Prolog

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Thanksgiving ist vorbei, das bedeutet ich ziehe endgültig um

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Thanksgiving ist vorbei, das bedeutet ich ziehe endgültig um. Nach Rosewood, Colorado, drei Stunden Flug und Bahnfahrt, von meiner Mom entfernt. Drei Stunden von meinem zu Hause entfernt. Drei Stunden von meinem alten Leben entfernt.
Nachdem ich vor ca. zwei Monaten meinen, mittlerweile, Ex-Freund mit einer anderen erwischt habe, habe ich beschlossen das College zu wechseln. Auch wenn es nur noch zwei Semester sind.. Ich kann nicht zusammen mit meinem Ex studieren. Nicht an der Uni, die wir uns in der Highschool zusammen ausgesucht haben, sodass ich bei meiner Mutter sein kann. Jungs sind Arschlöcher. Tanzt man nicht mehr nach ihrer Nase, wird man eben durch die nächstbeste Studentin ersetzt. Auch nach fünf Jahren Treue - die hat er einfach weggeschmissen. Doch ich bin froh darüber, hätte ich alles mit mir machen lassen, hätte ich vielleicht sogar die Geschichte meiner Mutter erlebt - darauf kann ich verzichten. Deshalb will ich, für mindestens bis zum Ende meines Studiums, von dem ganzen Stress fliehen. Das Dorf ist nicht groß, jeder weiß mittlerweile was mir passiert ist und ich habe mich genug damit auseinandergesetzt. Ich habe weder Lust noch einmal darüber zu sprechen, noch auf noch mehr Gerüchten.
Die einzige Person, die mich überreden kann nicht alles hinter mir zu lassen ist meine Mutter.
Ich habe meine zwei Koffer in den Kofferraum meines weißen Honda Accords gepackt, die Hinfahrt werde ich wohl oder übel mit dem Auto über mich bringen müssen, Geld für ein neues habe ich nämlich nicht. Ich kann grade so die Collegegebühren decken, aber ein Auto. Ha! Wohl kaum. Dann fahre ich lieber knappe siebzehn Stunden bis nach Colorado.
Ein letztes Mal gehe ich in das Schlafzimmer meiner Mutter, ihre Hand ist kalt, aber ich halte sie, obwohl sie es nicht spüren und den Griff nicht erwidern kann.
» Ich bleib hier, wenn du mich brauchst, Mom.«
Sie schüttelt den Kopf. » Susann kümmert sich um mich, mach dir eine schöne Zeit in Rosewood und beende dein Studium. Wir kommen hier auch zu zweit zurecht, Schatz.« Ihr Blick bestätigt mir, dass sie das völlig ernst meint, trotzdem glaube ich ihr nur halb.
» Okey.. Ich rufe dich jeden Tag an, oder schreibe Susann eine Nachricht, damit du weißt, dass es mir gut geht.«
» Mach dich auf den Weg, dein neues Leben wartet, Ruby.«
Die Worte, die in meinem Kopf so schön und erleichtert klingen, wirken nun noch trauriger mit der Stimme meiner Mutter. Ich fühle mich schlecht, weil ich sie einfach hier zurück lasse, auch wenn ich schon die letzten zwei Jahre nicht viel Zeit hatte für sie da zu sein, ich war trotzdem hier.
» Du oder Susann müssen nur anrufen und ich steig ins Flugzeug, egal was ist.« ich drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. » Hab dich lieb.«
» Ich dich auch, jetzt los, was soll Teddie von dir denken, wenn du zu spät kommst.« sie schenkt mir ein Lächeln, was ich erwidern kann. Ich könnte in fünf Stunden losfahren, es macht keinen Unterschied, außer, dass ich zu Müde wäre um mich zu konzentrieren.
» Na gut, Ciao Mom.« ich drücke sie nochmal fest an mich, bevor ich das Zimmer verlasse. Von Susann, der Pflegerin meiner Mom, verabschiede ich mich ebenfalls mit einer Umarmung. Ich verabschiede mich in Gedanken, von dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin, steige in meinen Honda, starte den Motor und fahre los.
Die Häuser meines Heimatdorfes werden allmählich kleiner und das Wetter je mehr ich aus Wisconsin hinausfahre etwas schöner. Noch immer ist es Ende November, aber nirgends wütet so viel Schnee wie in Wisconsin, auch ein Grund wieso ich nicht einfach fliegen konnte.

Mit einem kurzen Stop um mich auszuruhen, komme ich in Colorado an. Mein Honda bleibt auf dem Parkplatz des Campus stehen. Ich schaue auf mein Handy und finde die E-mail mit meinen Wohndaten. Bereich J, Zimmer zweihundertsiebenunddreißig, Mitbewohnerin: Teddie Muir.
Rosewood ist mit Schnee bedeckt und ich glaube, dass ich mit meinen Sneakern dort untergehen werde. Ich werfe mir den schwarzen Mantel über die Schultern, knöpfe ihn zu und binde mir den Schal um bevor ich aus meinen Wagen steige. Die weißen Schneeflocken legen sich auf mein schwarzes Haar und meine Füße erfrieren. Also hole ich meine Sachen aus dem Kofferraum, hänge mir meine Reisetasche über die Schulter und ziehe die zwei Koffer über den Parkplatz. Es dauert eine halbe Ewigkeit bis ich Bereich J erreiche, deshalb sind meine Füße nur noch als Eiswürfel zu gebrauchen. Ich muss ganze zwei Stockwerke mein Gepäck hoch schleppen, bei meiner Mutter zu wohnen war um einiges leichter.
Mit den Eiszapfen, die vor einer halben Stunde noch meine Finger waren, klopfe ich gegen die Tür, es schmerzt höllisch, aber ich will auch nicht so unhöflich sein und einfach meinen Schlüssel benutzen. Teddie und ich hatten schon Kontakt über E-mails, sie scheint nett zu sein, jedoch habe ich keine Ahnung was mich nun erwartet.
Die Tür fliegt auf und ein grünes Augenpaar betrachtet mich. Ihr Lächeln ist strahlend weiß und ihre Haare lang und blond, ganz wie ich sie mir vorgestellt hatte.
» Ruby!« ruft sie erfreut und umarmt mich. Etwas überrumpelt erwidere ich ihre Begrüßung, was gut tut, denn sie strahlt endlos Wärme aus. » Och Gott, kein Wunder, dass du zitterst, du bist eiskalt.« sie streicht mir den Schnee aus den Haaren. » Komm rein, ich hab versucht es so gemütlich wie möglich zu machen.« sie nimmt mir einen Koffer ab und führt uns in unser Zimmer. » Wir haben ein Dreiraum Zimmer bekommen, das ist der Wahnsinn! Wir haben so viel Platz!«
Ich stehe in einem Gemeinschaftsraum, mit Sofa, Minikühlschrank und Fernseher. Vor dem braunen Sofa steht ein flacher Tisch, das war es dann aber auch.
» Das sieht schon sehr gut aus.« sage ich, denn was sagt man sonst dazu? Ich habe noch nie mit jemand anderes als meinen Eltern zusammen gewohnt und das sah vor zwei Jahren mehr als chaotisch aus. » Wo hast du dich eingenistet?« ich deute auf die Türen rechts und links vom Gemeinschaftsraum. Teddie hatte mir Bilder geschickt und ich weiß zwar welches Zimmer sie genommen hat, aber nicht welche Seite. Ihr Zimmer hat drei Fenster, meins nur zwei, sie meinte sie bräuchte das Tageslicht, während mir das relativ egal ist, dadurch ist ihr Zimmer etwas größer als meins, aber das macht mir nichts aus. Solange ein Schreibtisch, ein Bett und ein Schrank reinpassen bin ich zufrieden.
» Dort.« sie deutet auf die linke Tür und wir gehen, als hätten wir das stumm abgesprochen, in die rechte Tür.
Links von mir steht ein Bett mit einem Nachtisch, direkt an einem Fenster, an der rechten Wand streckt sich ein Schrank und daneben eine kleine Kommode, die ich eindeutig zweckentfremden werde um mein Make-Up dort unterzubringen. Der Schreibtisch steht gegenüber von dem Bett und ebenfalls vor dem Fenster.
» Brauchst du Hilfe? Ich kann dir gerne helfen, auch wenn ich noch für Zwischenprüfungen lernen muss.« Teddie lächelt mich zuckersüß an.
» Passt schon, danke.« lächle ich und sie lässt mich alleine.

Willkommen in deinem neuen Leben, Ruby.

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Willkommen in Rosewood!💕

Eurer erster Eindruck von unserer Protagonistin Ruby?🥰

Eurer erster Eindruck von unserer Protagonistin Ruby?🥰

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The coldest Winter Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt