Mein Auto bleibt auf dem Parkplatz stehen. Meine Orientierung scheint besser zu sein als ich dachte. Ich schaffe es ins Gebäude, weil jemand raus kam. Keine Ahnung wo Menschen um zwei Uhr Nachts hingehen. Interessiert mich auch nicht. Meine Beine zittern mit jeder Stufe die ich nehme mehr. Was tue ich hier bloß? Ich höre mein Herz schlagen. Es schlägt so fest, dass ich denke es explodiert jeden Moment. Ich komme im richtigen Stockwerk an und klingle und klopfe. Mehrmals. Verdammt es ist mitten in der Nacht. Wahrscheinlich muss er morgen Arbeiten und..
» Keith ich-« Taylor verstummt als er mich sieht. » Ruby.« er reibt sich über die Augen. Er steht in weißen Shirt, Jogginghose und zerzausten Haaren vor mir. Seine Augen weiten sich langsam, die Ringe darunter sehen fürchterlich aus, obwohl sie nicht so ausgeprägt sind. Der Bartansatz ist mir auch neu, aber er sieht heiß an ihm aus.
Mein Hals ist trocken, ich will etwas sagen, aber ich weiß nicht was. Im nächsten Moment falle ich um seinen Hals. Vorsichtig schlingt er seine Arme um mich. Ich presse meine Augen zu und inhaliere seinen würzigen Geruch, während ich mich kurz an seine Halsbeuge schmiege.
» Bist du sauer auf mich? Bitte sei nicht sauer auf mich. Es tut mir leid. Es tut mir so unfassbar doll-«
» Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, sauer bin ich nicht.« sagt er ruhig und schließt die Tür. » Du warst plötzlich weg.« Er legt seine Stirn an meine.
» Mein Handy war leer und mein Ladekabel war noch im Wohnheim. Ich wollte dir schreiben, aber hatte kein Geld bei.«
» Wo warst du?« noch immer lassen wir nicht voneinander ab. Ich kann ihn nicht loslassen. Nicht mehr.
» Zu Hause. Der Anruf, den ich bekam, der um meinen Vater ging. Er war bei meiner Mutter zu hause und wollte zu mir. Ich musste nach hause.« ich habe noch immer meine Augen nicht geöffnet, aber ich genieße seinen Atem auf meiner Haut. » Es tut mir so leid. Ich bin einfach abgehauen nachdem wir uns geküsst haben, das hat doch bestimmt so falsch ausgesehen. Ich hätte.. ich hätte dir wenigstens etwas sagen sollen bevor ich gehe..«
» Ich dachte du hättest mir alles erzählt.« er klingt enttäuscht. Ich öffne meine Augen.
» Ich habe dir alles erzählt, aber der Anruf hat mich einfach überfordert. Mein Plan war es auch nicht eine Woche dort zu bleiben, aber ich musste mich sortieren und die Zeit mit meiner Mutter.. es hat mir geholfen, Tay.«
Er schmunzelt als ich seinen Spitznamen ausspreche.
» Du hast mir gefehlt.« gebe ich zu und komme ihn noch näher. » Ich hab die ganze Zeit an dich gedacht und mich schuldig gefühlt.«
» Das ist das mindeste was du machen konntest.« erwidert er. » Aber du hast mir auch gefehlt, Ruby.«
Seine Lippen treffen meine und füllen die Leere in mir. Sofort durchströmt mich Wärme und vor allem das gewohnt Kribbeln. Meine Hände greifen seine Schultern. Seine dagegen meine Hüfte. Der Kuss ist ganz sehnsüchtig. Würden seine Hände mich nicht festhalten, würde ich auf meinen wackligen Beinen auf den Boden sinken. Als Cosmo bellt, lösen sich unsere Lippen voneinander. Wir schauen zu ihm, er hechelt. Und ich muss kichern. Warum auch immer. Diese Situation ist mehr als seltsam.
» Aber warum kommst du mitten in der Nacht hier her?« fragt Taylor und küsst meine Wange, während er seine Arme wieder um meinen Körper schlingt.
» Ich wollte dich sehen.« ich streiche über seine Wange, dann über seine Lippen. » Und dich küssen.« ich presse meine Lippen kurz aufeinander. » Und ich wollte nicht bis morgen warten.«
» Wenigstens eine Sache, die du richtig gemacht hast.« grinst er provozierend bevor er mich wieder küsst.
» Du hast doch noch genügend Platz in deinem Bett mit der wolkenweichen Matratze, oder?« grinse ich und ich hoffe dass er sich nich an den Tag im Cherry Bean erinnert, als er mir vorgeschlagen hatte, dass ich in seinem Bett schlafen könnte.
» Meine Selbstbeherrschung ist schon am Rand, reiz es nicht so aus.«
» Deine Selbstbeherrschung also?« ich ziehe mir meinen Parka aus. » Schade, das meine ausgesetzt hat, als du mir die Tür geöffnet hast.« ich hänge die Jacke auf und schlüpfe aus meinen Sneakern.
Er schluckt als ich seine Hand greife und vorsichtig mit mir ziehe.
» Ich finde, du solltest mich aus meinen Klamotten rausholen, Taylor. Es ist ziemlich heiß hier drin.«
Sein Blick wandert meinen Körper entlang, verweilt für einen Augenblick an den Streifen Haut zwischen meinem Top und der Jeans bis er von meinen Knien wieder den Blick hebt. » Ja, ich fühle mich wie in einer Sauna.« sein Grinsen kommt wieder. Das habe ich befürchtet.
Ich bleibe stehen und ziehe ihn an mich heran. » Ich will dich, Tay. Voll und ganz.«
Taylor packt meine Hüfte und hebt mich hoch. Ich schlinge meine Beine und Arme um seinen Körper, um mehr Halt zu bekommen, » Und du bist dir zu hundert Prozent sicher?«
Wenn er wüsste, was ich nach unserer ersten Begegnung alles mit ihm in meinen Träumen angestellt hatte. Mein Unterbewusstsein hat sich von Anfang an gegen meine Vorsätze gestellt.
» Ich bin mir nie sicherer gewesen. Jetzt bring mich in dein Bett.« ich küsse seinen Mundwinkel, dann seinen Kiefer, dann seinen Hals.
Taylor schließt die Tür hinter sich, keine Sekunde später liege ich auf einer Matratze, federe kurz zurück, bevor ich ihn zu mir runter ziehe und küsse. Seine Zunge leckt über meine Lippen, sodass ich diese teile und er unseren Kuss vertiefen kann. Ich fasse in seine weichen zerzausten Locken, während er sich an mich presst. Auch durch den Stoff meiner Jeans und seiner Jogginghose, spüre ich deutlich was für einen Effekt ich auf ihn habe. Meine Hände greifen den Saum seines Shirts und entblößen seinen muskulösen Oberkörper.
Mein Blick wandert von seiner Brust zu dem leichten Sixpack über die Haare, die unter dem Bund, seiner Jogginghose verschwinden.
Er schmunzelt. » Gefällt dir was du siehst?« ich starre eindeutig zu viel. Aber wie sollte ich bei ihm nicht starren?
» Bedingt schon.« antworte ich.
Er hebt die Augenbrauen. » Bedingt? Was ist die Bedingung?« Taylor will sich gerade zu meinen Hals senken.
Ich drücke ihn auf die Matratze, setze mich rittlings auf ihn und streiche über seine Bauchmuskeln. » Die Bedingung ist-« ich beuge mich zu seinem Ohr hinunter. » Dass du nur mir gehörst.« raune ich und beiße sanft in sein Ohrläppchen. Seine Finger bohren sich in meine Hüften.
» Das tue ich schon längst.« er drückt meine Hüften auf seine. » Was ist mit dir?« fragt er atemlos.
» Ich bin ganz deins.« ich lege eine Hand auf seine und küsse ihn kurz. » Jetzt zieh mich aus.«
Als erstes verliere ich mein schwarzes langärmeliges Top. Nachdem er sich aufgerichtet hat, landet auf mein BH auf dem Boden. Hungrig betrachtet er meine Büste, bevor er eine umfasst und die andere mit seinen Lippen liebkost. Ich keuche auf. Alleine das fühlt sich besser an, als alles andere was ich jemals verspürt hatte. Sanft beißt er in die empfindliche Haut und ich schnappe nach Luft.
» Oh Gott, Taylor.« meine Fingernägel vergraben sich in seine Schulter. Er tut es nochmal, saugt an der gereizten Haut, während seine Hände auf Wanderschaft gehen. Sie sind rau, aber hinterlassen eine Gänsehaut an jeder Stelle, an der sie entlang gleiten.
Er öffnet den Knopf meiner grauen Skinnyjeans, die einzige Jeans, die ich noch immer zu Hause hatte, wobei ich mich frage warum. Ich habe einen fantastischen Hintern darin. Was jetzt nur mein Vorteil ist.
» Morgen bist du doch nicht wieder weg, oder?«
Ich schüttle den Kopf. » Ich bleibe.« und das nicht nur auf morgen bezogen.
Er zieht mir die Jeans von den Hüften, sodass ich aufstehen muss. Ich steige aus der Jeans und mache mich an seine Jogginghose.
Seine Augen mustern mich noch einmal. Seine Pupillen sind geweitet, das kann ich auch ohne wirkliches Licht im Zimmer erkennen. » Du bist wunderschön, weißt du das?« Taylor schaut mir in die Augen, als könnte er mich damit durchblicken,
» Und du bist verdammt heiß, weißt du das?« ich beiße auf seine Unterlippe, während ich wieder auf ihn klettere.
» Das kann ich nur zurückgeben.« raunt er, bevor ich das Kissen unter meinen Kopf spüre. » Ich verbrenne mich glatt an deiner Haut.«
Ich schüttle amüsiert den Kopf, als ich sein typisches Grinsen sehe. Wie sehr ich dieses verdammte Grinsen vermisst habe. Ich kann nicht genug davon bekommen.
Der Stoff meines Slips streicht über meine Oberschenkel, zu meinen Knöcheln und landet dann auf dem Boden. Und jetzt wo ich hier ganz entblößt vor ihm liege, seine Hand, die meinen Oberschenkel entlang streicht, sowie seine Augen, die so konzentriert meinen Körper betrachten als würde er jede Stelle sich einprägen, merke ich wie sehr ich das hier will. Und wie richtig es ist mit ihm zusammen zu sein. Noch nie hat sich etwas so richtig angefühlt.
Sein Daumen umkreist meine empfindlichste Stelle und entlockt mir ein überraschtes Stöhnen. Taylor platziert feuchte Küsse auf meinen Hals. » Ich liebe dein Stöhnen jetzt schon.« grinst er, und macht mit seinen Bewegungen weiter. Einen Finger schiebt er in mich, dann einen zweiten. Instinktiv presse ich meine Lippen zusammen, aber ich kann nicht still sein. Das hier ist anders als alles andere was ich bisher von Ashton kannte. Mein Körper wird mit Küssen bedeckt, während er seine Finger in mir bewegt. Meine Finger greifen das Laken unter mir.
» Ich weiß gar nicht was du magst, du hast das Thema immer ausgelassen.« der Kuss auf die Innenseite meines Oberschenkels lässt mich kurz erschaudern.
» Probier dich aus. Ich denke, ich mag alles was du tust.« ich bin jetzt schon wie in Trance, ohne Höhepunkt schon voll und ganz befriedigt mit ihm hier zu sein.
Um mich ist es wirklich geschehen.
» Meinst du?« fragt er und hebt die Augenbrauen, während seine Finger langsam aus mir gleiten.
» Find' es heraus.«
Seine Arme schlingen sich um meine Beine, seine großen Hände packen meine Hüften, sein Gesicht verschwindet zwischen meinen Beinen. Ein unkontrolliertes lautes Stöhnen entfährt mir, als ich seine Zunge spüre. Durch seinen festen Griff macht es ihm nichts aus als ich kurz aufschreckte. Ich suche Halt in seinen Locken, jedoch hilft es nicht.
Ich wusste nicht, dass man solche Dinge mit einer Zunge hinbekommt.
Mein Höhepunkt kommt unerwartet, aber tat gut. Es tat so unfassbar gut. Außerdem war ich noch nie ansatzweise zum Höhepunkt gekommen. Man frage sich warum.
» Du denkst richtig. Jedenfalls würde ich das meinen.« raunt er an meinem Ohr. Seine Lippen streichen meine Ohrmuschel entlang bevor er mein Ohrläppchen zwischen die Zähne zieht.
» Ich sollte.. ich sollte doch auch irgendetwas.. tun.« stammle ich noch immer benommen. Meine Hand legt sich schwach auf Taylors Brust.
» Wenn du mich berührst, werde ich wahrscheinlich explodieren wie ein Feuerwerk. Bleib einfach liegen und-« er drückt seine Nase in meine Wange.
» Und was?« frage ich genauso atemlos wie er.
» Und ich werde dich lieben, wie du es verdient hast.« haucht er und küsst mich härter als seine Stimme es war. Ich schaffe es seine Boxershorts runterzuziehen.
» Das klingt gut.« hauche ich. Taylor grinst, dann löst er sich von mir, verabschiedet sich von seiner Boxershorts und greift nach einem Kondom aus seinem Nachtschrank.
Mein Blick wandert über seinen Körper. Er ist.. Er ist so... perfekt.
» Du starrst.« grinst er, während er sich rechts und links, von meinem Kopf, abstützt.
» Mir gefällt, was ich sehe.« grinse ich ihn an.
» Mir gefällt, dass es dir gefällt.« er küsst mich. » Aber glaub mir, die nächsten Minuten werden dir noch mehr gefallen.«
» Minuten?« ich hebe die Augenbrauen. Erfahrungsgemäß reichen mir ein paar Minuten nicht aus, außer ich will es erst gar nicht, dann kann ich plötzlich alles vortäuschen.
» Ich hatte lange keinen Sex mehr, ich weiß nicht bis wohin meine Ausdauer reicht. Ich gehe nicht davon aus, dass ich über eine Stunde aushalten werde.« Taylor küsst meinen Mundwinkel. » Sei nicht so gierig, ich werde dich schon nicht enttäuschen, mehr als fünf Minuten halte ich schon aus.«
Bei seinem Grinsen muss ich kichern. » Das hoffe ich doch. Ich habe mich nicht auf eine Enttäuschung vorbereitet.«
» Gut, dann zeige ich dir mal, dass du das bei mir gar nicht erst brauchst.« langsam dringt er in mich ein. Wir keuchen in selben Moment auf. Meine Beine schlingen sich um seine Hüften, damit er sich tiefer in mich versenken kann. Er füllt mich komplett aus. Es fühlt sich unglaublich an. Taylor verharrt in mir, ohne sich zu bewegen. Ich genieße diesen Moment, wahrscheinlich genauso wie er.
» Shit, vielleicht sollte ich aufhören, so selbstgefällig zu reden.« keucht er.
» Nein, mach weiter damit, ich liebe das. Vor allem wenn ich weiß, dass du recht hast.« ein Grinsen schleicht auf seine Lippen. Er nimmt einen langsamen Rhythmus auf. Seine Stöße sind sanft und kurz. » Taylor, ich zerbreche nicht.« erinnere ich ihn.
» Ich weiß, lass mich doch einmal das Gefühl genießen in dir zu sein, Schönste.«
Mein Herz macht einen kleinen Sprung als er mich so nennt. Es ist einfach persönlicher als »schöne Frau«. Er wird schneller und härter. Das Geräusch, wenn unsere Körper aneinander prallen, hallt kurz in meinem Kopf nach. Seine Finger sind mit meinen verschränkt, während er sich über meinen Kopf abstößt. Der Raum füllt sich mit Stöhnen, Keuchen, Schreie und unseren Namen.
Diese Nacht war unbeschreiblich. Mit endlichen Empfindungen, die ich dachte nicht mehr spüren zu können. Taylor hat es geschafft mein gefrorenes Herz aufzutauen und für sich zu gewinnen. Hätte er gewusst, dass eine Nacht dafür reicht, hätte er auf die letzten Wochen verzichten können.
Aber ich weiß, dass ihm diese Wochen genauso viel bedeutet haben wie mir.
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The coldest Winter
Romance❆ Teil 1 der Season-Reihe ❆ Ruby Snow zieht nach der Trennung ihres Ex-Freundes nach Rosewood, zurück lässt sie ihre Vergangenheit und ihre kranke Mutter. Sie will sich nur auf ihr letztes Jahr auf dem College konzentrieren und am besten nichts mehr...