Luci's Sicht:
Es regnete. Ich rannte durch den Regen. Ich wollte nur weg von diesem Ort. Ich wollte weg von diesem Gedanken. Ich wollte weg von ihm. Ich weinte, doch der Regen verdeckte meine tränen. Wieso?? Wieso hat er das getan?? Und warum dann auch noch sie?? Ich weiß, er war betrunken aber er muss ja nicht gleich seine Zunge in ihren Hals stecken!! Er kennt sie doch überhaupt nicht!! Ich kam plötzlich am Rhein an. Bin ich schon so lange gerannt?? Ich setzte mich auf eine Bank am Ufer des Flusses und lies den Regen auf mich prasseln. Aber das war mir auch egal!! Ich wollte ihn einfach nur nicht sehen. Plötzlich spürte ich eine warme Hand auf meiner Schulter. "Willst du hier immer noch im Regen sitzen??" Als ich mich umdrehte, sah ich Patrick. Ich wusste nicht, ob oder seid wann er hinter mir hergelaufen ist, aber das ist ja auch egal. Er setzte sich neben mich und fragte: "willst du reden??" Ich antwortete nicht. Ich fing einfach an zu schluchzen. Als Patrick das hörte, nahm er meinen Kopf und presste ihn gegen seine Brust. Ich konnte seinen Herzschlag hören und passte automatisch meinen atemrhythmus an seinen an. Ich spürte, wie seine Wärme in mich über ging. Unter meinem Schluchzen brachte ich nur ein "w-w-wiesoho??" "Rewi wollte das nicht mit Absicht, das weißt du luci", versuchte Patrick mich zu beruhigen. So saßen wir eine ganze Weile, meinen kopf an seine Brust gepresst, die Hände fest in seinem T-Shirt verkrallt. "Warum bist du nicht mehr auf deiner Party??" Wollte ich von ihm wissen. Schulterzuckend flüsterte er: "ich helfe Freunden in Not und du bist jetzt in einer schlimmen Krise". Mit diesen Worten schloß ich meine Augen.
Patrick's Sicht:
Ich fühlte, wie ihr Atem flacher und gleichmäßiger wurde. Sie ist eingeschlafen. Ich musste schmunzeln. Das war so süß, wie sie so in meinen Armen lag und schlief. Ich streichelte ihr noch ein Paar mal über den Rücken, dann stand ich auf. Ich nahm Luci in Brauthaltung in meine Arme und trug sie so durch die Straßen Kölns. Da es regnete waren kaum Leute auf den Straßen. Als ich bei meiner Wohnung ankam, hörte ich keine Musik und keine Menschen. Sie sind wohl alle schon gegangen. Ich schloß die Tür auf und betrat die Wohnung. Niemand da. Wie schon befürchtet. Rewi sah ich nirgends. Immer noch mit Luci in den Armen ging ich in mein Zimmer und legte sie auf mein Bett. Sie war eiskalt, da die die ganze Zeit im Regen saß. Ich nahm schnell ein paar dicke Decken und deckte sie zu. Ich setzte mich an den Bettrand und beobachtete sie, wie sie so dran lag. Ihr hing eine Strähne ihrer dunkelblonden, lockigen Haaren ins Gesicht. Mit meinem Zeigefinger stich ich die Strähne aus ihren wunderschönen Gesicht. Als ich es schaffte meinen Blick von ihr zu wenden, ging ich aus dem Zimmer und zog leise die Tür hinter mir zu. Jetzt kamen würggeräusche aus dem Badezimmer. Das müsste Rewi sein. Ich ging den Flur entlang und blieb in der badezimmertür stehen. Da sah ich ihn. Vor der Kloschüssel kniend. "Toll, dass du dich so betrinken musstest" rief ich ihm zu. Doch als Antwort kam nur ein weiteres würgen und Rewi erbrach sich schon wieder. Ich hatte genug gesehen und lief ins Wohnzimmer wo ich mich erst einmal auf das Sofa legte. Nach einer Weile kam Rewi ins Wohnzimmer. Er musste sich nicht mehr übergeben. Ich starrte immer noch gegen die Decke. Dass machte ich immer zum nachdenken. "Wo ist Luci??", will Rewi wissen. "Ich muss sofort mit ihr reden!!" "Sie aber wahrscheinlich nicht mit dir, so wie du sie behandelst hast", entgegnete ich gekonnt. Ich war einfach nur müde von der Party. Und ich wollte jetzt nicht mit Rewi streiten. Ich hasse das. Dann kann man sich nicht einmal mehr Ansehen ohne Hass oder Ähnliches zu verspüren. Ich stand auf und wollte gerade gehen, als ich mich noch ein letztes mal umdrehte und zu Rewi sagte: "sie schläft in meinem Bett, wenn du es unbedingt wissen willst.", und in mein Zimmer lief.

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War of Love and Life
FanfictionEin Krieg zwischen Liebe und Leben. Ein Krieg zwischen Freundschaft und Verhassung. Wie wird nur dieser Kriegausgehen?? Niemand weiß es...