Chapter Fourteen

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Als Ruby unter meinen Griff deutlich versteinert ist, wusste ich ich hab was falsches gemacht, aber anders hätte ich sie nicht aufhalten können

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Als Ruby unter meinen Griff deutlich versteinert ist, wusste ich ich hab was falsches gemacht, aber anders hätte ich sie nicht aufhalten können. Seitdem sie durch die Tür gekommen ist, habe ich bemerkt, dass ihre eigentlich starke Ausstrahlung heute Abend fehlt. Ich weiß nicht woran es liegt, aber es ist schwierig sie so schüchtern und verletzlich zu sehen. Es bedeutet jedoch, dass sie beginnt sich mir zu öffnen und zu vertrauen. Vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein. Das Problem an vier Wochen ausschließlich schreiben und vielleicht fünf Minuten sehen, getrennt von einem Tresen, ist, dass ich zwar weiß wie ich mit ihr reden kann, aber nicht wie ich mit ihr umgehen kann.
Ich bin kein Mensch der Frauen grob behandelt, nie würde ich eine Frau zwingen etwas zu tun, was sie nicht will, geschweige schlagen oder ähnliches. So bin ich nicht, aber Rubys Reaktionen deuten darauf hin, dass sie genau solche Erfahrungen gemacht hat.
Jedenfalls will ich es nicht ausschließen. Sicher kann ich mir nie sein, außer sie sagt es mir. Ich kann ihr nicht näher kommen, wenn sie jedes Mal zusammenzuckt oder erstarrt, wenn ich sie anfasse. Und leider habe ich das ständige Bedürfnis ihre weiche Haut unter meinen Fingern zu spüren.
Ich bleibe vor dem italienischen Restaurant stehen. Es dürfte noch eine Stunde offen sein. Ruby ist mittlerweile wieder von ihrer Starre zurück, das brauchte nur ein wenig Musik, sie mag unteranderem Rockmusik, und vor allem Sleeping with Sirens. Natürlich habe ich mich genau darum gekümmert. Jedes Detail, dass ich nutzen kann, nutze ich auch. Ich hab mir so viel gemerkt, dass ich mir selbst schon Angst mache.
Ich halte ihr meine Hand hin, um ihr beim Aussteigen rauszuhelfen. Zögernd legt Ruby ihre zierliche Hand in meine. Hinter ihr schließe ich die Tür.
» Und Hunger?«
Eifrig nickt sie. Das hatte ich gehofft. Denn ich hatte schon befürchtet, dass sie überhaupt nichts mehr essen will.
» Gut, dann komm.« wiederwillig lasse ich ihre Hand los. Wenige Meter weiter halte ich ihr die Tür auf.
Vielleicht muss ich ihr einfach zeigen, dass ich ihr nichts tun werde.. Wobei sie das wissen dürfte. Ich wüsste einfach gerne was in ihrem Kopf abgeht. Und erst recht, wovor sie fliehen wollte, damit sie hier gelandet ist. Ich weiß nicht, ob ich mir Sorgen drüber machen sollte oder dankbar, weil ich sie sonst nie kennen gelernt hätte.
Wir setzen uns in einen der Nischen. Sie öffnet den Gürtel von ihrem Mantel, dann die Knöpfe, während ich meine Jeansjacke neben mir lege. Rotbraun ist auf jeden Fall ihre Farbe. Ich weiß nicht was es ist, aber sie sieht atemberaubend in diesen Pullover aus. Meine Augen beobachten ihre Hände, wie sie die, zu großen, Ärmel ein Stück hochschieben. Ihre Fingernägel sind schwarz lackiert, was neu ist, aber es gefällt mir. Ihre Augen hat sie mit braunem Lidschatten betont, was auch neu ist.
Sie hat sich Mühe gegeben, sich schön zumachen - was sie eigentlich gar nicht brauchte - und ich sitze hier in verschwitzt, weil ich grade mal die Zeit hatte mein Shirt in einen Pullover zu wechseln. Der heutige Tag war anstrengend. Freitags ist immer viel los. Man ist viel an den Tischen unterwegs, geht ständig in die Küche und wieder zurück. Es ist schlimmer als an anderen Tagen. Gegen eine Dusche hätte ich nichts auszusetzen gehabt.
» Der Pullover steht dir. Die Farbe passt zu dir.«
Ich habe keinen Grund das für mich zu behalten, außerdem zucken ihre Mundwinkel. Schade, dass sie sich dagegen wehrt zu lächeln.
» Er ist neu, Teddie hat ihn ausgesucht.« anstatt mir weiter in die Augen zu schauen, zupft sie an den Ärmeln. » Er ist eigentlich nicht so mein Stil, ich mag Hoodies lieber.«
» Ich weiß.« lächle ich. Ich glaube Ruby nur in Hoodies gesehen zu haben, jedenfalls wenn es sichtbar war. Manchmal trug sie ein Shirt, aber dann eine dickere Jacke und meistens war diese geschlossen.
» Du weißt.« nuschelt sie vor sich hin.
» Gibt es einen Grund wieso du so nervös bist?« frage ich, denn langsam finde ich es merkwürdig.
Ihr Blick ist noch immer auf die Ärmel ihres Strickpullovers gerichtet. Für einen Moment habe ich das Gefühl, dass sie mir gar nicht darauf antworten wird.
» Naja.. Das letzte Mal, dass ich mit einer männlichen Person essen war, war es mit meinen Ex und..« sie schluckt. » Du weißt, dass es ein schwieriger Schritt für mich ist. Ich muss mich erstmal daran gewöhnen.«
Ich nicke verständnisvoll. » Ich dachte schon, dass du dir Sorgen machst, dass ich das ganze als Date sehe oder so.«
Denn das tue ich nicht, obwohl ich gerne ein richtiges Date mit ihr hätte. Dann aber an einem Tag wo ich frei hätte. Ich würde ihr Blumen kaufen, vorzugsweise Lilien, weil sie sie mehr mag als Rosen. Wahrscheinlich würde ich etwas kochen, sie hat einmal erwähnt, dass sie gerne wieder etwas selbst gemachtes essen würde, anstatt zu bestellen. Und dann.. ich hab keine Ahnung was ein mögliches Ende für den Abend wäre.
Ruby schüttelt den Kopf. » Nein, das dachte ich nicht.«
Ein Kellner kommt und fragt uns was wir trinken wollen, bevor er uns die Karte gibt. Wir bestellen uns beide ein Wasser. Der Kellner lächelt Ruby nochmal an, ich dagegen widerstehe mir mein Augenrollen. Jedoch würde ich das selbe machen, sie sieht umwerfend aus, sie hat es verdient. Jedoch scheint sie es gar nicht zu bemerken, dass jegliches Augenpaar auf ihr gerichtet war, als wir das Restaurant betreten haben.
Ihr Blick wandert über die Karte. Ich weiß jetzt schon, dass ich eine Schinkenpizza nehme. Ruby beißt sich in die Wange, während sie die Karte studiert. Ihre Augen sind dabei jedoch ziemlich inkoordiniert, als würde sie ein Schlagwort suchen. Unsicher beißt sie sich auf die Unterlippe.
Ich sollte aufhören Ruby zu beobachten. Sie stellt Dinge mit meinen Körper an, ohne etwas bewusst zu tun. Und das ist gewöhnlich nicht so. Gewöhnlich kann ich mich und vor allem meinen Körper beherrschen. Ich weiß immer was ich wann tun und was ich wann nicht tun sollte, aber wenn ich Ruby beobachte kann ich nur daran denken, wie sehr ich ihre Lippen auf meinen spüren will. Dabei sollte ich gar nicht daran denken.
» Ähm..« sie blickt auf in Richtung Tresen. » Ich bin gleich wieder da.« bevor ich etwas erwidern kann, ist sie schon aufgestanden und fragt eine der Kellnerinnen, die grade Gläser abtrocknet. Das einzige was ich sehe ist Nicken und wie Rubys Lippen sich bewegen, aber hören kann ich sie nicht. Schließlich lächelt sie dankbar, dann kommt sie wieder zu mir.
» Was hast du gefragt?«
Ruby schaut mich an. Ihre Augen sind noch schöner durch den Lidschatten, dabei stehe ich nicht wirklich auf Make-Up. Aber die Brauntöne sind ein angenehmer warmer Kontrast zu ihren kühlen blaugrauen Augen. Durch den schwarzen Eyeliner stechen sie dennoch hervor.
» Ich ähm.. Ich esse immer Pizza mit Spaghetti, komische Kombination, aber nicht überall wird das gemacht, also hab ich nachgefragt.« unbeeindruckt zuckt sie mit den Schultern.
» Warte was?« frage ich nach.
» Naja.. Eine Margherita und darauf Spaghetti.« erklärt sie, es ist ihr unangenehm, wahrscheinlich, weil sie denkt dass ich sie dafür verurteile.. So sieht ihr Gesicht jedenfalls aus.
» Wie bist du denn darauf gekommen? Das klingt sehr.. interessant.«
» Meine Mutter hat sie früher immer gegessen. Sie mochte Nudeln und Pizza, also hat sie es kombiniert.« dass sie von ihrer Mutter in Vergangenheitsform redet, lässt mich etwas stutzig werden, aber ich werde den Abend nicht mit der Frage sprengen, die mir im Kopf schwirrt. »Du kannst ja ein Stück probieren, wenn du willst.«
Ich nicke. » Wenn du kein Problem damit hast.«
Schnell schüttelt sie den Kopf. » Überhaupt nicht.« ihr Lächeln steckt mich an. Dann kommt auch der Kellner mit den Getränken. Wir geben unsere Bestellung auf und schon ist er wieder weg.
» Schinken auf Pizza sollte verboten werden. Wie kannst du das essen?« fragt Ruby, dabei lacht sie ein wenig. Was ich wiederum süß finde.
» Du isst Nudeln auf Pizza. Schinken ist normal.«
» Stop. Es ist vielleicht eine merkwürdige Kombination, das streite ich nicht ab, aber Schinken auf Pizza ist widerlich.«
» Du magst Schinken.« erinnere ich sie.
» Ja, aber nicht auf Pizza.«

Nach unserem Essen, und ihrer merkwürdigen aber leckeren Essenkombination, bringe ich Ruby zurück zum Wohnheim.
» Ähm... Danke für den netten Abend?« sagt sie unsicher.
» Das sagt man bei einem schlechten Date. Warum musst du mein Ego so kränken?« frage ich mit verletzten Unterton. Dabei lege ich meine Hand auf die Brust.
» Da es kein Date war, hoffe ich doch, dass deine Dates besser sind.« provoziert sie. Ich bin froh, dass sie glatt wieder die Ruby ist, die ich kenne.
» Glaub mir, das sind sie.« grinse ich und beuge mich ein Stück zu ihr. » Aber wie ich ja weiß, willst du die Erfahrung nicht selbst machen.«
Sie kräuselt die Nase. » Aufdringliche Kaffeeverkäufer sind eben nicht ganz so mein Typ.«
Das glaube ich ihr leider nur nicht. » Schreib mir, wenn du das wiederholen willst, okey?«
Ruby nickt, dann steige ich aus und öffne ihre Tür. Alleine als Vorwand um sie problemlos umarmen zu können. Durch die kurzen Absätze an ihren Stiefel ist sie einwinziges Stück größer als sonst.
» Komm gut nach hause.« sagt sie, stellt sich auf Zehenspitzen und legt ihre Arme, zu meiner Verwunderung, um meinen Hals um mich zu umarmen. Ich schlinge meine Arme dagegen um ihre Taille, wie ich es gerne immer getan hätte. Ihre Haare riechen nach Orangen. Das Verlangen, mich an ihre Halsbeuge zu schmiegen, widerstehe ich.
» Schlaf gut.« damit löse ich mich von ihr und sehe dabei zu wie sie im Gebäude verschwindet.

« damit löse ich mich von ihr und sehe dabei zu wie sie im Gebäude verschwindet

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