stehen. Keine Geräusche, nur das Zirpen von Grillen und unsere gleichmäßige Atmung.

Unsere Hände ineinander verschränkt. Keiner wollte den anderen loslassen.
Durch meinen ganzen Körper flossen Glücksgefühle, aber da war noch dieses andere Gefühl welches mir keine Ruhe ließ.

Shoto schien dies zu bemerken, denn ich spürte plötzlich seinen Blick auf mir.
"Ist alles in Ordnung (Y/N)?", fragte er mich besorgt.
"Eigentlich ja...es ist nur...ich kann es schwer beschreiben.", murmelte ich und versuchte die richtigen Worte zu finden.

Seine linke Hand legte sich an meine Wange und spendete mir somit Wärme.
Es fühlte sich gut an und dennoch wurde dieses Gefühl jede Sekunde schlimmer.

"(Y/N)?", kam es plötzlich ängstlich von meinem Freund und sein Blick war panisch zu Boden gerichtet.
Schockiert folgte ich seinem Blick und musste mit Erschrecken feststellen das meine Füße sich auflösten?!

Weiße Partikel erhoben sich in die Luft und von meinem Körper verschwand nach und nach mehr.
Nein das darf nicht wahr sein! Wieso jetzt?
Tränen stiegen in meine Augen. Ich wollte nicht von hier weg.

Meine Hände legte ich schnell an Shotos Wangen und ich sah ihm tief mit ernstem Blick in die Augen.
"Ich weiß nicht was hier passiert aber ich werde einen Weg finden zurück zu kommen. Shoto ich liebe dich bitte vergiss das nicht.", sprach ich schnell um noch alles sagen zu können was ich wollte.

Langsam fingen auch meine Hände an sich aufzulösen. Shoto versuchte nach ihnen zu greifen aber da war nur Leere.
"Du kannst jetzt nicht einfach gehen. Bitte (Y/N) bleib bei mir!", schrie er verzweifelt und ich schenkte ihm noch ein aufmunterndes Lächeln bis meine Sicht völlig weiß wurde.

Hier war ich also wieder. In einer Zwischenebene die nur aus weißem Licht besteht welches allmählich dunkler wurde.
Schwarz. Die altbekannte Leere. Gähnend ausbreitend und kein Laut war zu vernehmen.

Ich spürte meine Atmung nach einiger Zeit und bemerkte ein Flimmern. Das waren meine Augenlider.
Langsam vernahm ich auch ein konstant piependes Geräusch.

Mühselig öffnete ich meine Augen, kniff sie aber sofort wieder zu da mich das Licht blendete. Nach einigen Versuchen gewöhnte ich mich zum Glück daran. Eine weiße Zimmerdecke trat in mein Sichtfeld.

Vorsichtig und schwerfällig drehte ich langsam meinen Kopf und konnte ein Krankenhauszimmer ausmachen.
Bin ich doch nicht gestorben? Wer hatte mich gerettet?

Ich konnte weder aufstehen, noch konnte ich reden. Normal für jemanden der plötzlich aus dem Koma aufwacht.
Trotzdem spürte ich wie stumme Tränen über meine Haut salzige Bahnen zogen.

Ich wollte zurück. Zurück zu meinen Freunden. Ich wollte in Shotos Arme, seine Hand halten, in seine wunderschönen Augen sehen und ihn einfach nur küssen.
Meine Spezialität habe ich auch nicht mehr. Sie war einfach weg.

Das ist doch alles nicht fair! Die Welt da drüben war so unglaublich!
Warum? Warum hab ich den Sprung überlebt? Wieso musste ich gerettet werden?
Dadurch das ich mich im inneren aufregte stieg mein Puls an und löste somit ein Signal für die Ärzte aus.

Sofort stürmten ein Doktor und eine Krankenschwester in das Zimmer. Zufrieden betrachtete der Arzt mich. "Da hatten sie nochmal Glück gehabt Miss (L/N).", meinte er freudig und führte noch ein paar Untersuchungen durch.

Glück? Das hier war alles andere aber definitiv kein Glück. Der Drang wieder sterben zu wollen stieg an.
Ich hatte keine Bleibe und wenn dann wäre es das Pflegeheim.

Mein Blick haftete auf dem Arzt und endlich konnte ich ein paar Worte herausbringen. "Und...was ist...mit...der Rechnung?", fragte ich und war leicht erschrocken über meine kratzige Stimme.

"Das ist das erste woran sie denken?", erkundigte sich der Arzt erstaunt. "Ihr Pflegeheim wird für die Kosten aufkommen. In ein paar Tagen dürfen sie auch schon wieder das Krankenhaus verlassen.", erklärte er mir.

Tagelang würde ich jetzt alleine sein. Hält die Zeit in der anderen Welt an oder läuft sie weiter? Was macht Shoto wohl gerade? Bestimmt schläft er wenn es seine Gedanken zulassen.

Ein Seufzen entwich mir und ich war froh als ich wieder alleine in meinem Zimmer war.
Mittlerweile kam auch das Gefühl in meine Glieder zurück und ich konnte mich endlich ein wenig bewegen.
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Kapitel 24 ist draußen!

(Y/N)= Dein Name
(L/N)= Dein Nachname

Über Kommentare und Kritik würde ich mich wie immer freuen

~Huschi/Ems

Lost ~ Shoto x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt