Kapitel 3 (Cody)

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Die Sonne ging gerade auf und ein paar Sonnenstrahlen fielen durch unser Fenster. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich schaute zu Rose's Bett. Sie schlief tief und fest. Ich lächelte. Dann fiel mir wieder ein, das ich mir ja einen Drachen suchen wollte. Ich stand auf und zog mich schnell um. 'Hoffentlich finde ich einen passenden für mich...'. Leise schlich ich aus dem Zimmer und die Treppe runter. Mum und Dad schliefen auch noch. Ich machte mir ein Brot, nahm ein paar Fische und steckte sie in meine Tasche. Drachen lieben Fische! Die könnten mir bestimmt helfen, einen zu zähmen. Leise öffnete ich die Tür und verließ das Haus. Sofort lief ich Richtung Wald. Da gab es viele Drachen, aber ob da der richtige dabei war? Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich auf eine Lichtung kam. Bis jetzt hatte ich nur schreckliche schrecken gesehen. Auf einmal hörte ich ein brüllen. Sofort rannte ich in die Richtung, aus der das Brüllen kam.'Das ist ein Drache! Und zwar kein Schrecklicher Schrecken!' dem dachte ich hoffnungsvoll. Ich kam nach kurzer Zeit zu einer weiteren Lichtung. Wenn man genauer hinhörte, bemerkte man, das es nicht nur ein, sondern zwei Drachen waren, die da brüllten und knurrten. Ich versteckte mich hinter einem Gebüsch und lugte auf die Lichtung. Da war ein flüstender Tod der brüllend einen kleinen schwarzen Drachen durch die Luft schleuderte. Was für ein Drache es genau war, konnte ich nicht erkennen, denn der flüsternde Tod schleuderte es so sehr durch die Luft, dass man nur einen schwarzen Schatten erkennen konnte. Auf einmal fing der schwarze Drache an dunkel blau zu leuchten. Erschrocken wich der flüsternde Tod etwas zurück. Der jetzt blau leuchtende Drache knallte mit dem Kopf auf den Boden und blieb benommen liegen. Er hatte sehr viele Wunden und Katzer. Er hatte sein Maul geöffnet und es floss Blut heraus. Mir stockte der Atem.'Ich muss ihm helfen...'. Der flüsternde Tod wollte sich auf den kleinen Stürzen. Schnell kramte ich in meiner Tasche rum. Ich nahm Drachenminze heraus und kam aus dem Gebüsch. Der flüsternde Tod sah mich an und flog blitzschnell auf mich zu. Ich streckte meine linke Hand nach vorne, mit der Drachenminze. Der flüsternde Tod blieb vor mir stehen und legte sich hin. Ich schmiss die Drachenminze auf den Boden und der flüsternde Tod wälzt sich glücklich darin herum. Sofort rannte ich zu dem kleinen schwarzen Drachen. Er hatte die Augen geschlossen. Er hatte aufgehört zu leuchten. Jetzt war er nur noch schwarz. Um sein Maul hatte sich eine kleine Blut pfütze gebildet. Ich biss mir auf die Zunge. Der kleine Drache war...e-ein Nachtschatten! Mir blieb vor staunen der Mund offen stehen. Ein zweiter Nachtschatten...der auch noch leuchten konnte! Ich berührte sanft seinen Kopf und streichelte ihn. Der Nachtschatten gab leise Geräusche von sich. Ich kramte in meiner Tasche rum und holte ein paar Kräuter heraus. Ich presste die Kräuter zu einem Brei und schmierte sie auf die Wunden des Nachtschatten's. Er atmete schwer und blutete immer stärker aus seinem Maul."Nein, nein, nein! Geh nicht, bitte! Du darfst nicht sterben!"rief ich verzweifelt und eine einsam Träne lief mir über die Wange. Ich kannte den Nachtschatten zwar kaum, aber ich hatte ihn schon in mein Herz geschlossenen. Ich gab den Nachtschatten etwas zu trinken. Zuerst verweigerte er es, trank dann aber dankbar.Die Blutung aus seinem Maul hatte fürs erste aufgehört. Ich atmete tief ein. Wenigstens trank er! Ich blieb noch lange bei ihm, redete sanft auf in ein und über legte mir einen Namen für ihn. Nach langem überlegen hatte ich endlich einen gefunden. "Hey, willst du Kuvo heißen?" fragte ich ihn. Er gab ein leises gurren von sich. "Ok, dann heißt du ab heute, Kuvo!". Es war inzwischen schon Nachmittag. Ich war Kuvo nicht von der Seite gewichen. Er war echt toll. Wenn ich mit ihm sprach, hatte ich das Gefühl, als könnte er jedes einzelne Wort verstehen! Es war unglaublich. Ich erzählte ihm gerade von gestern: "Ja und..und dann.." ich kicherte "haben sie sich geküsst!!!!" ich hielt inne. Kuvo öffnete langsam seine Augen und sah direkt auf mich. Ich verlor mich fast in ihnen. Er hatte wunderschöne Türkise Augen! Das eine war etwas heller und das andere etwas dunkler. Sie starrten mich an. Ich lächelte und mir kam es so vor, als ob Kuvo auch etwas lächelte... 'Ach! Das ist alles nur Einbildung!!! Das ist nur ein Drache!' sagte ich zu mir selbst. Langsam streckte ich meine Hand zu seinem Kopf. Jetzt wo er sie erkennen konnte, musste ich etwas aufpassen. Er könnte mit einem bissen meine ganze Hand fressen! Aber er tat es nicht. Ganz im Gegenteil. Er hob schwach seinen Kopf, drückte ihn sanft gegen meine Hand und sah mir mit seinen großen Augen ins Gesicht. Ich schaute etwas verblüfft drein. Ich hatte sein vertrauen gewonnen! Vielleicht weil ich ihm geholfen habe? Naja ist ja egal. Aber ich war schon ziemlich stolz. "Hallo Kuvo! Wie geht es dir den?" fragte ich ihn sanft und er gurrte leise. Ich streichelte sanft seinen Kopf und es schien ihm zu gefallen. Wir saßen noch eine ganze Weile so da. Aber auf einmal wollte Kuvo versuchen aufzustehen. Er hatte wohl die Nase voll vom liegen. Auf wackligen Beinen stand er jetzt vor mir. Er war ein ganzes Stück kleiner als Ohnezahn, aber trotzdem sah er ziemlich groß aus. Langsam kam er auf mich zu gewackelt. Kurz vor mir blieb er stehen und schaute glücklich. So als ob er sagen wolle: 'schau mal, ich kann wieder laufen!'. Ich streichte ihm über den Kopf. "Gut gemacht Kuvo! Du bist so ein starker Drache, ja das bist du!" schmeichelte ich ihn und er fing an, glücklich herum zu laufen. Er war echt super süß! Da viel mir auf, das es schon dunkel war. "Hey, Kuvo, komm mal her." rief ich und er saust sofort auf mich zu. Kurz vor mir blieb er stehen. "Tut mir leid kleiner, aber ich muss jetzt nachhause. Ich komm morgen wieder....versprochen" sagte ich sanft und streichelte ihn. Er gurrt glücklich. Ich löse mich von ihm und ging langsam richtung Dorf, drehte mich aber noch einmal um. Kuvo sah verwirrt zu mir und kam auf mich zu gerannt. "Nein Kuvo, du musst hier bleiben!". Er senkte den Kopf und schloss die Augen. "Och Kuvo! Ich meine das doch nicht böse! Ich habe nur angst, wenn dich meine Eltern entdecken und du dann weg musst..." Kuvo öffnet wieder die Augen und schaut mich mit seinem 'Hundeblick' an. Ich lachte etwas und fiel ihm um den Hals. "Tut mir leid Kuvo. Ich komme morgen früh sofort wieder. Versprochen!" ich löste mich von ihm und schaute ihn an. Er schaute mich lange an, dann hüpfte er auf einen Felsen und setzte sich brav dort hin. Ich schaute zu ihm und es schien als ob er mir zu nicken würde. "Danke kleiner. Bis morgen!" rief ich und ging weiter richtung Dorf. Nach kurzer Zeit drehte ich mich um. Kuvo lag jetzt auf dem Felsen und hatte die Augen geschlossen. Ich lächelte und rannte weiter. 'ich hab einen neuen Freund... mein eigener Drache!" dachte ich glücklich und kam gerade im Dorf an. 'Hoffentlich sind meine Eltern nicht allzu wütend...' dachte ich und lief plötzlich in jemanden rein. "Oh tut mir leid ich hab sie nicht gese-...mum?!" ich war in meine Mutter rein gelaufen. Sie sah mich erschrocken an.

Kleine DrachenreiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt